Ich kann das Leben nur aushalten, weil es von Gott kommt.

Wenn frau die Dunkelheit betritt beginnt das Abenteuer.

Mitunter ist es so finster, dass sogar mein Schatten wegfällt.

Triggerkörper ich sehe dich, ich spüre dich und bin bereit jedes unserer Gefühle zu fühlen. Ich spüre den Widerstand gegen mich, er fließt stockend durch meinen Körper. Da ist viel Scham und ich schäme mich sogar für die Scham. Widerstand ich sehe dich, ich spüre dich und bin bereit zu fühlen was du vor mir weghältst. Ich hab dich erschaffen. Ich finde einen Weg dich zu akzeptieren bis du mich loslässt. Die Scham loslassen und mich mitteilen hier und jetzt mit meiner inneren unerträglichen Not. Das Unaussprechliche, nicht greifbare Leid. Dem Nichtfassbaren einen Raum geben in mir, um zu erfassen, dass so vieles fehlt(e), verschwiegen, versteckt, betäubt, zerstreut, überdeckt werden muss(te).

Die Tage der Berührungslosigkeit, des sich nicht nahkommen Dürfens und der Isolation schieben Erfahrungen aus dem Unbewussten hoch, die mich in völliger Isolation den größten Schmerz erfahren lassen. Komplett hilflos in Verzweiflung in meiner Einsamkeit weinend bis die Erschöpfung kurze Phasen der komplette stillen Ohnmacht ermöglichen, ehe die nächste Welle emotionalen Schmerzes meinen Körper beutelt und mein Herz erneut zerreißt. Nichts hilft, kein Durchfühlen in eine friedliche Stille, keine Ablenkung und keine Methode greift, das Nervensystem flirrt und zittert mich durch. Ich halte mich selbst allein nicht aus. Es tut so weh menschlichen Körperkontakt wie ein Baby zu brauchen und nicht zu bekommen. Sonst ist die Bedürftigkeit oft unter der Scham der Erwachsenen, die sie als unpassend einstuft, begraben. Im Alltag nährt das einander Berühren und Umarmen ein wenig die Haut und die Seele. Das fehlt jetzt und zeigt mir wie sehr ich Menschen in der tiefen berührbaren Nähe brauche. Gerade bricht die Scham unter der großen Not zusammen und mit ihr die Erwachsene, ich bin das hilflose Kleinkind.

Ich dachte immer ich hab Angst vor Nähe, tja nur ein Teil der inneren Wahrheit, viel schlimmer ist das Alleinsein müssen. Das Gefühl der Vernichtung ist dann in mir. Unendliches Leid, Verrat am Leben und bis heute nicht endende Verzweiflung. Dieses Scheißgefühl der Isolation bleibt, ich kann nicht mehr, da ist so viel Not, bitte lass mich lieben, weil sonst keine Liebe da ist, die mich rettet. Dieser unsägliche  Schmerz eingetaucht in die Unausweichlichkeit des Schlimmen. Ein Untergang in der unfassbaren sprachlosen Not, dem unerträglichen Schmerz der Isolation in mir, all das was immer schon weggesperrt von mir war, findet jetzt einen Raum. Ich lassen mich von dem Unfühlbaren berühren, spüre meine Hilflosigkeit. Ich sterbe 1000ende innere Tode allein. Völlig ausgebrannt erfriere und ersticke ich an mir in mir. Es hat so lange gedauert, all dies wirklich an mich herankommen zulassen. Lange wurde viel verdreht und verkannt. Es gibt keine Lösung in mir. In der materiellen Welt kann, finde und bin ich nichts, bleibt nur die feinstoffliche Welt der Wunder und Gnade. In ihr ist alles möglich, weil ich da nicht bin.

Da ist so viel Ungelebtes in meinem Leben. Viel vor dem ich zurückschrecke aus Angst. Zu viel was ich noch nicht erfahren habe, weil ich davor wie gelähmt erstarre. Ich habe Angst vor der Unberechenbarkeit des Lebens. Da ist so viel Ungesagtes in meinem Herzen. Zu viele Momente in denen ich Liebe zurückgehalten habe. Viel was ich runtergeschluckt habe und jetzt nach meiner Stimme verlangt. Ich redete mir ein, dass meine Stimme falsch und nicht wichtig sei, und ging zurück in den Schlummermodus. Viele Momente in denen ich Selbsthass gewählt und den natürlichen Impuls des Herzens zu lieben unterdrückt habe.

Großes Herz was heißt es Liebe zu sein? Ich erkenne mich selbst nicht mehr. Etwas schreit nach mir. Ich kann nicht glauben, dass ich Liebe bin. Meine Ängste und Schmerzen zeigen sich im am Leben sein. Ich bebe vor Leben in der Sehnsucht nach Liebe. Ich will doch nur lieben und geliebt werden, warum ist es mir nicht möglich? Ich sterbe einen lieblosen Liebestot am laufenden Band wie Sisyphos den Stein immer wieder raufschiebt auf den Berg, nur um ihn danach runter rollen zu sehen. Man sagt Liebe bringt alles hoch was nicht Liebe ist. Vielleicht bin ich demgemäß wirklich Liebe, weil so viel Lieblosigkeit wie in meiner Schöpfung zu erschaffen ist kaum zu überbieten. Da ist so viel Traurigkeit über mich in mir. Die Ohnmacht, die Verzweiflung und den Schmerz immer wieder durchfließen lassen. Mich in die Ohnmacht hinein lehnen und sie sich ausbreiten lassen. Wenn ich mich gehalten fühle, dann kann ich die Ohnmacht spüren ohne dass ich sie bin. Ich kann ihre Qualität erforschen. Der heilige Raum hält das, was sich in mir und durch mich ausdrücken möchte. Wenn ich innerlich zustimme, die Gefühle einlade, dem Körper seinen Ausdruck lasse und beobachte, was auftaucht, können Gefühle sogar genossen werden als das, was sie sind – Energieausdruck im Körper – dann kann die Wende geschehen. An einen Nullpunkt in der Tiefe angelangt entsteht die Wende.

Ich vergebe mir für jedes Mal wo ich mich verlassen habe, mich in Dramen verwickelte, meine Energie verschwendet und abgegeben habe. Das „ich bin Bewusstsein“ ist stärker als alles. Darin kann ein Wunder geschehen, und die Not kann sowohl da sein als auch sich wenden. Die Wende beginnt mit dem Erlauben des Ungesehenen. Gefühle, inneres Wissen, Erinnerungen, wage Bilder, Ahnungen können ins Bewusstsein zurückkehren. Indem sie zurückkehren, kommen sie ins große Ganze zurück. Alles kehrt in die Einheit zurück –  das Gute und das Schlechte. Auch meine Dunkelheit hat meine Liebe verdient. Ich akzeptiere das Leben, Licht und Schatten, nichts wird mehr ausgesperrt, weil ich alles bin. Ja zum Tier, Mensch, Drachen und Gott in mir. Was will Gott von mir?

Seele falls es dich gibt bitte kümmere dich um mich. Ich bin verloren und falle implodierend ins Meer der Verzweiflung. Wenn ich so sein darf wie ich wirklich bin, dann ist alles okay. Dann kann ich sowohl Geisterbahn als auch Hochschaubahn fahren ohne mich zu verlieren. Durch die gemachte, erlebte, gefühlte Erfahrung können wir wählen.

Danke für jede Seele die mir in die Augen blickt und mich wirklich sieht, mir Raum gibt und an die Wahrheit erinnert. Es hilft mir mehr und mehr mit dem inneren Menschen (Energien, Bewusstseinsanteilen, Nervensystemzuständen, Dramaselbstumkreisungen) und den äußeren Phänomenen in Kontakt zu sein. Ein spiritueller Weg der nicht menschlicher macht, ist kein spiritueller Weg. Danke für das Gefühl des ganzer da Seins. Danke für dich! Danke dafür, dass ich dich lieben darf. Alles was ich liebe heilt mich, weil ich im Lieben heile.

Der Sog des Herzens sich vor die Hausmatte des Meisters zu legen

Die höchste Form der Spiritualität ist zu leben wie man ist. Nur wer bin ich in Gottes Namen? Je mehr ich forsche umso weniger bleibt übrig, ich bin nichts. Da ist viel Leere und Schmerz über den Verlust der Identifikationen. Sprich wenn du mich traurig siehst und kein Grund sichtbar ist, es gibt keine ich bin grundlos am leiden. Wo nichts ist, kann auch nichts fehlen. Wenn nichts Bedeutung hat, wie findet sich dann ein Grund zum lebendig sein?

Es braucht ein ganz ehrliches hier sein und mir den Raum halten ohne nach einer Lösung zu streben. Solange ich eine Motivation habe, kommt die aus einer Not. Im Angesicht der Not stehe ich immer und immer wieder. Unendliches Leid und unendliche Liebe. Im Leid ist auch Potential und im Schmerz Liebe enthalten. Hinter dem durchfühlen des Schmerzes öffnet sich ein Feld der Liebe. Manchmal erlöst mich bedingungslose Liebe aus dem Herzen, ab und zu entsteht spontane Barmherzigkeit im sozialen Feld, oft bleibt nichts. Ein ständiges Wiedererwachen der reinen Bewusstheit.

Ich kann dankbar sein, wenn der Mist aus der Tiefe meines Unterbewusstseins hochkommt, weil ich sie dann erfahre, bewusst bekomme und wahrnehmen kann. Ansonsten sind sie da und steuern mich unbewusst. Deshalb auch die Entscheidung alles was auftaucht anzunehmen, jede Scheiße und jedes Wunder, so wie es ist. Ich nehme mein Fühlen an so wie es ist. Auch und gerade wenn es komplett unpassend, unergründbar, überwältigend und verwirrend ist. Egal was da ist „danke und ja“. Eine tiefe Erlaubnis für die Seele im Körper ihre Verletztheit zu fühlen.

Göttliches Leben ich erkenne dich an in allem, in jeder Intensität und jeder toten Leere. Was immer auftaucht will gefühlt, erlaubt und durchlebt werden. Hilf mir auch das letzte bisschen Ankämpfen gegen Gott loszulassen. Ein Teil von mir will mich nicht komplett aufgeben und dauerhaft in der Ohnmacht stehen. Ich habe Angst vor dem ausgeliefert sein den Menschen (und damit Gott, der ja in jedem lebt) gegenüber. Da ist ein Hadern mit Gott, das ich noch nicht ändern kann. Dieser Widerstand ist sinnlos, ich kann die Erfahrung nur aufschieben nicht verhindern.

Ich kann nicht alles lösen, niemals. Ich kann nur stückchenweise mich lösen. Ich kann mich in mir lösen. Dann ist ein Stück mehr Freiheit da. Nicht dass ich frei wäre von den Dingen, sondern indem ich die Dinge von mir befreie. Indem ich den Alltag von meiner Anspannung befreie. Sinn- und Grundlosigkeit des Daseins könnte auch eine große Freiheit sein.

Der einzig denkbare Grund warum wir sind ist Liebe. Liebe lässt alles zu was geschieht genau so wie es geschieht. Unbedingte Wertschätzung basierend auf Aufrichtigkeit! Nichts macht Sinn und ich liebe trotzdem. Ja ich habe viel Leid erfahren, ja ich bin alleine und dennoch sage ich ja, auch zur Vernebelung, zur Todessehnsucht und zur eigenen Uneingebundenheit und Herzlosigkeit. Ich darf mich dem Leben beugen.

Liebe ist die größte Wertschätzung ans Leben an sich. Liebe liebt alles. Liebe ist so groß, dass diese ganze polare Welt der Gegensätze darin Platz hat. Liebe kann mich komplett halten genau so wie ich bin. In Liebe brauche ich mich nicht zu verändern, um Liebe zu bekommen, denn Liebe stellt keine Bedingungen. Liebe liebt einfach. Das Herz anerkennt alle Phänomene. Alles darf auftauchen und sein wie es ist. Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser! Der Körper wird getragen von der Erde und ich bin getragen in der Unendlichkeit. Vollständige Zustimmung, nichts will mehr geändert werden.

Es tut mir leid universelle göttliche Kraft, dass ich all den Schmerz und das Leid in mein Leben gebracht habe, weil ich dachte ich bin nicht geliebt und zu nichts zu gebrauchen. Bitte vergib mir kosmische Kraft und hilf mir mich daran zu erinnern wer ich wirklich bin. Bitte erinnere mich an die Allverbundenheit! Es tut mir leid, dass ich nicht im hohen Bewusstsein bin. Auch wenn ich nicht würdig bin, dass du eingehst unter mein Dach. Ich bitte dich großer Gott sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund. Erlaube mir, dass Heilung geschehen darf.

Danke für die immer wieder Rückverbindung mit dem Bewusstsein und der Herzensgüte. Danke für die Öffnung für mich selbst und Danke für den Schmerz, der mir hilft hinzuschauen, wieder zu spüren, zu fühlen und damit mein Herz für das Wahre zu öffnen. Danke für die Wiederherstellung von Harmonie. Bitte hüte mich Gott und segne meinen spirituellen Lehrer. Seit ich ihm begegnet bin, weiß ich, dass du Gott mich liebst. Ich liebe dich göttlich Kraft.

Der Versuch des Ausstiegs aus dem Leiden in die Leere des Seins

An dieser Stelle möchte ich die innere Not teilen, die tief in mir spürbar ist, wenn die Abwehrprogramme des Egos beginnen, nicht mehr zu greifen. Seit die Haltung zu meinen Gefühlen immer bewusster wird, bedingt durch die Entscheidung „es ist 100% in Ordnung was ich fühle“, kommt viel in Bewegung. So bildet sich eine Bindung an mich aus. Ich will unbedingt aufrichtig sein mir gegenüber. Und damit nehme ich Gefühle wahr, gebe ihnen Raum und entwickle eine bejahende Beziehung zu den Gefühlen. Die Haltung zu den Gefühlen spiegelt die Haltung zum Selbst. Wenn ich meine Gefühle annehme, brauche ich mich nicht zu ändern, sondern kann mit mir sein so wie ich bin. Alles von mir die grenzenlose Traurigkeit, die Scham und auch der Selbstekel dürfen sein.

Ich erkenne mein Ego mich regulierend und selbstoptimierend an diverse Programmen die ablaufen. Der Egoschmerz – der größte Schmerz der Menschheit – die Trennung von vom wahren Selbst, von den Menschen, von den anderen Wesen, von Gott, sprich von der Schöpfung zeigt sich in endloser Traurigkeit über mein Sosein. Der Schmerz ist die erste Schicht, die mich zu mir führt. Widerstand gegen Schmerz und Leid sind in Wahrheit Widerstand gegen mich selbst. Es tut sehr weh ich selbst zu sein, mich wahrzunehmen und zu fühlen. Ich tue mir selber weh. Absolute Not und Bedürftigkeit zerbricht mich. Da ist viel Schmerz und ich halte ihn aufrecht und leide. Ich zerbreche ganz am unendlichen Schmerz, der nicht weggeht. Ich habe keine Ahnung was mit mir los ist. Ich leide wie ein Schwein und fühle mich als gescheiterte Existenz. Die Illusionen zerfließen, keine Aussicht auf Besserung, jede Hoffnung auf eine Zukunft ist tot, ich bin einfach nur endlos, bodenlos traurig und allein. Nichts Reales im hier und jetzt fehlt, ich bin mir hilflos ausgeliefert. So ist das Sein in der Ohnmacht eine tiefe Bedürftigkeit und scheinbar untragbarer Not.

Ich kann mich nicht in mir und mit anderen dauerhaft sicher erfahren. Sicherheit ist immer nur relativ. Sie muss immer wieder neu errungen werden. Ich möchte sein dürfen mit all meiner Kleinheit auch wenn sich keine wahre Größe entfaltet. Ich bekenne es nicht geschafft zu haben alleine klarzukommen. Seit ich denken kann habe ich alles versucht mich (aus) zu halten. Es geht nicht, ich kann alleine nicht sein, keine Freude generieren. Das Verstecken und Vermeiden ist die Depression. Ich bin oft zu müde, um in Beziehung zu treten. Wie bekomme ich Lust darauf mit anderen zu sein und Energie dafür Gemeinschaft als nährend zu erfahren? Wem darf ich meinen ganzen Schmerz zeigen und geben? Warum geschieht immer wieder Identifikation mit dem Leid in mir und in der Welt? Was sind die Wurzeln des Leidens?

Fragen über Fragen und dann eine zentrale aus dem Mund meines spirituellen Lehrers Christian Meyer zur Selbsterforschung: Was gibt es mir mich als die Leidende wahrzunehmen? Was gibt es mir die Leidende zu sein? Was gibt es mir das Augenmerk auf Leid zu richten?

Leid und Leiden sind mir vertraut, hier bin ich zu Hause, empfinde eine Vertrautheit. Vielleicht ist es einfach eine Gewohnheit in der sich mein Leben eingerichtet hat. Echtes Leid habe ich viel erlebt und erfahren, echte Freude nur ganz selten (innen wie außen). Dafür unzählige Mal als täuschende Maske im Sinne von „gute Miene zum bösen Spiel machen“. Das macht mich wütend, da fühle ich schmerzhaft den Verrat an der Wahrhaftigkeit. Am schlimmsten ist es, wenn ich so bin, nur um zu funktionieren in der Welt der Menschen und nicht aufzufallen mit meiner inneren Not. Die Selbstverleugnung immer weniger zu leben bekommt die Energie aus dem Leiden darunter. Der radikal ehrliche Weg des tiefen sich einander Zumutens bedeutet mir viel und schöpft den Mut aus dem Schmerz des Vermeidens und Versteckens in all den Jahren davor.

Ich lerne durch den Schmerz. Leid nehmen und erfahren macht(e) mich bewusster. Wenn alles Leiden weg wäre was motiviert mich dann? Der Schmerz baut mich um, schiebt mich durchs Leben, verbindet mich mit mir und erlaubt mir zu fühlen was ungefühlt in den eigenen Tiefen wartet. Schmerzen und Leid haben mich aufgebrochen, weicher, zugänglicher und liebevoller gemacht. Den Schmerz in der wahrhaftigen Selbsterfahrung zu erleben und das Unterdrücken/Wegschauen überwunden zu haben ist eine unglaubliche Erleichterung.

Wahrheit erleben und sichtbar machen erfüllt mich zutiefst. Ich bin in tiefer Berührung mit mir. Ich fühle mein Herz und erfülle mich in dem berührt sein. Schmerz inklusive Leiden und Liebe sind eine stark aneinander gebundene Geschichte, die ich mir immer wieder inszeniere. Die Sehnsucht nach Liebe ist groß und mächtig, manchmal alles bestimmend. Ein Sog der mich zieht, stärker als alles andere mitten hinein in die Liebe und das Lieben. Ich vermische, verdrehe und verwechsle Liebe mit Leiden.

Und dann in einer verbundenen Atemübung brach die Frage herein „was wenn auch die Liebe, sowohl die menschliche als auch die unendliche, nur eine Illusion sind?“. Eine Erfahrung die kommt und geht, wie das Leben. Was wenn die Liebe wie das Leben nur sich selbst gehört und ich verbrauche mich in etwas Illusionären? Sehne, ziehe, quäle ich mich in einer Liebesillusion? Verbunden sein und Lieben wollen erzeugt inneren Druck und der Schmerz im immer wieder daran scheitern lässt mich lebendig fühlen. Der Schmerz hat etwas mit Leben zu tun. Die Leere ist die einzig bleibende Erfahrung. Die Leere des Seins hat keine Qualität sie ist auch nicht liebevoll oder lieblos. Das Ganze verwirrt mich.

Das Einssein auf seelischer Ebene erfahren dürfen ist ein Segen und gleichzeitig ist ein Wollen in mir zu erfahren, dass wir nicht „nur“ eine Seele, sondern auch ein Gefäß, ein Körper, ein Wesen sind. Einssein auch in der Gemeinschaft erfahren in der ich hier sein darf, wie ich bin – auch und gerade mit all der Not. Leiden schenkt mir auch tief verbundene Momente mit Menschen, sprich es eröffnet vertrauensvollen Kontakt. Im gemeinsamen Leiden Halt zu geben und im eigenen Leid gehalten zu werden ist so heilsam. Ich fühle mich unmittelbar davon betroffen. Ganz direkt. Ich brauche Gemeinschaft und kann nicht vollständig darin sein. Die tiefe Not der Isolation im Menschsein quält mich und ist noch nicht vollständig gefühlt und erfahren worden. Mich wieder ganz einem oder mehreren Menschen komplett auszuliefern und hinzugeben habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr gewagt. Es fühlt sich in mir immer wieder so an nicht dazu zugehören und nicht gesehen zu werden. Dann kommt dieses Gefühl von trotzig verzweifelten „dann gehe ich doch alleine weiter“. Das Autonomiestreben und auch dieses verzweifelte „wie geht das einen Platz finden in dieser Ordnung auf Erden in der Gemeinschaft?“. Da ist viel Sehnsucht nach einer Gruppe von Gleichgesinnten in der wir einfach sein können und es nicht um Nützlichkeit geht, sondern um eine Kultur der Heilung mit ehrlicher, klarer Sicht.

Gott, das Größere, die Stille wirken im Leid in größerem Ausmaß in mir. Ich erfahre Gott im mich dem Leid hingeben in mir wirksam, klärend, tragend, transformierend. Wo ich am schwächsten und hilflosesten war hatte ich die größten Gotteserfahrungen in meinem Leben. Da war ich völlig ausgelöscht und nur mehr Gnade und Liebe am Wirken. Gott spricht durch den Schmerz und nimmt sich Raum für meine Transformation. Das Licht Gottes scheint dann durch meine Augen. Da ist ein Glauben daran über den Schmerz Gottes Größe zu erfahren. Jesus ist mir unglaublich nahe und immer ein großes Vorbild gewesen. Sein Weg des sich Hingebens bis in den Tod und dann zu Gott auferstehen war meine liebste Heldengeschichte. Der Schmerz und das Leiden weisen mich auf die offenen Kindheitsthemen hin das bodenlose Loch des Fehlenden. Ich trage meine Sehnsucht nach anlehnen können, vertrauen dürfen, wahrhaftig gesehen werden und nach jemanden der an mir Anteil nimmt herum. Ich kann das darunter leiden nicht beenden. Und das tut richtig weh. Die Traurigkeit lebt mich. Es wirkt so als wäre die Bedeutung meiner Existenz an das Leiden gebunden. Der Ausstieg aus dem Leiden in die Leere des Seins scheint mir fern. Ich darf glücklich sein nur kann ich es nicht. Wie fühlt es sich an, selbst ganz zu sein? Und wie fühlt sich eine Gruppe an, die ganz ist? Da fehlt jede Erfahrung dazu, das habe ich noch nicht spüren, fühlen, erfassen dürfen.

Leere (Worte) von Barbara