In den Wunden wachsen die Wunder

Das Leben berichtigt grundlegende Überzeugungen in großer Zahl, entlarvt falschen Geschichten denen ich Glauben schenkte und dreht damit das Erleben.

Die Kurzfassung der Bewusstwerdung:

Verirrung Neuausrichtung
Dinge, die im Verstand logisch sind, sind wahr.      Dinge, die widersprüchlich und paradox sind, verweisen auf Wahrheit.
Die Krankheit ist mein Feind.                  Krankheiten sind Botschaften und der Impuls zur Heilung.
Das Leben stresst mich. Der Lebensstress lässt mich wachsen.
Schmerz quält mich.    Schmerzen heilen mich.
Das Trauma begrenzt mich.Die Traumata verbinden mich mit allen Wesen und ermöglichen Gott zu erfahren.
Der Missbrauch verhindert Vertrauen.  Der Missbrauch berührt und ermöglicht bedingungsloses Vertrauen zu leben.

Die Langfassung der Bewusstwerdungsprozesse:

Das Leben drängt darauf alles bewusst zu machen. Ich bekomme immer klarer die Differenzierung zwischen den Vorstellungen von Leere und der tatsächlichen Erfahrung vom leer sein hin. Vor der Erfahrung von wirklicher Leerheit ist die Vorstellung von Leere und die macht alles kaputt. Es ist anspruchsvoll durch die Schichten der Vorstellung durchzukommen auch wenn die wahre Stille schon erfahren wurde. Es gilt JEDEN Moment die Energetik und Gefühle des Moments zu erfahren. Ich habe die Möglichkeit den Fluchtimpulsen der Selbsterhaltung nicht zu folgen, sondern anzuhalten und zu bleiben im Feuer der Erfahrung. Es ist eine Entscheidung den Projektionen zu folgen oder die Verantwortung zu übernehmen und in der Unsicherheit der unmittelbaren Erfahrung zu stehen. Es ist herausfordernd Projektionen von Wirklichkeit zu unterscheiden. Wenn ich die Gefühle und Erfahrungen vollständig bejahe, werde ich überschwemmt von allem was da ist und lande letztlich in der Liebe. Wenn die Kampfenergie weg ist, kollabiert mein ganzes System, endlose Müdigkeit, ein schwarzes Loch im Bauch rumort, nichts geht mehr, nur mehr vertrauen ist möglich. Die tote Leere ist eine Vorstellung vom Verstand. Die echte Leere ist offen und schlicht. Einfache leere Offenheit für alles Lebendige und Tote. Die wahre Stille ist unberechenbar und alles andere als harmlos. Aufgelöst sein im kosmischen multidimensionalen Wesen. Wir haben nicht in der Hand was passiert, wenn wir loslassen.

Ich schäme mich für meine Gefühle und Empfindlichkeit, wenn ich vor und mit anderen fühle. Da ist Scham dafür mich so lange und viel nicht gezeigt zu haben, viele Wahrnehmungen gar nicht geteilt zu haben aus Angst vor Zurückweisung/ Freiheitsentzug/ Zwangsbehandlung. Beziehungen schambedingt oft auf Abstand zu leben. Und gleichzeitig tiefe Traurigkeit über das ungelebte Leben in Gemeinschaft. Scham, ist für mich die größte Not, viel schlimmer als die Angst, sie ist inkorporierte Angst vor sozialer Ächtung. Eine Art inneres Schlachtfeld auf dem viele Teilnehmer angestrengt abwägend was von mir wo zeig- und lebbar ist. Scham begleitet eine Reue die man noch versucht vor anderen zu verstecken. Ich bereue mein verstecktes Dasein und kenne die unzähligen vergeblichen Versuche mich verstehbar zu machen. Ich schäme mich für meine Gefühle und Empfindlichkeit.

Wenn ich ganz in der Scham stehe implodiere ich, falle in mich hinein und zusammen, da zieht sich alles zurück, ich verstumme, erstarre und bin wie unsichtbar. Da sind unzählige Erfahrungen, dass meine Fühligkeit, Emotionalität zu viel ist, zerstörerisch in Beziehungen, weil Menschen Angst davor haben und mich meiden, wenn ich sie ehrlich und spontan mit meinem Sosein konfrontiere. Immer wieder mal, wenn ich Gefühle und Erfahrungen bejahe, werde ich überschwemmt und fühle mich mir (und den menschlichen Reaktionen) ausgeliefert. Ich bezahle in gewisser Weise für die Sensibilität den Preis der Instabilität(in mir)/Unzuverlässigkeit(für andere) und Einsamkeit. Die Begrenzungen, die ich mir zu meinem Schutz auferlegt habe, waren notwendig, um die Erfahrungen, die ich in diesem Leben machen wollte, zu erfahren. Nun kann ich stückweise loslassen und meine Bedürfnisse mich zu zeigen, Nähe in Gemeinschaft zu erfahren und bedingungslos zu lieben ausdrücken und mehr und mehr leben.

Echter Frieden schließt Krieg und Frieden ein. Nur so lange es mich mit dem Problem geben darf, darf es auch eine Lösung geben. Solange ich gegen die Not in mir noch kämpfe, fühle ich mich als Opfer und suche eine Lösung für die Not, weil ich sie ja nicht haben will. Wir können es nur erlösen indem wir es zu uns nehmen und die Not erfahren. Ganz mit der Seele dableiben und spüren. Durch das Fühlen des Schmerzes koste ich das pralle Leben. Da ist viel Lebendigkeit im Fühlen des reinen Schmerzes. Der Ausdruck von Leben ist alles was Leben beinhaltet. Jedes Gefühl und jede Energetik der Anteile meiner selbst die sich bekämpfen, fordern mich auf damit zu sein, einzutauchen, reinzufallen, wieder aufzutauchen und darin zu stehen. Es gilt zu mir zu stehen, zu meinen Empfindungen, sie alle wertzuschätzen als zu mir gehörig.

Alles was ich nicht mag gehört zu meiner Vollkommenheit. Das nein ist böse, den Moment nicht nehmen können ist das Böse. Das wichtigste ist die innere Haltung zu Phänomenen. Unterscheiden lernen wo bin ich ein Sprachrohr des Wiederstandes und wo höre ich die Stimme Gottes. Aus dem ja sagen und zu mir nehmen von allem was im Leben ist, erwächst die Weisheit zur richtigen Handlung. Es gibt keinen guten Weg dem ich folgen kann, es gibt einen guten Weg den ich in mir finden kann. Die Welt ist was mein Bewusstsein projiziert. Ich kann fühlen, dass ich die Welt in mir trage. ABER: Das Kollektiv zu fühlen ist nicht die Bereitschaft vom Kollektiv getragen zu werden!

Die Motivation, die hinter der Handlung steht, macht zu einem Täter/ Opfer/ Helfer/ stillen Täter oder eben frei. Das Schlachtfeld liegt nicht außerhalb sondern innerhalb unseres Selbst. Das Damoklesschwert des Missbrauchs hängt über mir, ich projiziere es raus und ziehe mich wenn viel Offenheit war dann doch wieder ins Autonomiegefängnis zurück und ins Kontrollieren von Nähe. Die Begrenzung in der ich mich dadurch reguliere und meine Liebesfähigkeit begrenze tut so weh. Wie kann ich das fallen und sterben lassen?

Sein verändert sich nicht durch die Form. Es wird kein Sein aufgelöst nur Form verändert und darin liegt Lebendigkeit. Traumaenergie trägt uns ins Göttlich. Am höchsten Punkt der Energetik bleiben und in die Angst fallen direkt ins Trauma. Die Prozessangst ist das Tor zur Erfahrung des Verdrängten und damit zur Traumaheilung. Da ist eine Unausweichlichkeit der Grausamkeit menschlichen Handelns. Trauma will integriert werden und nicht wieder verdrängt, die Verbindung aufrechthalten und nicht wieder kappen! Dann kann Trauma heilen anstatt reinszeniert zu werden. Die Seele ist weder lieb noch grausam, sie unterscheidet nicht zwischen gut und böse. In der Einheit gibt es keine Trennung, jede Wunde die ich zufüge, füge ich mir selber zu. Wir wachsen durch Erfahrung, immer! Jedes Trauma, das geheilt wurde, führt in ein noch tieferes Trauma. Spiralig tiefer gehende Schleifen aus Trauma und Heilung. Endet das irgendwann? Kann man die Öffnung, die entsteht, wenn ein Trauma heilt und sich die Bindungen lösen, mit bedingungsloser Liebe füllen?

Viel Ahnungslosigkeit voll Sehnsucht ufer- und bodenlose Traurigkeit. Die Tränen schmecken wie das Meer. Und ich bemerke, dass das Leben ist immer dann am authentischsten erfahren wird, wenn es in Gefahr ist. Die Welt ist nicht gerecht, die Welt lebt von Unterschieden. Die Welt verändert sich dadurch, dass es anders in mir wird. Ich gebe mein Leben in das Licht der Erleuchtung. Heilung passiert immer dann, wenn sich das Ego nicht einmischt. Die wahre Heilung findet statt, wenn alles sein darf, vor nichts mehr Angst da ist. Wenn es gleich gültig ist vollständig im Leid zu bleiben oder rauszukommen, dann muss kein stehen bleiben im Leid sein. Durch das nichts mehr Wollen entsteht eine Öffnung. Frieden entsteht, wenn ich mit allem was war, ist und sein wird einverstanden bin und mich hingebe wie eine Welle die ihre Zugrichtung akzeptiert. Ganz ehrlich und spontan sich radikal jeder Erfahrung stellen. Wenn ich die Erfahrung mache, kann ich differenzieren. Das geht durch Abgrenzung nicht. Der Schatten ist eine Ansammlung ungeliebter Gefühle und Energetiken. Fühlen ist eine Bewegung, eine Regung und eine Selbstberührung verbunden mit Energetik, die ich im Fühlen erlöse statt sie weg haben zu wollen. Reinen Herzens bereit sein im Feuer zu stehen. In das Gefühl hinein sterben. Jeder Glaube etwas nicht aushalten zu können stirbt, jedes Programm zerfällt. Das emotionale System lebt und bebt. Ein Abenteuer mit offenem Ausgang. Ein Schritt in die Freiheit nach dem anderen. Das nennt man bedingungslose Liebe und schonungslose Klarheit. Das kommt nicht von außen, auch wenn es durchaus unterstützt werden kann. Durch pushen zeigt sich nur das Ego und nicht die Seele. Die kommt, wenn sie es möchte, in liebevoll gehaltenen Räumen. Im angenommen Sein kann ich in die Tiefe meines Seins entspannen. 

Ich erkenne mich als Offenheit in Gottes Liebe. Liebe und Hingabe sind meine wichtigsten Qualitäten. Es gibt nichts Schöneres als zu Lieben ohne etwas zu wollen. Ich erkenne Gott in jedem in den ich eintauche. Es ist ein mit den Augen des Herzens sehen und alles was gesehen wird bin ich. Jede Beziehung erlöst mich und meint eine Begegnung mit mir. Beziehungen brauchen nicht gemacht werden, die sind immer da. Alles ist gegeben, um mein und dein Herz zu öffnen und uns der wahrhaftigen Authentizität näher zu bringen. Gott zu fühlen ist die totale Überforderung. Das Herz brennt vor Sehnsucht und die ist unendlich. Ein endloser Drang nach und Durchdrungen sein von Liebe. Eine flammende Sehnsucht, schrecklich schön. Die Vielfalt Gottes können wir erfahren in dem wir uns immer reiner auf alles einlassen was in unserem Leben ist.

Ich übe und übe und übe und übe es wirklich wahrhaftig zu leben.