Todes- und Lebenssehnsucht

Leben findet wie Wasser immer einen Weg. Lebenskraft entsteht, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf uns richten. Wenn wir beginnen uns wertfrei, liebevoll, phantasievoll mit uns selbst auseinander zu setzten. Da entwickelt sich das Gefühl für uns selbst wichtig, wertvoll und liebenswert zu sein. Nur wir selbst können uns inneren Wert geben. Ich habe einen Sinn, weil die Liebe über mich Form annimmt. Das Leben ist ein Wunder und ich glaube an Wunder.

Es ist ein Geschenk vor Gott ehrlich sein zu können. Die Erlösung ist die Erlösung des Unbewussten in die reine Bewusstheit UND in die Barmherzigkeit. Beim Spüren begegne ich bewusst den schöpferischen Kräften meiner eigenen Natur, entdecke zunehmend vertiefend die Innenorientierung und erkenne das Innen als zuverlässige Quelle für die Information, die im Moment für mich relevant ist. Barmherzigkeit meint zu bemerken und zu spüren was es im Moment braucht.

Was wäre, wenn alles getan wäre? Welche Lebensberechtigung habe ich dann noch? Keine! Und das ist der Segen, weil die Überlebensmechanismen nicht mehr greifen. Es geht nicht mehr darum mir das Leben zu verdienen. Ich darf einfach so da sein, mich vom Leben tragen lassen, frei lieben und mich lieben lassen. Liebe wird zum Lebensgefühl, wenn nichts mehr zurückgehalten, geschützt oder abgehalten werden muss. An dem Punkt kann ich lieben was in mir und um mich ist. In diesem Nichtwissen zwischen Utopien und Kollabieren bin ich dabei einen Weg fürs Leben zu finden. Forschend nach regenerativen Lebensweisen, nährenden Beziehungen und innerlich wie äußerlicher Verwurzelung. Ich bin bereit neugierig und demütig zu empfangen. Offen bleiben lernen und mich beim mich Verschließen ertappen. Immer wieder einlassen egal was ist. Dann kann Wertschätzung für jede Erfahrung erwachsen. Einfach, weil nichts im Leben es wert ist, deshalb und davor das Herz davor zu verschließen.

Dunkelheit ist göttliche Liebe ebenso wie Licht. Beides wird zu Angst und Grauen, wenn es nicht frei fließen kann, wenn wir nicht atmen. Nicht das Dunkel kann entlassen werden, sondern die Trennung zwischen Dunkelheit und Licht. Atmen mitten in der Finsternis, sie wird sich lichten. Die Energie des Lebens ist das Nebenprodukt des ewigen Todes. Und das Ausmaß in dem wir dem ewigen Tod Widerstand leisten ist das Ausmaß in dem wir uns nicht lebendig fühlen. Das Geschenk des Todes ist es ständig für die Idee des Selbst zu sterben.

Der freie Fall hat eine klare Richtung, verfolgt kein Ziel, lacht die Kontrolle aus, zerzaust die Gedanken, treibt Tränen in die Augen, reißt Schreie aus der Lunge. Der freie Fall ist das Ende des Begonnenen und der Anfang des Folgenden. Der freie Fall ist ein Zwischenstadium und nur dann schlimm, wenn man Angst hat hart aufzuschlagen. Sonst fällt man und fällt und fällt, weil der freie Fall frei ist.

Etwas bewegt sich
zwischen Unwürdigkeit und Erhabenheit,
zwischen Schuld und Reinheit,
zwischen Verzweiflung und Vereinigung,
zwischen Aggression und Freude,
zwischen Angst und Liebe.
Ist es ein Wesen? ….. ein Geist? ….. ein Windhauch, ein Atemzug vielleicht?
Ich bin es selbst.

Bevor man Gott begegnet, begegnet man sich selbst.

„Niemand kann dich retten, außer du selbst.

Und du bist es wert, gerettet zu werden.

Es ist ein Kampf, der nicht leicht zu gewinnen ist.

Doch wenn irgendwas es wert ist,

gewonnen zu werden, dann DAS!“

~Charles Bukowski~

Konfrontation mit mir selbst. Ich muss mich für mich interessieren, wenn ich heilen möchte. Die Depression führt mich ins Leben nicht in den Tod. Es ist noch keine/r gestorben am Fühlen.Wenn ich zwischen zwei Zuständen den Wechsel wahrnehme und sie in der gleichzeitigen Wahrnehmung sich ab- und aufbauend erlebe, beginnt Veränderung durch Bewusstwerdung. Gleichzeitig Schmerzen, Spannungen und Leichtigkeit, Entspannung wahrnehmen. Sowohl als auch Bewusstsein zulassen: Wir sind alle eins und doch nicht, alles ist richtig wie es ist und doch nicht. Schmerzabwehr und Schmerzidentifikation sind eins beide binden mich an den Schmerz. Was zieht mich zum Schmerz? UND Wo ist die Ruhe in meinem Nervensystem? Wo ist Geborgenheit und Halt? Welchen Gefühlen möchte ich kaum begegnen und wie kann ich lernen die zu integrieren? Wie weit bin ich bereit bei mir hinzuschauen?

Auf die Glaubenssätze: Mich rettet niemand. Mich kann niemand retten. Da bin nur ich. Und ich habe die Verantwortung für mein Leben, niemand sonst. Mein kleines hilfsbedürftige Mädchen verzweifelt im Außen am suchen nach Hilfe, in der Hoffnung endlich erlöst und somit auch geliebt zu werden. Ich orientierte mich am Außen und ein Überlebenskonstrukt erschuf sich. Versuchte den Menschen zu gefallen, um zu ihnen zu gehören. Suchte Bestätigung, aber eigentlich suchte ich die Liebe meiner Mutter. Ich suchte mein Leben lang. Was ich fand, war die Depression. Und seither suche ich mich selbst. Derzeit habe ich das Träumen verlernt. Ich habe verlernt, den Moment des Daseins zu genießen und bis zur Ewigkeit zu dehnen, wie ich es als Kind gut konnte. Meine Tränen fließen wie ein Wasserfall. Manchmal kann man sie sehen, manchmal nicht. Was auch immer ich such, kann nur ich selbst mir geben. Wann komm ich heim, wann kann ich wirklich leben?

Ich stehe auf meiner Seite und höre mir zu. Ich brauche meine Aufmerksamkeit, meinen Trost, mein Mitgefühl, mein Lob und mein Wohlwollen. Selbstliebe ist die Fähigkeit sich in sich selbst und mit sich selbst zu entspannen. Ein niederlassen in mir wo Impulse wahrgenommen und ganz bewusst Verantwortung für mein Erleben übernommen wird. Der Grad an Selbstfreundlichkeit bestimmt den Grad an Liebe, die ich rein lassen und zulassen kann. Da wo die Liebe stark genug ist, tritt Krankheit und Tod zurück. Ich suche nach einem liebevollen präsenten Körper innen wie außen. Alles entspannt sich, wenn es mit Liebe in Kontakt kommt. Mehr echte Nähe erfahren ist eines der größten Abenteuer des Lebens.

Hinauswollen über die Fähigkeit zu träumen. Ohne dem Folgen der Führung durch eine Vision (Träume) leben dürfen in der Orientierungslosigkeit. Sein in direktem Kontakt mit den inneren Nöten und Ängsten meiner selbst und aller Wesen. Der tieferen Qualität der höheren Führung dienend vertrauensvoll folgen. Entlang des Erkenntnisstandes wachsen, stückweise die Haltung verändern. Spüren wo wachse ich und das Leben als Rahmen annehmen. Immer differenzierter erkennen, heilen und dienen aus Liebe (statt getrieben aus den Nöten und Ängsten).

Erleben des Feldes der Menschheit stülpt die kollektive Schuld in mein Bewusstsein. Zuwenden der Schuld in mir und in uns. Schuld fühlt sich an wie unwürdig in der Welt zu sein an. Die Unwürdigkeit annehmen, um sie bewusst da zu haben. Mich als Sünder fühlen und die Idee zurückweisen. Es gibt einen Teil in mir der die Schuld nicht nur verdrängt sondern leugnet. Schuld ist ein kollektives Thema und individuell psychologisch nicht zu lösen. Ich im Sinne von Menschheit habe keine Schuld. Es ist nur eine Setzung zur Manipulation. Opfern schreibt man die Schuld selbst zu, das ist eine Setzung die stresst. Es ist eine Täuschung und eine Frechheit. Die Schuld existiert gar nicht. Erst durch die Idee der Schuld und Unwürdigkeit wird das Opfer gemacht. Ich bitte das Erleben der Unwürdigkeit in der Welt und damit im Himmelsreich zu sein von mir zu nehmen.

Der Glaube steht vor dem Tun. Es wird niemand errettet durch Taten. Vorher ist Glauben und dann folgen Taten oder auch nicht. Es ist eine andere Art im wirklichen Glauben mit allem egal was und wie kommt in der Welt zu sein. Glauben bedeutet jeglichen Widerstand abzulegen, nicht zu wissen und aus dem Glauben heraus zu sein und zu wirken. Dem Gebot der Stunde folgen mit dem was jetzt im Moment los ist und nicht den Regeln und Gesetzen. Mich darin üben mir keine Regeln zu machen und immer wenn eine in mir auftaucht sie bewusst fallen lassen und schauen was passiert. Das Gebot der Stunde annehmen steht über dem schuldlos sein. Wenn ich versuche unschuldig zu bleiben nehme ich das Geschenk des Lebens nicht an. Im Beziehungsraum tragen wir alle Verantwortung und im Glaubensraum sind wir verantwortungs- und schuldlos. Wir müssen die Welt nicht retten, wir haben nichts falsch gemacht. Wenn wir die Gnade Gottes erfahren gibt es keine Schuld mehr. Die komplette Struktur fallen zu lassen ist die Chance und das Geschenk. Es löst sich weil es da sein darf. Alles, jeder Zustand.