Die Einzelhaft meines Lebens erklärt mir, dass mein Mensch letztlich vollkommen allein ist. In den Abgrund der meine Einsamkeit gräbt blicken. Alleinsein sieht nichts als sich selbst. Ich grabe mir selbst mein Grab und ziehe jede Grenze einzeln hoch. Alleine sein abgetrennt von der Liebe in einem kalten Universum, das mich vergessen hat und gleichgültig alles in sich hineingebären und -sterben lässt. Meine Dunkelheit die sich erkennt als Verachtung für das schwache, elende Wesen, die nackte, hilflose Kreatur, die ich bin. Ein verlorener Vogel, der aus dem Nest gefallen ist und dazu verurteilt auf dem harten Boden zum Tode verurteilt nach langem Leiden die Augen zu schließen. Durch die Angst hineinfallen in meine Einsamkeit. Alleinsein ohne Widerspruch, Hadern, Groll und Alternative.
Trennung ist Finsternis und Leben ist Kontakt, Verbindung und Austausch. Das Herz kennt keine Differenzierung, das kann nur der Verstand. Immer wenn ich ja sage wird es einfacher. Mit jedem nein breche ich das Vertrauen. Das häufig Gefühl unzufrieden zu sein frisst mich auf. Da ist reichlich Ablehnung der eigenen Existenz aus Angst vor dem schmerzhaften, unsichern Menschsein. Wie kann ich in Freiden sein mit der Unzufriedenheit? Aufhören etwas dagegen zu tun, kein Handeln nur um die enorme Angst nicht zu fühlen. Innehalten, den Schritt zurück aus dem Verstand ins Herz machen, fühlend ehrlich sein und eingestehen: Oh Gott da laufen Lawinen von Angst durch mich. „Ich bin mein Tod“ steigt hoch. Übel zittrig mir selbst hilflos feindlich ausgeliefert sein. Meine Angst spürt sich selbst nicht gerne. Tränen bezeugen, dass ich den Kampf gegen mich nicht gewinnen kann, nur meine abgrundtiefe Schlechtigkeit annehmen. Hernehmen und fühlen „ich hasse mich“, den Selbsthass im Körper spüren, alles ekelig Destruktive heben was so lange unterdrückt im Verborgenen in mir wirkte. Ich bin allein nicht in der Lage Frieden zu finden und wahrhaftig zu lieben. Schauen der Mechanismen die mich entwerten, die Not herunterspielen oder ein Drama darauß machen.
Wie kann ich ein Stück mehr vertrauen und direkter offen sein? Warum riskiere ich nicht, dass nichts ist und nichts mehr kommt? Warum ist es unangenehm, wenn nichts passiert? Was macht mir da eine solche Angst immer wieder Ansprüche an mich zu generieren etwas zu sollen? Wie schaffe ich Raum in mir für das leere Ich? Warum ist die Freude blockiert, wenn nichts ist? Auch jetzt und schon wieder weiß ich es nicht. Also still sein, leer sein. Es muss nichts da sein. Mich im guten Sinne in Ruhe lassen. Meine Seele ist Stille zu Gott, der mir hilft. Der Eingang und der Ausgang sind von Gott bewacht. Ein und ausatmen geschieht. Mit Gott ist es wie mit dem Atem er ist immer da. Ich werde gesehen und bin geliebt. Alles darf sein und entspannt sich in diesem Seindürfen. Mit so viel Mitgefühl wie möglich mit mir mitgehen durch alles. Nur wenn ich liebe und mit dem Herzen fühle, kann ich heilen. Sicherheit kann vielleicht in der Liebe Gottes gefunden werden, wenn ich glauben darf, dass Gott einen allumfassenden Schutz für meine Seele (nicht meinen Körper) gewährt. Ja Liebe und die darin auffindbare Göttlichkeit kann verzögert, aber niemals aufgehalten werden. Ja ich bin dazu da immer tiefer in den Glauben zu finden. Das Sein, das Göttliche ist mir das Wichtigste. Ich kann meine Prioritäten setzen und die Aufmerksamkeit lenken, mehr nicht. Ich kann nichts beschleunigen, nur offen sein. Schauen was ist wenn ich nichts dazu tue. Gott bitte verändere mich, ich schaffe es nicht aus mir heraus.
Lieber Gott ich kann den Kampf gegen mich nicht beenden, nie gewinnen, nur verlieren. Bitte kämpfe du für meine Seele. Mein inneres allein und verloren Sein ist übermächtig. Mein Selbstbild wie ich mich sehe lehne ich ab. Ich kann nicht anders sein als ich bin und prügle mich denoch irgendwo hin. Die Selbstablehnung annehmen. Mich den Verwundungen zuwenden und die Vergeblichkeit der Heilung spüren. Auf das Feld der Verwundungen, die ich mir selbst zugefügt habe, schauen und tief bereuen. Meine Schuldhaftigkeit und Verantwortlichkeit für mein Sein lastet schwer. Ich bin voller abgelehnter Bedürfnisse. Mich mit meiner Bedürftigkeit annehmen schmerzt. Jedes Brauchen empfinde ich als Anmaßung. Jedes Wollen stand und steht mir mehr im Weg als es hilft, weil es typischerweise etwas anderes will als das was ist. Was bindet mich da alles, was bin ich noch immer nicht bereit loszulassen und wem möchte ich nicht vergeben? Das Leben als Täter an mir als Opfer. Aufgeben anzuklagen und vergeben. Es ist okay wie du bist Leben mit allen und allem. Freundlicher werden mit meiner Abwehr und meinen Widerständen. Sie zeigen meine Kapazitätsgrenzen mich auf das was geschieht einzulassen. Die Selbstbeziehung stückweise wohlwollender gestalten.
Wahrnehmen bedeutet etwas für wahr zu nehmen. Was bedeutet es der eigenen Wahrnehmung (nicht) zu trauen? Unsicherheit, Verletzlichkeit, Offenheit, Offenbarung! Ich sehne mich so sehr danach ganz offen zu sein und wirklich zu empfangen anstelle des Kontrollzwanges des Vorausdenkens des Zukünftigen. Ich möchte, dass die Anderen vorsichtig mit mir umgehen, weil ich mich selbst nicht schützen kann. Ich mache mich selbst dunkel und krank, damit sich jemand um mich kümmert. Dafür schäme ich mich und bereue. Ich will kein menschenunwürdiges System in und um mich mehr! Raus aus den Programmen der Selbstunterdrückung und des Impulse Übergehens! Es geht um meine Würde als Mensch. Ich bin bereit die Verantwortung für das unbekannte Selbst zu tragen und in meinen Kosmos zu reisen. Das Verstecken und Lügen als Notprogramm ist vorbei. Ich hab mich hier total verrannt. Ich darf mich zeigen wie ich bin auch wenn ich mich nie gut genug bzw. falsch bis fremd fühle.
Eine Lebensanleitung für mich: Der eigenen Wahrnehmung trauen im Bewusstsein, dass es eine Täuschung sein kann. Du kannst davon ausgehen, dass du etwas verdrängst. Das Unbewusste einladen und bitten sich frei(er) zugeben und alles Falsche und Kranke sichtbar zu machen. Komplett deine Lügen enttarnen. Wahrheit steht für sich alleine, manchmal schmerzt sie, immer heilt sie. Lügen werden mit (staatlicher, gesellschaftlicher, elterlicher) Gewalt eingeprügelt. Lügen auf Dauer unterdrücken geht nicht. Schau hin! Egal was war und ist du bist in Ordnung! Auch in der größten Finsternis gibt es Nuancen die weniger dunkel sind. Einen neuen Umgang mit Verletzungen ermöglichen. Öffnen und dem Leben erlauben dich zu lieben. Gib nicht auf mit dem dir vertrauen und wahrhaftig sein. Glaube daran, dass es möglich ist das weite, freie Seelenselbst zu sein. Dann kann das was dich quält vielleicht gehen. Und wenn wir es nicht wieder holen auch abgeschlossen bleiben.
Die grundsätliche Bejahung des menschlichen Daseins, bejaht auch wie sich das Leben entwickeln, wachsen und zerfallen will. Ebenso ist die eigene Begrenztheit auch in Bezug auf die Heilungsmöglichkeiten anzunehmen. Die Schmerzen, die das Leben mitsichbringen, sind zu akzeptieren so wir sie nicht beseitigen können. Sonst erzeugen wir viel Leid für uns. Der Wirklichkeit wie sie ist Raum zu geben ist ansich schon heilsam. Solange man möchte, dass es einem besser gehen soll, ist man unfrei. Die enge Beschäftigung mit dem eigenen Befinden ist Teil des Dramas. Wenn die Idee „wie es mir besser gehen könnte oder sollte“ fallen gelassen werden kann, entspannt und weitet sich der Blick auf das Ganze und ein Hauch von Frieden erfasst einen mitten im Elend. Man verliert dabei nichts und gewinnt ein Stück Freiheit. Je mehr ich aufgebe wer zu sein, umso mehr bin ich. Meinem Nervensystem einen Raum geben in dem es entspannen und ich leben kann eröffnen die schönsten Lebensmomente. Meine Beziehungen sind so wie meine innersten Denkmuster es erlauben und die äußeren Handlungen es nachfolgend gestalten. Wenn ich bereit bin, die Menschen jederzeit gehen zu lassen, haben sie vielleicht einen Grund zu bleiben ohne sich gezwungen zu fühlen. Echte Bereitschaft zu empfangen bedeutet auch bereit zu sein, nicht zu empfangen.
„Gib den Menschen Hoffnung und halte keine Hoffnung für dich zurück.“ meinte ein weiser Unbekannter und berührte mich damit tief. Ein Ende der Regelsysteme und jeder moralischen Überhebung. Annehmen, dass ich sein darf wie ich bin. Ein ewiges Ja zu allem in mir. Es findet alles in mir statt von Depression bis Manie, alle Stimmen und Wesen aus allen Welten, völliger Unsinn und totale Klarheit. Die Widersprüche vereinen sich, nur so kann ich im Frieden mit mir sein. Heilung im Anerkennen der Paradoxien. Ich darf so sein wie ich bin auch zutiefst sündig. Die Erlaubnis alles spüren zu dürfen und anspruchslos verschmelzen, um dann immer wieder zurückzukehren aus der Verschmelzung mit Zuständen zum Wahrnehmen an sich. Ruhen in der Wahrnehmung an sich. Die offenen Fragen im Herzen tragen. Nichts mehr so wichtig nehmen. Reine Wahrnehmung und einfaches Bewusstsein reicht. Das Leben loslassen und in Gottes Schoß fallen. Die heilige Seele sieht mit den Augen der Vollkommenheit. Ich bitte in der Hingabe an Gott zu reifen! In meiner Seele leben und Gottes Schöpfung sein darum bitte und bete ich für alles was lebt egal ob sichtbar oder unsichtbar.