Würdige dein Bedürfnis, auch die nach Unterstützung! Ich darf andere Menschen brauchen.
Meine Bedüfnisse dürfen da sein, sie sind richtig auch wenn sie groß und schmerzhaft sind.
Wollen ist eine reine Hinbewegung ein bewegt werden auf etwas/jemanden zu. Brauchen ist Wollen plus den Schmerz des möglichen Nichterreichens. Sprich Wollen plus Angst! Die Angst vor dem Schmerz des Unerfülltseins. Mitunter kommt dann noch Zweifel hinzu, die das Wollen hinterfragen und Begründungen liefern, um leichter verwerfen zu können was gewollt wird. Das bewahrt vor dem Schmerz und der Angst. Damit stirbt aber auch die Motivation. Die entscheidende Fragen sind: „Warum brauche ich die Angst als Motivation?“ und „Wie finde ich Frieden mit dem (Nicht-)Wollen?“. Vielleicht immer wieder Angst fühlen ohne mich von ihr motivieren zu lassen einen Rückzieher zu machen und in die Unterdrückung des (Nicht-)Wollens zu kommen. Wach bleiben und den bevorstehenden Schmerz (aus)halten statt fliehen um ein mögliches Versagen/Mangelgefühl zu meiden. Es ist eine Kunst die Nichterfüllung hinzunehmen UND das Wollen dennoch zu versuchen.
Die Welt war immer falsch und in der falschen Welt das eigene Richtige suchen und so gut es geht leben, darum geht es. Alles jeder Zustand in den ich mich hineingebe und weiteratme ist gut im Sinne von heilsam. Das Leiden ist aus dem Leben nicht entfernbar. Aber es ist nicht die Endstation. Der Prozess des heil werdens umfasst eine Verbundenheit mit sich selbst, die innen eine Atmosphäre der Selbstakzeptanz aufrechterhält. Alles entfaltet sein Wirkung so wie ich mich hineingebe und worauf ich mich als Aufmerksamkeit fokussiere.
Lass dich überraschen von dem was du in dir vorfindest. Es geht nur um dich, um deinen Wahrnehmung. Vergleiche sind destruktiv und nutzlos, da sie meist die eigene Innenwelt mit der Außenwelt eines Anderen vergleicht oder den eigenen Anfang des Weges mit dem Ende eines Anderen. Lerne den tiefen Einweg zu dir. Es gibt keinen Ausweg. In Selbstverantwortung uns auf den Tisch bringen im Erkennen wie es aussieht in uns. Freiwillig aus Selbstliebe mir einen neuen Raum bauen in dem ich neue Erfahrungen machen kann und mich selbst befreie. So weitet sich das Bewusstsein mehr und mehr. Das Innere wird befreit und gleichzeitg wird das Äußere im besten Sinne gleichgültig.
Im Prozess des Rausgehens aus Programmen ist Unterstützung von außen sinnvoll. Erwachen geschieht in und mit jeder Wahrheitserfahrung. Wahrheit meint klar alles so zu sehen wie es ist. Das ist dauerhaft absolut kaum dauerhaft haltbar (nur wenn man erleuchtet ist). Es geht um die Ehrlichkeit es so gut als möglich zu probieren. Es gibt eine dreifache Wahrheit. Die unzweifelhafte Wahrheit ist direkt von Gott gegeben, die offenbarte Wahrheit steht in den heiligen und spirituellen Schriften und dann gibt es noch die Wahrheit des Verstandes, der versucht in diese beiden Wahrheiten einzudringen. Die Wahrheit zu leben ist ein harter Lebenskampf. Ungewissheit ist ein zentrales Merkmal von hoher Bewusstheit. Harren in der scheinbaren Vernichtung der eignen Welt ohne auszuweichen und das was sterben will gehen lassen. Die allerwichtigste Frage ist immer: Liebe ich? Wir müssen durch den Schmerz, aber nicht alleine isoliert ohne Verbindung. Es erlauben übernommen zu werden von Wirklichkeit geschieht, wenn keine Grenzen erschaffen oder aufrechterhalten werden. Dann kommt es zu einer natürlichen Ausdehnung des Bewusstseins. Vollbewusst zu sein ist das Himmelreich auf Erden. Wenn wir ins Sein aufgehen sind wir viel lebensfähiger, weil wir wirklich da sind und die wahren Impulse spüren. Das Unnatürliche ist viel mühsamer als das Natürliche, weil es Anstrengung und Bemühen beinhaltet. Unerfüllte Bedürfnisse und Widerstand dürfen da sein, wollen dazugehören und bejaht werden, vor allem auch die Konsequnezen des eigenen Widerstandes. Wenn der Widerstand aufhört zerbricht ein altes Glaubenssystem und Raum für Neues wird frei. Das Dazwischen nennen wir meist Krise. Darin sieht, spürt, fühlt das System das Problem ohne es lösen zu können. Genau hier bin ich und bemerke ich brauche nicht wissen wie es weiter geht. Ich kann jetzt alles was im Argen liegt annehmen, schauen was dennoch möglich ist und mir die Auszeit in der Verzweiflung gönnen so lange sie da ist. Jetzt habe ich Zeit und es darf dauern die Achtsamkeit und Liebe für mich zu entwickeln. „Schönheit beginnt in dem Moment in dem du beschließt du selbst zu sein.“ sagte schon Coco Chanel.
Anspannung ohne Entspannung geht nicht lange gut. Freiheit ohne Disziplin auch nicht. Aber Disziplin ohne Freiheit auf Dauer genauso wenig. Erst wenn ein Ausgleich besteht, wird Genuß möglich und Kraft sowie Freiheit spürbar. Das was ich im Außen ablehne bin ich im Inneren noch nicht bereit zu integrieren. Distanz zu wagen hilft die Verbindung zu mir zu halten. Jede Bindung die gelöst wird tut weh, aber man stirbt nicht daran (als Erwachsener). Distanz kann auch wieder zu mehr Nähe führen. Anerkennen was ich nicht haben will und damit Frieden finden. Auch Liebe darf sich abgrenzen und Freiraum geben wie nehmen. Das ganze Leben ist eine Entspannungsübung. Glückseligkeit kommt durch das Zurücklassen von Macht, Kampf, Identifikation, Abwehren, Bedeutung. Wiederholung entsteht durch das Denken, nicht durch das Sein. Rekonstruieren und Seinlassen kann durch das Denken geschehen. Heilung meint in mich hineinzuwachsen. Durch Erkenntnis und durch Seinlassen und durch Gnade (die viel Hingabe braucht) erlangen wir Bewusstwerdung. Wenn Gnade geschieht gibt es keinen Druck mehr.
Wohlwollen erschafft Wunder. Liebe ist die erste und die letzte Revolution. Heiligkeit ist jetzt, das Leben, der Atemzug. Mit jedem Einatmen kommt die Seele (das Leben) in den Körper und mit jedem Ausatmen verlässt sie den Körper wieder. Der Tod ist ein Ausatmen dem kein Einatmen mehr folgt. Wie schlafe ich ganz friedlich am Schluss meines Lebens ein? Vielleicht im immer tiefer entspannen können mit allem was ist. Erleichtert von vielem mit einem in den Körper gebrachten göttlich-kosmischen Bewusstsein gedankenlos ein letztes Mal ausatmen während mich der ganze Himmel beobachtet und die Erde den Körper zurücknimmt. Vertrauend im Einverständnis mit dem göttlichen Richter den eigenen Lebenspreis abbezahlt und geläutert eingehen in den allumfassenden Frieden Gottes. Bis dahin darf ich mehr und mehr spüren wie die Herrlichkeit Gottes sich in all meinem Sein einstellt. Bis zuletzt nichts mehr diese Herrlichkeit verdecken kann. Engel können fliegen, weil sie sich leicht nehmen, ganz sie selbst sind und nichts aus sich machen.