Wer bin ich wirklich? Was wäre schön, wenn es bliebe?
Wie mache ich das eigentlich „in Kontakt zu sein“?
Was bringt mich zu mir? Bringt Gott mich zu mir selbst?
Jede Spiritualität dient der Annäherung an Gott. Gott ist unendlich groß, sprich ich muss großer (nicht kleiner) werden, um Gott näher zu kommen. Gott schafft sich ein Gegenüber der SelbstBEWUSSTEN Menschen… oft unerhört… ich höre. Und lausche dem wohl bekannten Satz: Die Heilung beginnt im Herzen. Was bedeutet das für mich? Nah an Gottes Herzen sein und mir im eigenen Herzen vergeben. Selbstgnade im bedingungslosen Miteinander. (Mein) Dasein als Geschenk annehmen wider jeder Logik und bisheriger Erfahrung. Fürsorglich mit meinem inneren Terror sein. Veränderungen erfordern Geduld. Radikale Geduld!
Wir, ich, neige(n) zu der Ansicht, dass alles, was wir erleben, in eine nutzbringende Lehre (Leere) verwandelt werden müsste, nämlich in Charakter (Stille). Der Berg soll uns nicht was lehren, er soll uns zu etwas machen. Ich bin in mir vom Verstand versucht zu fragen „wozu dient denn all das Erleben?“. Ich gehe vom Standpunkt der Nützlichkeit des Geschehens aus. Welch eine Absurdität, die meine Persönlichkeit damit ins Leben projiziert. Die Augenblicke auf dem Berggipfel sind seltene, meist wandern wir in Tälern und ich über (Ab-)Hänge durch Sümpfe und Lichtungen.
Den Mangel nach außen projizieren ist suchen. Der hört auf, wenn ich nicht mehr leben möchtest, dann suche ich nur mehr den Tod. In dem Moment wo ich Heilung suche, manifestiere ich Mangel in Form von Krankheit. Die Qualität meines Lebens ist die Qualität meiner Gefühle. Die Ablehnung der Gefühle verstärkt die Lebensqualen. Der Sehnsuchtsschmerz nach fühlen ist größer als die Suchtschmerzen dagegen. Ich bin nicht mehr an meinen Masken interessiert, sondern an meiner Nacktheit vor mir selbst. Ich brauche meine klare Willensentscheidung mich zu verkörpern. Ich bin bereit mich ergreifen zu lassen. Ein guter Eindruck ist ein wahrhaftiger Ausdruck. Echtes Nichtwissen nicht nur nichts wissen. Ja ich darf ein Ego haben, einfach weil es da ist. Ich will es ehrlich, egal ob es mir gefällt oder nicht. Gefühle sind Erlebnisse keine Autoritäten. Eine wirkliche Autorität ist nur die, die der Entwicklung dient. Entweder ich bleibe verletzt und einsam im Opfer. Oder ich nehme die Erfahrung des Schmerzes an und kreiere etwas daraus.
Mein Wille ist wiedergeboren. Mein Haupt liegt in den Beckenschalen des Schoßes. Ich will hier und jetzt da sein. Ich darf lernen mit den Symptomen der Nähe umzugehen. Die Alternative ist mich zu Tode zu schützen. Andere so nahe kommen lassen, dass mein Schmerz- und Lustkörper zum klingen kommt und meine Angst gefährlich schwingt, vielleicht auch mal verklingt. Offen werden und selbstständig bleiben. Nähe und Freiheit. Verbindung und Autonomie realisieren.
Jede Sache hat die Bedeutung die wir ihr geben. Wahrnehmung hängt ab von dem der schaut. Völlig ohne Bewertung ist alles Manifestation des Höchsten. Es geht um mein Leben, um Neutralität mir selbst gegenüber. Selbstneutralität! Kein Schöpfergott wird Bedingungen stellen oder Dienste einfordern. Gott ist neutral. Ich bin mein Himmel auf Erden. Größenwahn nein. Existenzscham ja. Und schon jetzt ist mit mir alles in Ordnung. Gott liebt meine Unordnung. Ein Schöpfer liebt seine Schöpfung. Meine Wahrheit zu bezeugen ist ein Schöpfungsakt.
Also die selbstauferlegten Regeln brechen, mein (nicht) Wollen erlauben und leben. Warum beuge ich mich einem Gesetzbuch, das ich nicht geschrieben habe? Kann ich mein eigenes RegelLOSwerk schreiben und den inneren Richter vom Schalter der Macht im Schatten ins Licht führen? Passiert ein Erdbeben, wenn ich die brüllenden Ordnungshütern in mir, die das künstliche Licht anlassen wollen, anschweige und sie auslösche? Nein, da sind dann „nur“ Gedanken meiner Schuldhaftigkeit wegen Ungehorsam. Schuldgefühle einzuimpfen ist die tiefste Art um Macht auszuüben. Das habe nicht nur ich gut gelernt. Viele Staaten, Systeme, Lehrer, Eltern arbeiten mit Angst, um Macht zu erfahren und generieren damit Ohnmacht in den Menschen(kindern).
In der Ohnmacht fixiert sich meine Schuld. Schuldlos geschieht etwas und im Dunklen sehend erwacht der Blick zu mir selbst. Da ist ein Licht ohne Licht in dem alles auftaucht. Auch ich, so wie ich bin. In Wahrheit gibt es keine Normen, nichts und niemanden muss ich folgen. Das beste ist Selbstautorität, dann brauche ich keinen (inneren) Regeln mehr zu folgen. Mir darf ich dann folgen! In aller Unsicherheit und Unstätigkeit, Unvoreingenommen offen. Meine Natur kann nicht zu etwas gezwungen werden, ihr darf ich vertrauen und mich um sie kümmern. Ja, ich gehe meinen Weg alleine und niemals nur für mich.
Unsere, meine, Heilung ist der tiefste Sinn von Beziehungen. Jede Beziehung bringt alte Verletzungen ans Licht. Es braucht die Sichtbarkeit der Verletzungen. Leid ist da ohne etwas, mich, kaputt zu machen. Ich kann fühlen ohne dass es mir dabei beschissen gehen muss. Alles existiert, jede Berührung, nur steuert sie mich nicht. Soweit die Utopie.
Hilflosigkeit bedeutet nicht dem Tod, sie ist Vertrauen in mich selbst und das Leben. Jede Abwehr (der Hilflosigkeit) bedeutet Selbstschutz vor der eigenen Verletzlichkeit. Ich versuche Materie zu lieben. Schreien, weinen, meinen Körper, selbst wenn der nackte Spiegel dabei in Ohnmacht fällt.Die Frau und der Spiegel sind eins. Auflösung darf geschehen. Ich entlasse mich in die Existenz, selbst wenn sich die Essenz darin verliert. Liebe ist für alles gleichermaßen da. Regelfreie, zwanglose Liebe sein das will ich. Bedingungslose Liebe für das Selbst. Es ist ein Weg, Liebe ist etwas Bewegliches. Es wäre schön, wenn am Ende nichts als die Liebe bliebe.
Lieben bedeutet mich in meinem Sein nicht selbst zu limitieren. Wie entspannend nichts mehr in mir zu versuchen, noch vorzugeben, zu leisten oder zu beweisen, um einen vermeintlichen Wert für mich zu kreieren. Ein Traum der näher kommt. Hingabe an das Leben, Krankheit, Heilung, Schmerz, Wunder, Tod und Gott. Einfach sein als verletzliches menschliches Geschöpf. Die Verletzlichkeit bekommt einen würdevollen Platz in mir und sehnt sich nach Zärtlichkeit.
In mir will etwas leben, es ist der Teil der die Wahrheit will, eine liebevolle Wahrheit die nicht schwankt. Sie lebt die Hoffnung auf Liebe. Die absolute Wahrheit als Fundament jenseits von Meinungen, Standpunkten, Interpretationen, Glauben. Eine Wahrheit, die wie Liebe, nicht vergeht sondern bleibt. Der einzig mögliche Zustand von Wahrheit kann nur liebend sein. Lieben meint annehmen des Seins wie es ist und diesem meinem Sein einen okay-Raum zu geben. LiebesLEBEN für mich selbst lernt atmend mich GANZ anzunehmen. Ich bitte euch mich liebevoll einzuladen, mir die Wahrheit zärtlich hinzuhalten wie einen Mantel anstatt ihn mir um die Ohren zuhauen, wie ich es oft selbst tue.
Mich gibt es oftmals nicht, weil ich mich nicht traue da zu sein. Genauso wenig, wie es den Spiegel für sich selbst gibt. Aber es gibt ihn durch alles, was in ihm sichtbar wird. Das macht den Spiegel zum Spiegel. Und was macht mich zu mir? Alles, was in mir erscheint, zeigt mir mich selbst in genau den Möglichkeiten, die gerade jetzt zur Verfügung stehen. Doch wenn ich mich in diesen Möglichkeiten sehe und festlege, dann gehe ich komplett an mir vorbei. Dann übersehe ich den Spiegel, als der ich alle Spiegelungen erlebe. Ich bin verloren in der schillernden Reflexion und leide an all den Farben, die mir zu eng sind, die mich begrenzen, die mich definieren. Dann kann ich meine Vielfalt nicht genießen, weil ich glaube mich auf einen Ausdruck beschränken zu müssen, um Jemand, um Etwas, um Dieses und Jenes zu sein. Um wahrgenommen werden zu können von all den anderen Farben, weil ich sonst NICHTS bin! Was ist meine Wahrheit? Gibt es das überhaupt, meine Wahrheit? Oder gibt es nur die Wahrheit dessen, was sich in mir zeigt?
Einzigartigkeit macht einsam. Ich bin wie ein Hyäne der in der Nacht am Knochen nagt. Untertags, wen ich mich traue, schreie ich ungehört in den Wind. Quelle von Nichts bin ich. Ich brauche nichts als Liebe. Alles Wissen ist nichtig, alles im Körper erschöpfter schmerzender Mangel, alles Gefühl in Einsamkeit getaucht. „Wo ist der unendliche, allumfassende Gott in mir?“ fragt sich der leere hungrige Geist. Nirgendwo kann ich so leiden, wie hier in meinem Menschen. Ausgehungert an Zärtlichkeit, emotionaler Nähe bin ich unerreichbar, unnahbar, getrennt von liebevoller Berührung.
Keine Erwartungen und keine Ansprüche mehr, um meines Friedens Willen! Es ist grausam auf ein besseres Leben zu hoffen, wenn dieses niemals erreichbar ist. Die falsche Hoffnung verneint die Dunkelheit. Und es ist die Hoffnungslosigkeit, die das Dunkle noch dunkler erscheinen lässt. Hoffen ist vertrauen und fühlen ohne jede Erwartung und jeden Schutz. Hoffnung kommt, wie die Atmung, durch Gnade in uns. Am Boden der Büchse der Pandora und in der Wurzel allem Übels entzündet Gott einen kleinen Funken in dem alles gesehen wird. Darin zeigt sich wie es im Moment ist und was es jetzt gerade braucht; nicht mehr und nicht weniger.
Es ist leichter in die Dunkelheit der Unterwelt hinabzusteigen, als sie zu durchschreiten und vielleicht auch wieder daraus hervorzukommen. Ich bin die Büchse der Pandora und sie wurde von mir geöffnet. Somit sind alle Leiden überbrachte und freigewordene Geschenke in Gestalt eines Feuers, dass aus dem kleinen Funken heraus jede Erwartung verbrennt. Hoffnung kommt über uns und verlässt uns wie der Atem. Nichtwissen bleibt übrig und ein fortwährend das Unbekannte umarmen, weil Leben ein Mysterium ist.
Was bleibt übrig, um in mir zu sein? Die Liebe nicht mehr besitzen wollen und meine Ansprüche an die Liebe erkennen. Die universelle überpersönliche Liebe einlassen und meine Verletzbarkeit in Stille kleiden. Gott ist innerlicher als wir uns selbst sind und er ist überpersönlich außerhalb von uns. Diese Parallelität ist auszuhalten. Licht und Dunkelheit gehen von außen in uns und genauso strahlt unser Körper Licht und Dunkelheit aus. Heiliger unheiliger Kern in heiligen unheilen Räumen.