Über Verstandeswirren, Liebessehnsucht, Spürbewusstsein und Klarheit fühlen
Mich selbst bewahren und darbringen!
Alles und jeden empfangen, vor allem mich ohne Barrieren!
Ein Sklave ist jemand, der darauf wartet, dass jemand kommt und ihn befreit.
Erwartungen sind oft Ursprung von Enttäuschungen.
Was bleibt sind bewusste Intentionen und Offenheit.
Egal was ist, es gilt die Reise so wie sie ist zu akzeptieren.
Die Freiheit in mir erlaubt keine Grenzen, die nicht deine sind. Die Grenzen im Außen sind ein schlecht gespieltes Spiel, dem ich mit Wahrheit begegnen kann. Selbst wenn dies im Spiel Lüge bedeutet. Der Lüge mit einer Lüge zu begegnen, um Wahrheit hervorzubringen ist legitim. Jedes Gesetz zieht Verbrechen nach sich. Wer war zuerst da? Das Gesetz oder der Verbrecher?
Ich fühle Wut. Der Selbstwert entscheidet darüber, ob Ärger produktiv oder destruktiv eingesetzt wird. Ich kann mich und andere nicht verteidigen, wenn ich nicht bereit bin zu kämpfen und zu töten. Auch nichts sagen kann andere töten und Teile von mir sterben dabei auf jeden Fall. Der vermiedene Kampf ist der einzig sichere Kampf. Der geht sicher verloren, man selbst geht verloren und die anderen auch. Kämpfen und töten können – nicht müssen – macht stärker. Kämpfen ohne (selbst) verletzen geht das? Liebe und Kriegerin sein ist das möglich? Kann man/ich in Liebe töten? Zusammensein, braucht das Schutz? Liegt hinter jedem Schutzbedürfnis eine Angst? Mein Verstand meint ich werde nicht darum herum kommen zu verletzen, verletzt zu werden, Schaden anzurichten und Fehler zu machen. Herz was soll ich machen statt Kämpfen?
Jeder Versuch das psychopathisch getriebene Spiel zu verstehen scheitert. Verrücktes verstehen zu wollen führt in den Wahnsinn. Für Frieden zu kämpfen ist wie für Stille zu schreien. Ich brauche eine stärkere Medizin als Wut, Empörung, Drama, Unterdrückung und ohnmächtige Helfer. Ich brauche für die Verwirklichung der Freiheit die Freiheit der Anderen! Der Ausgang ist die Umkehr des Eingangs. Wenn der Eingang Abwehr heißt, nennt sich der Ausgang Annahme. Mein Geist ruft eindringlich: Denk nicht an die Anderen, fühle (nur für) dich! Annahme findet nicht in Gedanken, sondern durch fühlen im Erfahren des eigenen Körpers statt.
Die zentrale Frage ist: „Halte ich es in mir aus?“. Dieses „JA ICH DARF GESCHEHEN“ ist mit jedem Atemzug relevant und macht den erlebten Unterschied. Ich darf Hemmungen haben, schwach sein, Grenzen setzen, Angst erleben. Alles in mir darf sein. Da ist theoretisch nichts ist in mir was nicht enthüllt werden darf. In den Abgründen der Seele, im Verborgenen, Verdrängten, Unterdrückten wohnt vielleicht auch Gott in mir. Ich bin in meiner menschlichen Ohnmacht, die Krankheiten und die Depressionen loszuwerden, in Gottes Hand.
Depression entsteht, wenn die Lebensenergie gedrosselt, unterdrückt und gegen sich selbst gerichtet wird/ist. Auch sie darf sein, weil sie allgegenwärtig ist. Ich darf tief in ihr sein, in ihr (aus)ruhen und nichts sein. Depression und Erschöpfung sind keine Schwäche, sondern ein „zu lange stark“ gewesen sein. Ein Zustand wo man lieber schläft als die wache Realität zu erfahren. Die Zeit des Schlafens ist besser, weil ich jedes Mal wieder in einen Alptraum aufwache. So schlafe ich mitunter in meiner Dauererschöpfung die Schmerzen weg nur um mich nicht unentwegt beim Wahrnehmen meiner selbst anzustrengen. Im Wachsein ist da mitunter ein eisiges Nein des Ekels zum Leben. Wenn ich etwas tue aus reiner Lust, ist ein anderer Teil von mir angeekelt.Gibt es Erregung die nicht schadet?
Ärzte werden mich nicht heilen, Therapeuten werden mich nicht gesund machen, Medikamente werden mich nicht auskurieren, nichts davon wird mich besser machen. Es reicht ein Mensch der mich ganz sieht, annimmt und hält. Ich tue weh im Hinschauen und Dasein lassen. Nur ich kann mich damit heilen in dem ich mich sein lasse… in der Sackgasse und im Niemandsland. Endlich die Erwartung aufgeben, dass mein Leid zu teilen etwas bewirken würde, wenn es doch darum geht es zu selbst zu erfahren und mich damit zu bejahen. Wenn ich keinen Ausweg mehr habe und kapitulieren kann, dann geht das mit dem Entspannen. Auch eine Mauer steht einfach nur da ohne sich zu erklären bis sie zerfällt.
Weitung bedeutet den Schmerz der Enge zu erfahren. In meinem Fall zieht es sich kreisend zusammen: Die innere Kritikerin wertet mich ab und setzt mich unter Veränderungsdruck. Die Rebellin tritt auf den Plan und wehrt sich mit Auflehnung. Das führt mich ins innere Kind woraufhin ich wieder die innere Kritikerin höre. Ein Teufelskreis. Wenn ich ehrlich bin, bin ich anstrengend und eine Zumutung. Vor allem für mich! Da ist so viel Gewalt und Schmerz zu fühlen und zu spüren in der Auseinandersetzung mit mir. Ein grausames hin und her und Energie verschwendendes zick zack aus Einsamkeit und Nähe nicht aushalten können.
Das wogegen mein Mensch sich ganzkörperlich sträubt, ist die Wehrlosigkeit. Ich habe noch nie bewusst Hilflosigkeit gespürt obwohl ich es dissoziiert oft war. Ich kenne nur die Angst davor und die Abwehr dagegen. Am meisten wehre ich mich gegen die Liebe, denn sie ist der Schlüssel zur Wehrlosigkeit in mir. Die Liebe macht mich hilflos. Und da ist gleichzeitig eine Sehnsucht nach diesem liebend wehrlos sein mit der Gefahr wieder (schwer) verletzt zu werden. Ich sehne mich so sehr nach liebevoller Gegenwart, die nichts will und alles von sich gibt. Ich brauche eine Liebe in der ich da bleiben kann mit meinem Schmerz und der Abwehr. Körper an Körper emotional verbunden da sein, bleiben und spüren. Wehrlosigkeit ausprobieren und vielleicht die befreiende Annahme in der ausgelieferten Unfreiheit des Verbundenseins erleben. Als Erwachsene einfach nur empfangen wie ein Säugling die Muttermilch fürchtet und sehnt es in mir. In absoluter Abhängigkeit die nährende Liebe der Mutter empfangen, würde die emotionale Unterernährung aufheben und den Kreislauf der Liebe schließen.
Doch wenn ich tatsächlich geliebt werde, kommt manchmal so viel an die Oberfläche, dass ich mich lieber hasse als zu lieben, weil ich so das Hochkommende verschließen kann, bevor es mich überwältigt. Ab einem bestimmten Maß an Nähe fühle ich Todesangst, so dass ich das Gefühl habe „ich muss mich damit isolieren“. Ich möchte dann eigentlich, dass der Andere da beleibt, aber die Isolation sagt mir „ich bin ohnehin alleine und kann nicht in intimen Kontakt sein“.
So kommt die zentrale Frage wieder ins Spiel: Möchte ich wirklich ganz mit mir selbst in Kontakt kommen, oder möchte ich nur mit mir in Kontakt kommen, um mit jemand anderem in Kontakt sein zu können? Diese brennend, harte Frage lüftet selbst in der Zuwendung zu mir die versteckte „um zu jemand anderen zu gelangen“ Absicht. Wer bin ich ohne irgendjemand und ohne Kompromisse? Antwortlos realisiere ich die Vergeblichkeit des Strebens und kann wirklich aufhören an mir Beziehungsunfähige und Bindungsängstliche herumzuwerkeln. Da ist sie die Scham eine große verborgene Macht samt unterdrückter Fühllosigkeit für meine Ohnmacht. Liebe unerreichbar und Begehren verboten. So leben mich meine Traumatisierungen im schamhaften Rückzug meines fehlerhaften Einzelfalls als peinliche sex- wie lieblose Ausnahme. Ich spiele schon mein ganzes Leben mit meinen Wunden. Nun ertrinke ich halt auch in meinen Wunden und das ist okay, besser als sie zu überspielen.
Vom eigenen Bewusstsein hängt ab, welche Entwicklung, Räume und Erfahrungen möglich sind. Wovon du dich abwendest – auch das Leben – zerfällt. Ohne Energie hat nichts Bestand in der Welt. Wir sind Staub mit Bewusstsein. Warum sollten wir uns vom Staub trennen? Ja ich habe eine Traumaidentität und kann sie nicht loslassen. Ich kann den präsenten physischen und emotionalen Schmerz nicht aus mir heraus lösen und Hingabe und Vertrauen realisieren. Die Wunden sind und waren da, um mich aufzuwecken und bewusster zu machen. Mich verwundet sein lassen und schauen was das Leben bringt wie nimmt. Fühlen und spüren so gut es geht und mit den alten aufbrechenden wie heilenden Narben nichts tun. Still mit mir sein, mich erlauben, meinen Grenzen begegnen und Räume erschaffen die mir gut tun. Den Schutz anerkennen, meine Form annehmen und erforschen was in meiner (fehlenden) Energie machbar ist.
Kunst ist eine Möglichkeit um Erstarrungen zu lockern, den Empfindungskörper anzusprechen und sich mit dem eigenen Leben zu verbinden. Mich von außen bewegen, tragen und anregen lassen, um die inneren Möglichkeiten die Wahrnehmung zu gestalten zu erweitern. Inneres Erleben wach und sichtbar gestalten durch die Verbindung mit dem Empfinden. Den Empfindungskörper in der Existenz lebendig halten. Das Leben ist der unmittelbare Ausdruck des Schöpfers und deshalb aufzunehmen, zu achten und zu schützen. Empfangen heißt das Prinzip (über)menschliche Hilfe in Demut anzunehmen.
Mich bejahen und in die Trauer über das Sosein hinein sinken. Das Fehlende genauso wie Verlorene der Liebe zu- und loszulassen.In den Beziehungen liegt der Tempel des menschlichen Wesens. Am meisten brauche ich in den dunklen Nächten der Seele das Gehaltenwerden im alles erlaubenden Gastgeber. Wer liebt mich genug, um mir den Raum zu halten und mit mir da zu bleiben wo ich (nicht) bin? Das Weibliche in mir gehalten erfahren, als tiefes Mysterium anerkannt erleben, mit der offenen Brust nährend, schützend, geborgen mich erfahren. Das schönste und schlimmste was mir passieren kann ist die Liebe. In menschlicher Person im Vollausdruck meinend, sagend, lebend, spüren lassend, zeigend „ich bin für dich da“. Es könnte der energetische Tod sein und mich auslöschen oder auch erst wirklich gebären. Und dennoch will ich es empfangen, erleben, aufnehmen. Das Alte tun und sein funktioniert nicht mehr und das Neue ist noch nicht da. Ich bin im Niemandsland. Alleine bleibe ich darin stecken! Wer hält mir die Hand, wenn alles innerlich zusammenfällt?
Wo kann ich letztlich bleiben? Nur bei mir selbst! Wo kann ich mich entfalten? Nur in mir selbst! Ich brauche meine Neins, um die Jas wieder spüren zu können. Reifes Menschsein bedeutet alles zu fühlen und alles zu sehen. Kein wegsehen, nichts heranziehen und niemanden ablehnen hat als Ergebnis ein ganzes Dasein. Ein dem Leben anvertrautes, stilles Einvernehmen mit jeder menschlichen Regung. Freiheit ist alles zu erleben was auftaucht und nichts mehr abspalten zu müssen. Spüren und erfahren statt wollen und nicht wollen. Hinter vielem meinem Wollen und Nichtwollen liegt Verletzung. Jenseits davon findet sich vielleicht das Heile. So gesehen ist nichts unheilbar, wenn ich mir wertfrei begegne.Wertfrei würde ich den Sterbeprozess genauso schätzen können wie den Geburtsprozess. Wenn das „es recht machen Wollen“ fällt, fällt das Gefühl des „falsch Seins“. Falsch sein ist die Verführung und das recht machen Wollen die Lüge! Mein Lebensgefühl des falsch Seins wurzelt in der Idee es richtig machen zu können!
Möchte ich mich mit einer Idee von falsch und richtig selbst beurteilen? Nein! Also wahrnehmen und spüren was ist. Wieder den Widerstand meiner Wahrnehmung gegen mein einfaches Sosein. Mein ganz simples Leiden war/ist, mich anders haben zu wollen, als ich bin. Um mich mehr zu mögen, um mich weniger schmerzend vorzufinden, um okay zu sein mit mir. Und um mich – auf der tiefsten Ebene – verbunden zu fühlen.Welch ein Schleierfall des Bewusstseins anzuerkennen, dass ich niemals meinem Ichsein entkommen werde. Weil ich es nicht kann. Das enthebt mich allem weiteren Streben nach dem Unmöglichen. Ich werde mich niemals so erfahren, wie ich mich „besser“ oder sogar „vollkommen“ wünsche. Das lässt fallen und einsinken in mein ein-faches Dasein als Ich-selbst. Mehr muss nicht sein. Mehr muss ich nicht wissen, um mich etwas zu entspannen, sodass ich mich sein lassen kann, wie ich eben gerade bin. In diesem Entspanntsein ist auch Platz für jedes Unentspanntsein. Was für ein Ausatmen!
So bekommt das ganze Spektrum der Polaritäten Raum und ich erfahre mich als Barbara. Genau so. Manchmal intelligent mit weisen Worten und großen Beobachtungen und manchmal tief berührt vom Kleinsten und Einfachsten und Jedem und still und schweigsam und betroffen. Das Leben ist unfassbar und ich selbst bin es auch. Momente der Erleichterung wo kein Widerstand mehr gegen die Ich-Erfahrung ist, wie sie ist und ich mich genau so zeigen kann, wie ich bin. Ob das irgendjemandem gefällt oder nicht. Das ist Erleichterung ohne doppelten Boden. Es ist eine bodenlose Bedingungslosigkeit. Momente des nicht mehr vom Leiden an mir selbst geplagt nur mehr pure Traurigkeit und Schmerz erfahren.
Akzeptanz und fühlen des Schmerzes, meiner hilflosen Realität, die jahrzehntelang verbotene Trauer über all den zu körperlich ausgehaltenen Qualen aus der Abspaltung schmelzend tropfenweise bewegen. Ich komme zurück in den Körper und komme als Körperin hervor. Damit in Beziehungen auftauchen und Liebe für meinen abgrundtiefen inneren Kampf erfahren ist das Neue. Mein Schmerz ist die nach innen angestaute Wut, der Hass, der Ekel, letztendlich sogar auch meine Kraft und Macht, von denen ich Angst habe und mich abwehre. Indem ich das wahrnehme, mich damit mitteile, gesehen und angenommen werde, kann ich mich selbst immer mehr so nehmen, wie ich bin. In die emotionale Verwirrung erlöst sich „das Böse“ in mir zu dem, was es ist: ein Teil des Ganzen das ich bin. Haltlos realisiert die Haltsuche, dass mich nur die Ganzheit halten kann. Ein Universum für die Ganzheit meiner Affen, zum freien tanzen – zum befreiten tanzen. Ich danke der Leserschaft ohne Ende für ihr immer noch mit mir sein.