Innerlich arbeitslos sein – meine Vision für 2023

„Das Kind in dir muss Heimat finden“…. Welches Kind? Alle auch die, die sterben wollen?

Überall hörte ich und folgte ich den inneren Kind und anderen spirituellen Arbeitsmethoden. „Das Kind in dir muss Heimat finden“ und viele andere Bücher, Seminare, alltägliche Übungen, um möglichst viel bewusst zuhaben. Das war was für mich. Ich habe voller Hoffnung angefangen und über Jahre alle möglichen geleiteten Meditationen gemacht. Tönen, Lichtarbeit, Vergebungsrituale, Tranceinduktionen, Bewusstheitsübungen, Sonnenmeditation, Gebete zu allem möglichen, Dämonen austreiben. Suchend, wartend, ungeduldig duldend ploppten immer mehr Erfahrungen von früher und meinem jetzt parallel auf. Wenig von den inneren paradoxen Bewegungen passte mit dem Geschriebenen und Gelehrten zusammen. Unverständnis kam immer mehr in mir auf.

Warum wird lediglich von Sonnen- und Schattenkind geschrieben? Ich habe sogar ein Schattenkindseminar mit einer großartigen Kollegin aufbereitet und ein paar mal angeleitet. Dennoch in mir war es mulmig oder taub, mein Erleben passt nicht zu den Theorien. Warum haben sie keine Namen oder nur einen oder nicht meinen? Warum lediglich zwei, wo sind die anderen? Warum nur Kinder, wo sind die Babys, die Embryonen, die Jugendlichen? Warum sprechen manche dieser Kinder nicht? Warum haben die Kinder keine Individualität? Warum sind viele voneinander isoliert, blutend, ekelig, unansprechbar. Wie soll ich bitte meine Kindheit aufarbeiten?

Die Erkenntnisse schmerzten wie ein Brand im Gehirn: In diesen Büchern und Theorien geht es gar nicht um innere Kinder! Es geht lediglich um Glaubenssätze! Die Kinder sind also nur Glaubenssätze … ich war enttäuscht. Und wieder eine Bestätigung, dass nur ich so verrückt bin. Nicht nur ein inneres Kind sondern einen ganzen Kindergarten, eine Höhle voller Babys und fuck off abwehrende Jugendliche in mir mitunter sogar gleichzeitig aktiv zu haben. Wem zuerst zuwenden und wozu vor allem, wenn sie eh nicht sagen was sie brauchen?

Mein leuchtendes Nichtwissen möchte keine Glaubenssätze überdenken. Deswegen nervt mich auch alles von Byron Katie kolossal. Wozu das ganze hinter- und überfragen, wenn der Körper nichts spürt? Innere (Kind) Arbeit hilft mir nicht, wenn ich im dissoziierten Körper lebe.

Heute ist mir klar, warum in mir alles rebellierte. Die inneren Rebellen wissen worum es ihnen geht, ums spüren und fühlen, um das im Körper berührte da sein! Darum, das was ich alles bin in Kontakt zu bringen. Lernen mich und nicht ein Konzept, eine Theorie oder eine Lehre zu vertreten. Dasein ohne in eine Schublade gepackt zu werden, schon gar nicht von mir.

Mein Belohnungszentrum ist ein Bestrafungszentrum. Im gaslighten an mir selbst bin ich die Größte. Und daran versuche ich mich immer noch. Mit jedem Atemzug ist da ein Bemühen mein (inneres) Erleben okay zu finden anstatt es in Frage zu stellen. Ich wollte nie eine aalglatte Spiegelfläche sein, sondern ein berührbarer, offener Mensch. Das ist noch nicht verkörpert, und doch ist der Körper der Weg! Heute erlaube ich mir theoretisch vielseitig desinteressiert zu sein.

Es denkt viel Schwachsinn in mir vor allem über mich. Die Geister sind kreative Feiglinge. Das Herz ist einfach da. Der Körper ist der Radikale. Nur über den gefühlten Körper komme ich auf den direkten Weg zu meiner Wahrheit. Wenn sich in mir, in meinem Körper nichts ändert, bringt es mir nichts! Ich habe mich im Nichts aufgelöst und in den Knochen versteckt. Seit ich mir vor ein paar Wochen, den am schwersten zu brechenden Knochen im Fuß zerstört habe, spüre ich das.

Ja ich bin komisch, schwierig, anders, schräg. Ich bin keine stabile Persönlichkeit. Ich will nichts verändern oder erschaffen, auch nicht mich ablenken, betäuben oder wohin träumen. Ich will mich erleben und dabei okay sein! Seelenpläne, Herzöffnungen und geistige Lehre(r)n interessieren mich nicht. Ich will das Leben wirklich (!) erleben wie es ist. Ich sein auch wenn das scheiße ist, ich falsch bin und es schief läuft. In jedem Moment unsicher mir folgen. Angst ja die ist da, wie eh immer. Mut bitte, ich möchte den Mut haben selbst zu versagen. Den Mut für mich selbst nicht mehr berechenbar zu sein. Einfach nur in mir da sein.

Bevor der Kopf wegfliegt, Gewicht spüren. Klarheit ist im Körper! Ganz langsam und vorsichtig erlaubt er mir erste Babyschritte und weist den Geist in die Schranken. Er darf dienen im Aufmerksam sein für den Körper. Nicht einfach so absichtslos, sondern als Einladung an mich im Körper da zu sein. Ich stehe – vielleicht das erste Mal – auf meinen eigenen beiden Füßen. Wackelige Angelegenheit und bis ins Mark von mir berührt.

Angstenergien und Gotteserfahrungen

Es geht immer um die Angst. Die Voraussetzung für einen Herrscher ist Angst. Ohne meine Angst gibt es keinen Herrscher. Ein Herrscher kann immer nur so herrschen, wie er selbst ist. Deshalb arbeitet er mit Angst und Angst entsteht am besten durch Spaltung. Spaltung in krank und gesund, Spaltung in friedlich und kriegerisch und Spaltung in arm und reich. Der Ausweg ist die Überwindung der Spaltung. Und ein Weg zurück in die Einheit.

Meine Ängste verschleiern die Intuition (und die Intelligenz). Vor allem die Angst vor Kontrollverlust. Mich in der Angst wahrnehmen (im Gegensatz zu meinen Eltern). Die Angst braucht Aufmerksamkeit und Zuwendung, um zu sehen was sie vor mir verborgen hält. Gefühle brauchen mütterliche Zuwendung, Sicherheit und Vertrauen, ohne diese schaltet sich das Gewohnte durch. Ich bin die Einzige, die mich nicht verlassen kann!

Der Körper ist der Ort wo das Trauma lebt, und ich mich somit nicht selbst. Im Körper sind die Traumagefühle und die vor ihnen schützende Härte. Zuflucht suchen ist ein Versuch des Nervensystems einen Zustand der Sicherheit herzustellen. Das Gefühl der Unsicherheit ist mir so vertraut als wäre ich sie selbst. Bin ich bereit mich sicher zu fühlen? Kann ich mich im Körper überhaupt sicher fühlen?

Trauma bewirkt Bindungsabbrüche zum Selbst, zum Leben, zur Natur, zu den Menschen, zu Gott. Der Kern von Trauma ist alleine sein. Heilungsprozesse sind Integrationsarbeit die Verbindungsabbrüche erlösen, so dass jenes was innerlich auf Distanz gehalten wird einen Platz bekommt an dem es okay ist und nicht mehr stresst. Traumaheilung braucht eine neue Bindungserfahrung und zwar viele viele Male. Da wo die Traumaerfahrung „ich bin alleine“ wohnt, möchte die Heilungserfahrung „ich erlebe Verbindung“ hinzukommen. In Beziehung gehen können ist die Essenz von Leben! Umstände im Außen sind Spiegelungen der eigenen Beziehungsfähigkeit im Inneren.

Ich habe mich so sehr vereinzelt, um den Wert der Gemeinschaft Trennungsschmerz-getrieben zu suchen. Mich zu vergewaltigen heißt, die früh erfahrene Ablehnung und das Missbrauchtwerden immer wieder zu reinszenieren. Ich tue mir Gewalt an, anstatt mich aus Mitgefühl mit mir zu verbinden. Da ist keine Güte in mir zu mir. Es braucht Kraft, um sich selbst zu übergehen. Im Schwachsein liegt der Vorteil mich nicht mehr übergehen und missbrauchen zu können. Im Verbotenen, gefürchtet Intimen die eigene Verlorenheit heilen wie soll das gehen? Wer bin ich ohne liebloses Verhalten? Woher nehme ich die Kraft weiter zu hoffen, wenn ich doch wieder und wieder enttäuscht wurde von mir?

Es braucht die Hinwendung, zumindest neutral sein mir gegenüber! Gegen die Verzweiflung gibt es nur eine Hoffnung, jene die uns bei uns selber bleiben lässt. Eingebildetes, beliebiges Hoffen ist Selbstbetrug. Der Mangel ist der Anfang der Hoffnung. Wenn ein Ausweg sprich eine Hoffnung möglich ist, halten Menschen bis zum Erschöpfungstod aus. Die Fülle der Auswege führt zur Ausweglosigkeit. Unbestimmte Hoffnung in der Ausweglosigkeit. Aufgeben ohne Alternative! Die Vorstellung aufgeben ohne eine nächste zu haben. Wenn die Hoffnung ausgerottet ist, kommt die Verzweiflung. Darunter fühle ich Hilflosigkeit und Angst, es sind die Schwindelgefühle der Freiheit. Ich fürchte das am meisten, was ich am meisten brauche: Die Liebe. Ohne Liebe ist alles nichts. Meine Zwänge und all das zu dem ich gezwungen wurde zerstört(e) die Liebe.

Die Angst trägt mich ins Unbekannte und manchmal auch im Unbekannten. Angst ist Voraussetzung, um liebes- und beziehungsfähig zu sein. Angst reagiert, die Liebe erwidert. Angst intensiviert auch die Liebe. Angst und Ohnmacht zuzulassen (und damit zugänglich wie durchlässig werden) ist der Prozess des mir näher Kommens. Es geht nie um ein etwas oder gar mich in den Griff kriegen, sondern ums anfreunden mit der Angst, selbst in der Ohnmacht. Gegen die Angst mit Gewalt vorgehen entmenschlicht. In der Welt sein heißt in der Angst sein. Vielleicht ist die Angst ein Segen, den uns Gott manchmal schickt. Sie gehört zum Menschen und verweist auf Gott. Die Angst vor Gott ist eigentlich die Angst vor dem inneren Richter, dem eigenen strafenden Überich. Seit ich dies in mir erfasse, dass nicht Gott streng ist, sondern mein Selbst und meine Gottesbilder streng, strafend, kontrollierend bis zu vernichtend sind, spüre ich meine Härte und Unbarmherzigkeit deutlicher. Genauso wie die ausgelösten emotionalen und physischen Schmerzen des in meiner Ungnade Seines. Während ich den oft selbstverschuldeten Schaden meines Lebens repariere, heile ich partielle und gleichzeitig reißen neue Schäden auf. Da ist Erschöpfung bis auf die Knochen. Ich hab zu wenig Energie, um mein Wollen zu realisieren.

Die Beziehungslosigkeit ist der Urgrund vieler Ängste, weil (mir) die Liebe eines Menschen (und Gottes) fehlt. Wie kann ich lernen in der Angst sicher zu sein? Vielleicht in der Annahme meiner Menschlichkeit und deren Bindung an die Angst. Vielleicht gehört Angst auch zur Gotteserfahrung. Dann ist da ein erschrecken und zeigt mir die eigene Distanz zu Gott und seine Andersartigkeit (im Vergleich zu den vorgestellten Gottesbildern). Es geht um mich, meine Seele und Gott.

Jeder bekommt die Reise die er braucht, nicht unbedingt die, die er möchte. Alles geht von einem selbst aus, sogar die Heiligung. Der Wille zur Heilung geht von einem selbst aus. Der Rest ist Gnade. Sich leben zu trauen – mitten im Irdischen mit allem – braucht Mut. Alles geht und alles wird. Alle Situationen sind Möglichkeiten lieben zu lernen. Ich kann nur transformieren, was ich wahrnehme und auch lieben kann. So lange ich nicht bereit bin die Wehrlosigkeit zu empfangen, bin ich nicht bereit die Liebe zu empfangen. Nur die Liebe ermöglicht die Hinwendung zum (eigenen) Menschen. Es reicht ein Mensch, der in einem Akt der Selbstlosigkeit das verschenkt, was er ist. Dieser Mensch nach dem ich mich sehne erlöst mich in meinen Träumen von den Traumata der Hochsicherheitstrakte in meinem Inneren. Da bin ich dann wehrlos wie ein neugeborenes Leben. Ein Traum vom Erlöschen der Spaltungen in der Wehrlosigkeit und Auflösung als Gnade. Aus der Gnade des Wohlwollens mit mir selbst zeigt sich alles.

Es heißt, wir können entscheiden, ob wir die Vergangenheit verfluchen (abtrennen), oder segnen (annehmen, bejahen, sein lassen wie sie ist), und somit wählen mit dem Leben einverstanden zu sein. Ich lerne, was ich tue, von dem was ich bin, zu differenzieren. Das ist eine Lebensaufgabe! Meine Prägung und Fixierung meint „ich bin falsch und nie genug“. So braucht es ein Entkoppeln des Fehlermachens vom Fehlerhaftsein. Wie? Erinnern, dass ich nicht meine (fehlende) Leistung oder die Fehler meines (unterlassenen) Tuns bin. Sie sind die Ursache meiner mangelhaften (fehlerhaften) Natur. Menschen leisten etwas und machen Fehler aus der Kraft des Handelns. Dies bildet nicht die Identität des Seins und wir sind auch nicht abhängig in unserem Selbstwert vom Leisten.

Ich bin nicht meine Schöpfung. Die Geschichte meines Körper bleibt dem Geist weitgehend verborgen. Ich kann nur akzeptieren und bemerken wie die Trennung vom Empfinden und Fühlen die Lebendigkeit schwächt. Und mich am wie (geht es mir dabei) statt am was (tue ich) orientieren! Mein natürliches Wesen hat kein Interesse an Leistung, sondern daran Schöpfung zu sein. Darin stellt sich die für alle Spirituelle paradoxe und für mich so heilsame Frage: Wie kann ich es schaffen, heute am meisten ICH zu sein? Ja es braucht mein Engagement die Verbindung zu mir nicht mehr durch Selbstbewertungen zu bedrohen oder zu vernichten. Die Krankheiten helfen, so unangenehm sie sind, enorm die Fremd- und Selbstbilder zu korrigieren oder abzulegen indem sie dazu zwingen auf Bilder und Erwartungen zu verzichten.

Mich spüren, auch im Widerstand gegen mich, zeigt schmerzhaft steckende, geblockte Energien. Das Zurückhalten von Energie erzeugt Schmerzen und das Abwehren von Energie Blockaden. Große Schmerzen sind ein Anzeichen von viel gestauter Energie. Energie folgt immer der Aufmerksamkeit – egal ob positiv oder negativ. Und Aufmerksamkeit folgt, so wir unbewusst sind, automatisch der Energie. Menschen sind Energiegeneratoren. Wir sind angelegt als ein offenes Energiesystem. Da sind zwei zentrale Energieströme: Ein aufsteigender Energiestrom aus der Erde und ein absteigender aus dem Kosmos. Manipulation entsteht automatisch durch Interaktionen. In der Verbundenheit gibt es keine absolute Freiheit. Bedürfnisse sind – so sie die eigenen sind – genial, um uns in der Erfüllung mit Energie aufzufüllen UND, so sie fremde sind, uns Energie abzuzapfen. Traditionen sind Rituale, die wiederholt werden und im Verrichten Programme in unser Bewusstseinsfeld einspeisen. Bewusstsein schafft Realität! In dem Moment in dem es kein Bewusstseinsfeld mehr gibt, hört die Existenz auf (auch die des Selbst). Das Bewusstsein mit dem ich etwas mache ist wichtiger als das was ich mache.

Autorität ist die Befähigung, die man jemandem gibt. Die Spiritualität ist voller Bedingungen, Zwängen, Reglementierungen sprich eine Verengung. Der freie Wille ist ein Konstrukt, Entscheidungsfreiheit gibt es nicht. Es gibt keinen freien Willen, der ist eine Erfindung des Verstandes. Der Freiheitsgrad des eigenen Willens ist sehr klein. Er ist erst dann frei, wenn ich wirklich eine Wahl habe mich dem einen oder anderen zuzuwenden. Das Paradoxe ist, dass man nicht wollen kann was man (nicht) will. Der Freitod ist nicht wirklich eine freie Wahl. Oft ist es die einzig verfügbare Möglichkeit. Lebensmüdigkeit ist kein individuelles Erleben, sondern die Auswirkung eines kollektiven Entwertens von Leiden, Siechen, Schwäche und Nutzlosigkeit.

Wer sagt, dass der eigene Wille nicht der Willen Gottes ist? Im klaren Bewusstsein ist es so. Religionen bieten einen kleinen Teil Gottes und schicken uns dann auf eine ewige Suche. Die einzige (gute) Religion ist es ein (gutes) offenes Herz zu haben. Liebe und Mut zur subjektiven Wahrheit! Nur diese befreit statt (sich selbst) zu beengen und beschneiden. Das machen meiner Erfahrungen nach viele spirituelle Richtungen mit der Seele. Wir sind viel mehr als eine Seele! Die Christusenergie ist komplett unterwandert und wurde jahrhundertelang missbraucht. Die einzige Möglichkeit ist die direkte Verbindung zum Ursprung allen Seins. Ich müssen lernen meine Energie zurückzuholen, also in und bei mir zu bleiben, wenn ich Energie haben und halten möchte.

Ich muss in mir stabil werden und bleiben, anstatt etwas vorzuspielen und auf meiner Bühne unterzugehen oder hart zu funktionieren. Instabil kann ich nicht den nächsten Schritt gehen denkt mein Verstand. Oder doch das eigene Kartenhaus komplett einstürzen lassen? Es gibt nichts zu tun als es geschehen zu lassen. Spüren wie es ist hilflos zu sein. Labil bleiben und die Vergeblichkeit einer Stabilität akzeptieren. Das einzige Stabile an mir ist die Fassade. Innerlich ist pure Labilität. So sitze ich auf einem sinkenden Schiff, in der Hoffnung es zerfällt zum Himmel. Akzeptanz trägt in die und in der Wunde. Die Getrenntheit ist der größtmögliche Schock. Die Getrenntheit vom Menschlichen und Göttlichen bewirkt Heimat- und Lieblosigkeit. Kann die Nähe Gottes wahr sein? Ich erlebe eine Gottesfinsternis! Es gibt kein Leben alleine. Freiheit muss man nicht erkämpfen, man darf sie einfach leben.

Wenn man mit einem Problem lebt, gibt es drei Möglichkeiten: Man erträgt sich damit, zerbricht am Problem oder man zerbricht das Problem. Sein ist der Startpunkt zum Werden und Werden ist das Grundprinzip des Lebens. Alles will in die Balance zurück. Auch Chaos und Ordnung, Auf- und Abstieg, Angst und Liebe. Gott existiert an zwei Orten in uns: Als allerhöchste Schwingung und am grausamsten Punkt im Unterbewusstsein. Die „Schichtung“ ist ein Kreislauf: Gott – Überbewusstsein – Tagesbewusstsein – Unterbewusstsein – Gott. Glauben an Gott ist ein Wagnis ins Dunkle hinein. Kontrolle aufgeben, scheinbaren Halt loslassen wieder und wieder glauben, dass Gott wohlwollend ist trotz allem was dem in meinen Erfahrungen widerspricht. Es ist nicht leicht zu glauben, dass Gott Liebe ist, wenn alles was geschieht, diese Aussage Lügen straft. Vielleicht ist ganz anders und Gott die Quelle und der Erhalter allen Seienden, ohne dass er alles Seiende ist.

Das Herz spürt und schwingt in der Leere, da ist zuerst einmal nichts, dann irgendwann in der Leere bleibend spricht etwas und bewegt (Nullpunktenergie). Das Innere meines Menschen ist von einem fundamentalen Nichts erfüllt. Mein Leben dreht sich um das Nichts, und der Verstand will die Nichtexistenz vermeiden. Ich werde so lange vor die gleiche Aufgabe gestellt, bis ich sie auf die richtige Art und Weise gelöst habe. Ich bekommt das, was ich wohl brauche, um mir zu helfen, großteils Schmerzen, um zu lernen aus Leid und Einsicht. Innere Wut fordert auf, noch mehr die eigene Wahrheit zu leben. Trauer und Verzweiflung erinnern an die Zuwendung zu mir selbst. Wenn man sich schützt vor etwas, tut man sich Gewalt an, besser ist es zu filtern, was hereinkommt, und bewusst zu entlassen, was nicht dienlich ist. Filtern und ableiten statt abblocken und schützen. Alle FLIESSENDEN Energien sind Geschenke und Mitgefühl transformiert alles.

Darf ich mich für nichts engagieren und alles versuchen? Aufmerksamkeit alleine erschöpft sich, genauso mein Wille. Selbstdisziplin ist lächerlich gegen Herzensenergie; das heißt nicht, dass aus dem Herzen leben einfach ist. Die Natur ist der Guru und alles was die Selbstwahrnehmung fördert ist potentiell hilfreich. Die eigene Wildnis bereitet den Boden und ist Quelle der Verkörperung zugleich. Kreuzigung meint mein und Gottes Wille sind getrennt und verschieden. Auferstehung bedeutet mein und Gottes Wille sind das Selbe. Wiederauferstehung ist eine fortwährende Übung ins Herz zu wandern bis man darin lebt und ruht.

Ich bin das. Was auch immer meine Sinne wahrnehmen, ich bin das. Was auch immer meine Sinne triggert, ich trete zurück und mache mir klar: Aha, das wollte ich also erfahren. Wo auch immer ich stehe. Was auch immer ich erfahre. Es ist ein Ort des Stillstands. Es ist kein Verweilen. Die Welt dreht sich weiter. Der nächste Schritt wird folgen. Vertrauensvoll angehalten. In der Gewissheit, dass Vertrauen sich auszahlt. Dass Gottvertrauen sich auszahlt. Gottvertrauen bedeutet: Ich lasse mich nicht im Stich. Gott ist nicht im Himmel, der Himmel ist da wo Gott ist. Wenn Gott nicht in mir ist, ist er nicht bleibend.

Heilen kann nur ich. Heilung ist ein „ja zu mir“ sagen und mich wertschätzen. Gesundheit ist eine innere Einstellung. Krankheit bedeutet Aufmerksamkeit und Zuwendung. Sie deckt die eigene Verantwortlichkeit und Selbstbeziehung auf. Sie fordert auf, sich sich selbst zuzuwenden und zu bewohnen. Der Körper erkrankt, und es ist die Seele, die leidet. Leiden ist eine Entscheidung. Schmerz ist unvermeidbarer Teil des Lebens. Das Leid macht der Widerstand gegen den Schmerz. Da hilft Annahme anstatt sich vor den Schmerzen zu verschließen. Überforderung ist einfach nur Überforderung. Ja es gibt Schmerz, Leid und Bedrohung in der Welt. Die sind zu erfahren und können überlebt werden. Mich selbst vom Leid tief berühren lassen und einverstanden sein. Lernen mit der Verzweiflung still zu sein. Not und Stille erlauben. Vor dem Licht war die Dunkelheit und im Dunklen ist die Stille. Wenn ich in die Tiefe sinken komme ich dort an wo nichts ist.

Der tiefste Schmerz in mir begegnet dem Nichts. Da (er)greift die Möglichkeit nicht mehr zu leiden indem die Möglichkeit erscheint heil wie unheil zu sein. Ich kann keinen Teil von mir zerstören! Nur annehmen und damit leben lernen. Nur so – durch Liebe, Offenheit und Aufnahme für meine Dunkelheit – kann ich in mir entspannen. Bei und in mir sein ist das Höchste, was es gibt. Das ganze Spektrum erlauben und den Spagat aufrechterhalten. Größe und Kleinheit da haben und mit allem schwingen lernen. GOTT IST DER GANZE PROZESS. Das Ganze ist bewusst zu durchleben. Gehe mit der Schöpfung ohne sie zu sein. Bringe dich durch die Verbundenheit mit der Erde und der Verschmelzung mit Gott in Einklang. Ein Zustand jenseits von Verletzungen existiert in einer geheilten Realität.

Wieder liegen

Nochmals

Mehr Worte

Im Raum

Und beflecken die Leere

 

Lies zwischen den Zeilen

Durchbrich sie

Wirf sie weg

Vergiss sie

Und komme zur eigenen Erfahrung

 

Dann gibt es

Nichts mehr zu sagen

Vergiss die Worte

Verbrenne die Texte und Bücher

Und geh deinen Weg

 

Und so erinnert mich etwas mitten in der Finsternis: „Such mich nicht außerhalb von dir.“ Gott