Es gibt keine größere Kraft, als die des geöffneten Herzens.
Das beschämte Lieben zieht sichtbare Lebensspuren…
legt sich offen und erhebt die enorme Empfindsamkeit darunter…
mein Innerstes kehrt sich nach außen in die sicheren, sichtbaren Hände meiner selbst…
ich schämte mich zu lieben, verweigerte dem Lieblosen meine Liebe…
bis die eigene Schmerzschöpfung erschöpft aufgegeben…
schlicht in der Überforderung des Liebens landete…
und nun darin als lebendiger Leib ruht.
Keine meiner Verletzungen muss mehr projiziert werden, ich sehe, spüre und fühle mich darin als Ursache. Ich habe alles in meinem Leben selbst erschaffen, selbst zu verantworten und selbst zu heilen. Alles jede Not, jedes Leiden, jede Liebe ich bekenne es war meine Schöpfung. Ich bin vollverantwortlich gehalten in radikaler Akzeptanz, wenn ich sie mir zugestehe.
Im gebrochenen Vertrauen zu mir bin ich brüchig. Das gebrochene Vertrauen in Menschen und in Gott macht alles so schwer, weil ich Gott in den Facetten der irdischen Lieblosigkeit ablehnte. Da war ein „das Leben sollte liebevoll sein“ und überall wo es das nicht war und ist innen wie außen wirkte ein dagegen sein. Ich habe eine enorme Wahrnehmung und spüre physisch was nicht in der Herzqualität ist. Diese Empfindung ist wie sie ist, wäre da nicht die Ablehnung der Empfindung und das Nein zu allem – in mir wie um mich – was nicht in der Liebe ist. Das Nein zum lieblosen Leben macht mich labil, unsicher, vorsichtig, schutzbedürftig, abwehrend, flüchtig. Im mich in dieser Negativität beobachtend realisieren, dass da einfach etwas nicht in der Liebe ist und das zu akzeptieren ist so wie es ist, wurde es weicher, weiter bis Herz und Hand vollständig zueinander gehörend im Erleben sich für einander öffneten. Seither wird viel mehr bewusst und jedes Nein zu meiner Empfindung fühlbar. Ich erkenne meine Schmerzschöpfungskräfte und leide emotional intensiv bis in die Tiefe an meiner Selbstbeschämung für die eigene Empfindsamkeit. Die eigene Liebe wird mit meiner Lieblosigkeit erniedrigt. So viel wurde mir zugemutet als kleines Menschlein, ja das ist wahr, und noch viel mehr Härte habe ich mir selbst angetan. Das ist unerträglich geworden. Die innere und äußere Lieblosigkeit tut weh. Sie ist als Teil von Gottes Schöpfung da und somit zu bejahen in ihrer und meiner Existenz. Genau diese Schöpfung ist wie sie ist anzunehmen inklusiver aller Liebe, Lieblosigkeit und der überabzählbar vielen Tränen, die all das nun fühlbar bewusst geworden begleiten.
Im Leben atmet mich das Empfinden und im Bewusstwerden kommt die Scham überhaupt etwas zu empfinden, einen so empfindsamen Körper zu haben aus der mentalen Abspaltung zurück. Empfinden an sich ist nicht gewollt gewesen, Empfindsamkeit bis heute eine Übung in Akzeptanz. Liebe zu empfinden ist das größte innere Tabu. Im Spüren des eigenen Körpers und der eigenen Wünsche offenbart sich, wie sehr ich mich schäm(t)e zu lieben. Lieben bewertet mein Verstand als meine größte Schwache.
Wenn der Wunsch nach (intimer) Nähe da ist, ist immer auch das Erleben von Verletzung präsent. Eine zelluläre Kopplung von Hinbewegung mit der Angst vernichtet, verlacht, verletzt oder Missbrauch in Kauf zu nehmen. Das Lieben erwischt mich an meiner verwundesten Stelle. Hier ruht bis heute ungelösten Bindungsnot. Ich bin eine Gefahr (für mich), wenn ich liebe. Viel mehr, als wenn ich Liebe brauchte, da gibt es Kompensationsmechanismen, die meine Bedürftigkeit regulieren bis betäuben. Aber wenn ich wirklich in Liebesflammen stehe, bin ich offen, komplett schutzlos, die ältersten Strang des Nervensystems sind aktiv, heiße Scham, kalte verstummende Angstschauer, fragile frühe Persönlichkeitsanteile übernehmen. Ich bin dann die Liebe und verliere die Fähigkeit (mich) zu lieben. Die kindliche Liebe macht mich vollständig aus und ich brauche alle meine Kräfte, um bewusst zu bleiben. Dem in den Boden brennende Liebesfeuer Begrenzung zu geben und die Sehnsuchtszügel an mich zu halten. Bis die unendliche Traurigkeit mit niemandem in meinem Lieben verbunden zu sein sich prozessiert und die Anspannung tränenreich temporär löscht.
Liebevoll gefühlt, gespürt und geführt werden ist meine Erfüllung. Ich wünsche mir so sehr eine sichere Bezugsperson, die mich zurück liebt und bei mir bleibt so lange ich es brauche. Von ganz klein an suchte ich einen Landeplatz für meine Liebe. Da wo es Landeanflüge gab wurde ich abgewiesen (Mama wurde da psychotisch bis gewalttätig), beschämt (Papa), missbraucht (Nachbar) bzw. ausgenutzt als Servicegeberin. Das Lieben im Flugmodus heimlich, versteckt, zurückgehalten, unterdrückt, umgelenkt in Produktivität folgte. Mein Lieben durfte nicht mehr direkt in Kontakt kommen. Ich schäm(t)e mich so sehr, wenn ich liebte. Ich wollte einfach nur lieben und entzog mir selbst jede Liebe.
Als kleines Kind versuchte ich die Verschmelzung, wurde darin ausschließlich verletzt; versuchte dann als junge Erwachsene (notgedrungen direkt die restliche Kindheit und Jugend ungelebt überspringend) die Autonomie und hab mich darin immer mehr innerlich isloliert. Ich habe mich selbst mit „alleine schaffen“ geschunden und die Anderen verlassen. Als das zu schmerzhaft wurde, versuchte ich mich gegen die Autonomie zu wehren, doch sie ließ sich nicht vernichten, weil ich niemand als bleibende Verbindung erreichen und halten konnte. Ich habe Angst vor meiner Autonomie. Sie wird von allen befürwortet, die Selbstverantwortung für alles, obwohl meine Not mit der totalen Einsamkeit darin klar offengelegt ist.
Meine größte Verletzlichkeit liegt im Lieben. Zu Lieben ist das Verbotenste gewesen in meiner Herkunftsfamilie, und ich als Liebeswesen abgelehnt und beschämt bis tief in den Kern, um dann in fremden Armen letztlich schmerzhaft auf Zeit Zuwendung zu leben. Empfindungen sind generell beschämt in mir. Mir körperliche Empfindsamkeit zuzugestehen ist immer noch ein mit der Scham und dem Empfundenen da sein. Bis heute schäme ich mich dafür Körperkontakt zu brauchen und mit meiner Liebe wohin zu wollen. Die Hinbewegung wird von vielen Gegenprogrammen begleitet. Wenn ich Liebe empfinde werde ich im Vollgasmodus von meinen Wächtern ausgebremst. So diese Bremse gelockert wird und ich mich damit zeige, kommen Fluten an alter Angst, die nur ein mich selbst erniedrigen und belächeln wieder ersticken. Auch das versuche ich nun, wie die Scham und das Lieben, in Kontakt zu bringen und scheiter in der verzweifelten Suche nach Worten ohne Selbstverachtung.
Da ist absolute Hilflosigkeit sichere Bindung zu realisieren, reichlich Frustration und Kapitulation. Nichtstun und Ratlosigkeit aushalten und zwar über einen langen Zeitraum. Durch das Scheitern hindurchleben ohne wegzugehen. Zumindest die Bindung an mich nicht ganz abbrechen lassen. Extreme Not und leise Bitten nach Hilfe, gleichzeitig Abwehr gegen die Zuwendung aus den verletzten Anteilen. Ich fühle mich in einem unlösbaren Dilemma, in einer Zwickmühle, aus der er keinen Ausweg gibt, als zwischen Rückzug/Trennung und Hinbewegung/Verletztwerden hin und her zu pendeln. Bisher gab es entweder Kontakt mit Anpassung und Selbstverleugnung (inklusive Rebellion) oder Trennung mit der Konsequenz von totaler Einsamkeit und Verlorensein. Es ist alt und im Lichte der Realität nicht mehr wahr das unlösbare Dilemma meiner Kindheit: Ohnmacht und Hilflosigkeit in der Bindung an Menschen. Zu jeder körperlicher Hinbewegung des Nähesuchen gibt es dennoch ein Wegbewegen aus Angst vor dieser Empfindung vom Verstand. Soweit ist das mich in dem Nähesuchen/Lieben/Anziehung empfinden „nicht wahrnehmen wollen“ Programm klar. Die Denke „ich bin verkehrt und falsch als liebendes, empfindsames Wesen“ ist der Selbstmord.
Da ist der Wunsch im Lieben gesehen und von der Selbstzerstörung abgehalten zu werden. Eine doppelte Botschaft von „haltet mich ab von mir“ mitsamt der Angst, dass jemand das womöglich wirklich macht. Ich traue mich nicht, so arschig wie ich bin, um Nähe zu bitten. Nähe und Not geht gar nicht (Ich wurde früher, wenn ich Not hatte, wütend war, was brauchte ins Zimmer eingesperrt, bis ich mich wieder berühigt = zerkratzt und kollabiert hatte. Die seltenen Vorfälle wo mir Tränen kamen wurden, wenn sie überhaupt wahrgenommen wurden, von meiner Mutter mit „du bist nicht traurig, du bist böse“ kommentiert). Diese kontaktunfähige Kindernot haltend realisieren ich heute wie überfordert ich war. Mich darin heute erleben mit der Kraft des erwachsenen Bewusstseins. Die konservierte Selbstbedrohung durchs Lieben und darin verlassen worden sein mit Atem versorgen. Realisieren wie der Schmerz des Verlassenseins, genauso wie er war, immer noch da ist, mit keinem Tag wurde er und Sehnsucht weniger. Zeit heilt nichts was konserviert ist. Ich leide wie Sau obwohl ich mich um mich kümmere, gute Kontakte pflege und mir Struktur gebe. Nichts hilft die Sehnsucht nach einer zugewandten Bezugsperson zu stillen. Was bleibt ist integrieren und so gut es möglich ist den Schmerz verarbeitbar zu machen. Trennungsschmerz Tröpchen für Tröpfchen in selbstberührten Kontakt bringen und mich aus dem konservierten Zustand des Verlassenseins.
Früher musste ich mich im lieben verlassen, heute gilt es mich darin nicht mehr zu verlassen. Mich empfinden wollen und es mit Selbstresonanz versuchen. Mir selbst das Geschenk der Aufmerksamkeit geben, vor allem fürs Empfinden, besonders fürs Empfinden der Bedrohung und des Schmerzes, den ein Bindungsabbruch im Lieben erlebbar macht. Im Reinsinken und Zulassen ist dann dieser unendliche Schmerz und die tiefe Erschöpfung. Mich damit wollen ohne in Aktionen oder Mentales abzuhauen und die Trennungschmerz aushalten. All mein mich hinterfragen, erniedrigen, verlachen, erklären, aussagen hat nur dazu gedient die Überforderung mit dem Empfinden und Fühlen zu mildern. Mich zerdenken und demütigen, um mich nicht komplett überfordert zu fühlen. Mich selbst mit denken und tun von meiner Verletzlichkeit, Zerbrochenheit und Hilflosigkeit ablenken war Programm. Ich fühle die selbsthassenden Gedanke direkt ohne Zeitverzögerung und das ist ein Geschenk. Es lässt mich realisieren, dass es nicht mehr notwendig ist. Jetzt kann ich den selbsterniedrigenden inneren Text stoppen mit der Kraft meines mich wahrhaftig Wollens unterstützt durch die innere Beschützerin.
Ins Empfinden vom Lieben eintauchen, erst mal die Schamschichten durchschwimmen und darunter in der Angst vermischt mit geheimer Freude im Körper baden. Der Verstand nimmt dieses Empfinden augenblicklich wahr und blockiert das Lieben im selben Moment mit mich bloßstellenden Gedanken. Der Geist wird aktiv begleitet von den Gegenenmotionen der Selbstbeschämung und diverser Zweifel an meiner Liebbarkeit. Die liebenden Empfindungen werden je nach Intensität umgelenkt, umgedeutet, ignoriert bis abgespalten. Dadurch verzerre ich meine Wahrnehmung und verbiege mich, wenn ich liebe. Es ist mir bewusst, ich sehe mich darin und erliege dem Geschehen.
Da wirken ein liebevolles Erleben und ein korrigierenden dieses empfindsamen Zustandes als Schutz davor wieder verletzt oder verlassen zu werden. Dadurch fühle ich mich latent minderwertig, falsch, unzufrieden, blockiert und oftmals auch energielos. Aus diesem Empfinden der Unzufriedenheit will ich dann wieder heraus und suchen nach psychologischen oder spirituellen Techniken, die mir dabei helfen sollen. Doch keine der vielen guten und erprobten Technik hat mich dauerhaft von meiner inneren Wirklichkeit befreit. Das „ich sollte nicht so (liebend) empfinden“ ist geblieben und mir ist bewusst, dass ich das nicht bin dieses Korrektiv. Alleine hilft es mir nicht es zu erkennen, dafür brauche ich eine Wahrnehmungsbestätigung für die Empfindung, die direkte Erfahrung zu lieben und damit okay zu sein. Die korrigierende Erfahrung von „lieben ist jetzt okay“ kann die alte Wahrnehmungsverzerrung „du solltest (als Mädchen) keine Liebe (zu einem Mann) empfinden“ aktuallisieren. Ich bin eine erwachsene Frau und mein Nervensystem wird es. Dafür brauche ich mich und dich konzeptlos, verletzlich, direkt, authentisch, wenn ich mich wage die Liebe, die ich empfinde zu leben.
Ich brauche eine hunderprozentige Authentizität von mir und meinem Gegenüber jenseits aller Konzepte, Ziele und Strategien. Sobald ich jemand etwas mit mir machen will, „bin ich teilweise bis ganz weg“. Ich habe dafür extremste Sensoren und merke sofort, wenn mich mein Gegenüber innerlich verlässt. Geschieht es komme ich in Überlebensnotfallstrategien, die mich selbst verlassen. Oft verlasse ich mich vorauseilend selbst und mit an Sicherheit grenzender Wahrschienlichkeit hat mich kein Mensch so oft verlassen wie ich selbst. Mein Misstrauen in mich ist also durchaus begründet. Seit ich mit der Todesangst „alle gehen“, ich bin selbstverlassen leer und physisch alleine sein kann, bin ich nicht mehr die große Bedrohung.
Mir ist voll bewusst, dass mein Gegenüber nichts als die Antwort auf den Umgang mit mir selber ist. Es geht Atemzug für Atemzug darum mich anzunehmen wie ich bin und nicht den Verdrehungen zu folgen. In Wahrheit ist es absurd mich vor dem eigenen Empfinden von Liebe zu schützen. Die Sensitivität, das leidenschaftliche Lieben und das Zarte macht mich verletzlich und authentisch. Jetzt bin ich so ehrlich da und erlaube mir dieser Ausdruck des Lebens zu sein als den ich mich empfinde. Immer wieder jetzt um Gehör, Wahrnehmung, Coregulation bitten in all dem gelingt schon manchmal. Nur der Wunsch nach Trost kommt noch nicht über die Lippen. Die Wahrheit ist, ich möchte mich einfach nur anlehnen, ohne anschließend missbraucht zu werden. Ich möchte eine Hand halten, ohne Angst vor ihr zu haben. Ich möchte lieben, ohne mich zu verstecken und ohne mit meiner Not anzustecken. Ich kann nicht mehr, ich möchte mich einfach nur in einem mütterlichen Schoß einrollen, ohne dass ich benutzt werde.
Ich musste mich als Kind quasi ständig selbst verlassen, nie durfte ich in und bei mir bleiben. Die Momente wo ich in mir sein konnte musste ich mir stehlen und das ging nur alleine. Eingespeichert ist „wenn ich mit anderen bin, dann muss ich mich verlassen“ und „sicher bin ich nur, wenn ich alles alleine schaffe“. Mich wollen und mir das Megaaua von früher „entsprechen zu müssen und nicht geliebt zu werden wie ich bin“ heute zugestehen. Ich habe mich verlassen, um Zuwendung zu erfahren. Alles aufgegeben und eingesetzt, um zu lieben. All das in mir halten, um mich selbst als Liebende nicht wieder zu verlieren.
Ich wurde nie wegen mir wahrgenommen und berührt. Ich weine viele ungeweinte Tränen des tiefen Einsamkeitsgefühls und der Verlassenseinsnot von früher. Weine Liter alleine in Selbstbegleitung. Mein Verstand nennt es grundloses Rumgeheule und befiehlt Rückzug, um mit meiner Not niemand Druck zu machen. Diese Selbsthassprozesse tun immer mehr weh. Ich fühle zunehmend den selbsterniedrigenden inneren Text körperlich. Leide also bewusst(er) unter mir, neben der Traurigkeit verlassen zu sein und der Scham weiter zu lieben. Weinen damit die Seele nicht ertrinkt, ein Heilwasser des in mir Ankommens. Es tut schlicht weh, wenn eine tiefe Verbindung nicht gelebt werden kann. Es tut scheiße weh zu lieben und nicht (mehr) gewollt zu sein. Das Leben will, dass ich alleine ohne L(i)ebespartner*in weiter lebe. Was bleibt ist mich selbst zu wollen, selbst wenn ich nicht (mehr) gewollt bin. Heile ich oder bringe ich mich um im Versuch mich selber zu halten?
Klarheit in aller Verzweiflung. Mitgefühl dafür nicht um hilfreiche Nähe bitten zu können. Mir vergeben, dass ich genau da, wo ich es am meisten brauche, nicht schaffe um Hilfe zu fragen. Die Anteile in denen ich da bin konnten noch gar nicht sprechen oder haben später erlebt, dass die Versuche meine Not in Kontakt zu bringen das Gegenüber so dermaßen außer Rand und Band brachte, dass alles noch so viel schlimmer wurde, als es eh schon war. Mitgefühl mit mir bevor (!) mein Automatismus anfängte Verständnis für die Anderen zu haben. Mein jüngeres Ich musste es alleine lösen und all die rauen, beinharten, gewaltsamen Sachen überleben. Milde mit meiner Regression, wenn sie ganzkörperlich ergreift. Jetzt wahrnehmen wie überfordert ich als Kind war mit allem aufbringbaren Mitgefühl. Mich nicht mehr abtun und kleinreden, sondern voll realisieren. Die Selbstverurteilung immer wieder stoppen und mich ernst nehmen. Meinem Überleben eine Bedeutung geben. Die Wunden und Wahrnehmungen anerkennen. Ich konnte es und kann es manchmal noch nicht besser als im Notfallprogramm isoliert zu überleben.
Heute darf die krasse emotionale Not da sein und ich mit ihr in Kontakt diese plötzlichen Weinwellen bewegen. Das Notprogramm durchzittern lassen. Mich ausweinen und dabei halten, auch wenn es nie ausgeweint hat. Trennungsschmerzprozesse, Traumaentladungen, Unterleibsaufruhr, Weinwellen, Erschöpfung, letztlich hilflos in meinen Armen liegen und vom Raum gehalten werden. Ich bräuchte Nähe und bekomme keinen äußeren Kontakt hin. Der Körperimpuls bettelt um Nähe und gleichzeitig greift die Panik, dass ich damit alle/s Bindungen zerstöre. Da ist die alte Angst, dass mein Sein, nicht nur mich zerstört, sondern alle wegreißt.
Ich fühle immer mehr wie viel Druck ich mir mit meinem „alleine schaffen“ mache. Empfinde die Selbstgeißelung durch den Geist. Getrenntsein ist nur furchtbar und kann empfindsam (üb)erlebt werden. Heute Raum sein für die Trauer mit dem „liebenden Wollen“ alleine gewesen zu sein. Ich bin in und mit mir nicht irgendwo oder etwas. Nervlich in mir ankommen, Ausdehnung, Entgrenzung. Den Halt letzten gibt die Liebe für den Ursprung. Im Fühlen der Liebe zum Ursprung meiner Existenz ist eine Resonanz, die mich liebevoll will wie ich bin (emotional, spürigst, gefühlslabil, alleine), sonst wäre ich nicht mehr. Da ist das eigene Leben in das ich hineinsinke in Hochachtung vor dem schwachen eigenen Menschsein. Ich will mich nicht mehr alleine halten müssen UND ich kann mit dem dasein was gerade ist. Ich kann mich auch müde und alleine sein lassen. Ich muss nicht mehr im Leiden schwimmen und den eigenen Kopf über Wasser halen. Es schulen sich meine Fähigkeiten ins Empfinden einzutauchen und in den Schmerzen unterzugehen. Darin sicher und sichtbar werden und endlich Selbstresonanz als Mitgefühl erfahren.
Ich bin bedingungslos geliebt, alles andere ist eine Täuschung. Selbst das Liebloseste in mir wird geliebt, wenn ich es erlaube. Über, unter und in allem ist die Liebe, sie integriert die Lieblosigkeit. Die Revolution sind die Momente des neue Erlebens mit allen Empfindungen in einem mir wohlgesonnen inneren Universum zu sein. Die einzige Macht, die mich ablehnt, war ich selbst. Das geht vorbei, es wird weniger, Milde und Demut wächst im Inneren, wo die Selbstbeschämung und das auf mich geistig draufhauen endet. Ich verzeihe mir meine ganze Schöpfung. Ich habe genug unter mir gelitten. Es ist vorbei, das mir nicht gut tun. Was auch immer mein Leben mir vorwirft, ich werde es so bewegen, dass es mein Leben ganzer macht. (Meine) Lieblosigkeit wird ab jetzt vom Feld der Akzeptanz getragen. Die Einheit ist mein natürlicher Zustand. Ich bleibe mit allem auch wenn es finster ist, wenn es weh tut, reibt, schmerzt, selbst wenn ich mich wund und ungeliebt fühle, ganz klein, unwürdig, ertappt und nicht gesehen. Halte den Drang das Trauma zu beschützen und mich unfühlbar zu machen und bleibe empfindsam. Ich bleibe bis ich entspannt gehen kann.
Es ist okay. Ich bin okay.
Ich darf mich wollen.
Ich darf Liebe wollen.
Ich darf Liebe für mich wollen.
Ich darf sogar mich lieben.
Ich lasse mich so lieben wie ich bin.
Bitte erinnere mich daran, wenn ich es vergesse. Danke, dass ihr mich wahrnehmt und lest. Ich möchte mich vom Herzen und beschämenden Hirn bedanken, dass ihr so geduldig mit mir seid. Gerade jetzt wo ich so unglaublich offen, verletzlich, zutiefst über mich selbst trauernd und vorsichtig liebevoll da bin. Ich danke euch fürs mich direkt und wahrhaftig erleben lassen, dass ich mit allem gewollt und geliebt bin. Danke für jedes Wohlwollen, das ich empfangen und empfinden kann.