FÜNF – Gott ist der wahre Mensch

Sprachen, sprechen für mich, Ausdruck erlauben für gefühltes Erleben.

Gefühle sind die Sprache des Körpers.

Gedanken die Sprache des Geistes.

Liebe ist die Sprache der Seele.

Die Liebe trägt die Seele, wie die Füße den Leib tragen.

Gemeinsam sprechen sie von und zu mir. Manchmal auch zu wenigen ausgewählten von euch.

Schon viel ruhiger, selbstverankerter und doch immer noch mit bibbern mit meiner Wahrheit rausgehen und mit dem Wesen in Prozess greifbar zu werden.

Die (m)ein Gegenüber Suchende schrieb immer mit und finde mich selbst immer wieder im Schreiben.

Vor allem die ersten zehn Jahre meines Lebens war ich die einzige in Verbindung, im alles im Körper spürend fühlen, in der geöffneten Wahrnehmung und damit alleine. Isoliert unter Menschen am ersticken und stotternd verstummen. Alle wandten sich ab, abgeschnitten ohne ehrliche Nähe, weil alle um mich selbst unfähig waren die Türen zu echten (Selbst)Kontakt aufzumachen. Da waren mentale Abwehr und Erklärungen sowie undurchdringbare Mauern um die Herzen, die ich grenzenlos leidvoll empfand. Niemand fühlte sich im multidimensionalen Körper, Alles Geister, Musterprogramme, kernlose Hüllen, Amts- und Funktionsträger, Süchtige, Maskenversteckspiele ohne Substanz mit denen ich mich nicht verstehbar einbringen und spürend gefühlt erleben konnte. Es war die Hölle auf Erden. Und keine Verletzung der Welt war und ist es wert mein Herz zu verschließen. Wenn ich das täte, mein Herz zu verschließen, wäre ich den Tätern in meinem Leben treu. Wenn ich mein eigenes Herz verschließe, vollende ich die Taten der Täter, die mir das Leben nehmen wollten. Lieber weinen und die Schmerzen als alleine Liebende fühlen, als ein liebloses Leben zu führen. Lieben und mich lieben lassen ist alles für mein Wesen. Mein offenes, unbeschütztes Herz war und ist da. Es ist unermüdlich dageblieben bis zu dem Zeitpunkt jetzt.

Erfühlen, erfüllen, erkennen und benennen lässt mich wachsen und in die Verbundenheit reifen. Jetzt ist es jedes Mal ein Momente der Erfüllung, wenn das was immer gefehlt hat, ein präsentes wahrhaftiges Gegenüber da ist und bleibt (oder verlässlich wieder kommt nachdem mauern und Rückzug geschehen sind). Dieses Wunder, dass dann passiert, wenn ich in meiner Ganzheit angenommen bin und alles direkten Kontakt hat mit MITmensch, der auch mit seiner Ganzheit da ist und alles davon in den Kontakt einbringt, ist die Heilung. Es ist die Rückkehr zur Natürlichkeit im Miteinander.

Heute ist sowas wie mein 5. Geburtstag (und emotional fühlen sich manche in mir auch genau so an, während die weise überabzählbar viele Leben Alte hier schreibt), den ich nie offengelegt oder gar gefeiert habe. Generell ist dieser Teil meiner „Geschichte“ im Schutz meiner eigenen Innenwelt bisher geborgen und verborgen. Einen Teil möchte ich hiermit in Kontakt bringen, den Rest nehme ich wohl mit ins Grab, wie auch Andres, als unzumutbar von mir eingestufte, aus dem eigenen Erlebten.

Vor fünf Jahren zu der Zeit war ich mit allem am Ende, nur der Körper hat immer noch brav seinen Dienst getan und funktioniert. In dieser immer enger werdenden Leidenshölle der Vermeidung des „ich kann nicht(s) mehr“ wollte ich das Leben nicht mehr erdulden. Der wahre Schrecken meiner Existenz ist nicht die Angst vor dem Tod, das was mich quält ist das Leben ohne Halt, Geborgenheit, Nähe. Es ist die Angst, jeden Tag aufzuwachen und sich denselben Kämpfen, denselben Enttäuschungen, demselben Trennungsschmerz zu stellen. Es ist die Angst, dass sich nie etwas ändern wird, dass ich in einem endlosen Kreislauf des Leidens in der Trennung gefangen bin, dem ich nicht entkommen kann. Die größte Not macht die Idee, dass der Moment unerträglich ist, weil er schon in die Ewigkeit andauert. Das eigene Leben ersticken, weil es so weh tut, damit es endlich aufhört so arg weh zu tun in mir. Mich selber auslöschen wollen, weil es unerträglich ist weiter getrennt, unberührt und ungehalten lebendig zu bleiben. Innen drinnen so krass abgetrennt von allen mich isoliert erleben und keine Verbundenheit fühlen können. Auf mich „einschlagen“, damit das Herz endlich still wird und aufhört in diesem L(i)ebensschmerz zu schlagen.

Nach dem vergeblichen Versuch mich bei meinem damaligen Traumatherapeut (Das ist nur totale Überarbeitung, sie brauchen halt die Herbstferienwoche, um sich auszuruhen und lassen sie mal die destabilisierenden innere spirituelle Arbeit weg dann wird das schon. Tue einfach mal nichts und schlaf durch den Tag und die Nacht. Als ob ich das in der krassen Not gekonnt hätte.) und spirituellen Lehrer (Das ist die dunkle Nacht der Seele, da geht es nur durch nie mehr retour. Bewusstheitsübung so viel wie geht, direkt wahrnehmen „was ist jetzt da“ und damit sein. Reinsterben, fühlen, fühlen, fühlen was geht. Das hab ich gemacht und es hat die Not exorbitant sichtbar gemacht.) mit meinen Todesabsichten anzuvertrauen, hat der Verstand Pläne zur Umsetzung meines Ablebens geschmiedet. Und einen todsicheren Plan mit möglichst wenig Schaden für meine Mitmenschen geschmiedet.

Die Details lasse ich an dieser Stelle und komme zum Wesentlichen: Nur weil (m)ein Ich sich umbringen will, geht das noch lange nicht gegen den Willen der höheren Mächte. Und die haben eingegriffen, mich ergriffen und in eine erschütternde Gotteserfahrung geworfen, für die ich bis heute nur marginal Worte habe. Wer jemals erlebt hat wie die ganze Wucht der Liebe Gottes einen greift, der weiß wovon fast nichts benennbar ist. Als Gott mit seiner Hand nach mir ausholte, hat Überwältigung meinen Menschen niedergeschmettert. Und ohne seine Umarmung hätte ich nicht überlebt. Das war so heftig, keine Worte dafür, bis heute nicht. Die wenigen Ansagen waren klar und sind mir von da an die Lebensversicherung durch all die zahlreichen miesen Zustände. Harte Worte – er sprach meine damalige Sprache – die ich hier im Original teile:

  • Du kannst alle/s umbringen, aber den Körper lass leben! Diesen Körper rührst du nur mehr mit meiner gegebenen Ehre an.
  • Kein Ausmaß an Schmerz berechtigt dich, mein Leben aufzugeben. In diesem Leben beende ich, und nur ich dein Gott, das Dasein im Körper. Ich bestimme dein Ende. Das ist nicht „dein“ Leben.
  • Gott genügt. Gott muss dir genügen. Mehr hattest du nie. Und dein wahres Menschsein genügst mir immer. Göttlich ist der wahre Mensch.

Das warf mich in zitternde Demut und ein im Leben bleiben „komme was da wolle“ und „gehe wer da wolle“. Letztlich in einen zweijährigen Kampf gegen die totale Erschöpfung bis dann doch auch der Körper am Ende war und damit das funktionale Leben. Die Gnade des Nichtfunktionierens schenkte mir Raum zum Wirklichwerden, sprich mich mehr in den Leib und damit ins lebendig tief fühlende Leben holen. Drei Jahre sind seither vergangen und der Körper hat sich in vielen Bereichen erholt. Er ist hochsensibel geblieben, somatisiert unmittelbar, wenn ich auf Abwege komme und (m)eine Lüge leben will. Gott sei dank bin ich weit weg von jeder Funktionalität, die die Menschenwelt ausmacht. Meine Wahl besteht lediglich im Annehmen was (nicht) ist. Widerstand zweck- und nutzlos. Nichts und niemand ist umsonst für wen oder was auch immer, sonst wäre es nicht. Diese (berufs-)unfähigen Erfahrungen wollen gemacht werden und sind begleitet vom immer tiefer und wahrhaftiger Menschwerdung.

Die Psyche begleitet vom Geist wandert durch die dunklen Jahre der Seele, um mein Ego auszulöschen. Unter dem Ego begreife ich eine Ansammlung von automatisch stattfindenden Mustern, die sich in Verkettungen gegenseitig auslösen wie Zahnräder eines Uhrwerks. Das ist wie eine künstliche Welt (von Triggern und Mustern) in der Welt. Muster die musterhaft sehen und nicht die Realität kristallklar wahrnehmen wie sie immer nur jetzt ist. Das was „ich“ dachte, das mein Leben gelebt hat, hat nie wirklich gelebt, es war nur eine Ansammlung von Mustern, die in bestimmten Situationen und Räumen ausgelöst werden. Das ist kein Leben, ich kannte es nur noch nicht anders. Die sagen von sich aus, dass sie echt sind, am stärksten immer dann wenn sie zusammenbrechen als Programm. Wenn ich genau hinsehe sind es alles angstmachende und angstvermeidende innere Prozesse, die das Leben, Gefühle und Situationen kontrollieren wollen und meinen „Das Leben wird mir schrecklich weh tun und mutterseelenalleine lassen, wenn ich es nicht lenke und steuere.“ und so passen sie angestrengt wachsam auf mein Leben auf.

In den vergangenen Jahren habe ich die am meisten zerbrochenen Versionen von mir kennengelernt, spürend im fühlenden Nervensystem durchdrungen und gleichzeitig die stärksten und mutigsten Versionen von mir erlebt. Ich hab heftig gerungen, um weiter zu bestehen. Mit jedem aufgeben, hingeben und ergeben komplexe Loslassprozesse bewältigt und letztlich bleibt nur das „bin“. Es ist an der Zeit es zu leben. Meine Liebe wird nicht müde, weil sie mit Loyalität zu mir selbst genährt wird. Ich bin stark genug, um alleine zu stehen; selbst genug, um mich zu unterscheiden und weise genug geworden, um zusammenzustehen, wenn die Zeit und das Gegenüber gekommen sind.

Es stimmt wir heilen rückwärts und es kommt immer genau das ins Bewusstsein, was gerade noch zumutbar ist. Die letzten zurückgezogenen Wochen mit mir in dem Urschmerz meines Gewordenseins geworfen „mit meinem Lieben nicht angenommen zu sein“. Dem ausgeliefert wenig emotionalen Kontakt, der mir nie sicher ist, und keine körperliche Nähe haben zu können bleiben. Diesmal wirklich in mir damit bleiben im Entzug jedes bettelnden umzus. Mies, fies, übelste emotionale Nöte halten, wenn noch wer da war der das bewerkstelligen konnte. Die tiefsten Schmerzen des „unerwiderten Liebens“ im Körper da haben und mein Fühlen halten. Mich bewusst klar haben brauchte alle Kraft. Bleiben im Fokus. Bei und in mir bleiben. Sehen wie immer mehr die Zweisamkeitsträume in Sterbephantasien übergleiten und die Liebessucht im Entzug zu einer Todessehnsucht, wie damals, anwuchs. Süchtig nach dem Gefühl von Geliebt- und Gewolltenwerden. Das quälende Gefühl von Sehnen nach Geborgenheit und nur ja nicht aufgeben.

Genau wie vor fünf Jahren mit einem entscheidenden Unterschied, jetzt ist das Herz komplett geöffnet da. Dieser menschenverlassene, unerfüllte, gemiedene Leib wird vom Herzen geliebt, in seiner Wahrhaftigkeit, wie er eben unerfüllt weh habend da ist. Auch die blassen Erinnerungen von Zuwendung entschwinden mittlerweile aus einem gespürten Erleben. Am Ende aller Träume von Gehaltenwerden, einsam, verletzt, unberührt, vergessen in der Welt da sein (genau sowie ich in sie gekommen bin). Der Schmerz forderte immer tiefer hinein, in die orientierungslose eigene Finsternis. Scheinbar ohne Gefährtin, ohne Beistand abseits von Gott. Keine Ablenkung vergönnt, weil alles ablenkende mich zu mir zurück wirft. Ich erkenne mich selbst im Spiegel nur noch deswegen, weil mein Verstand meint, das muss ich sein, der Tatsache folgend, dass ja keiner nach mir schaut und keine zu mir kommt. Und letztlich bin ich innen auch einen ganz Andere geworden unverkennbar mein Selbst. Aufgeben hineingefallen in die „nein Katastrophe“ hielt das Herz den Schmerz und das Becken entließ mein Festhalten am nein gegen das Verneintsein.

All die Schoßleidenschaft, das Bauchbegehren und Herzlieben sind im Leib spürbar und ich damit endlich von mir selbst bejaht lebendig im Unerfülltsein. Mein Becken, eine aus dem Gespür heraus daseiende Schale, der umfassenden Bejahung meiner Existenz. Ein körperlich spürbar haltendes ja, dass alle neins heimholt und all die ungefühlten Ablehnungen, all das mich unerwidert zurückgewiesen übrig bleiben im jetzt spürbar werden ließ. Das nein, die mentale Abwehr der Fremdverneinung als Überlebensmechanik mir zu eigen gemacht, wurde wie aus dem System gesaugt und vom haltenden Herzbeckenja absorbiert. Dann brachte ein multidimensionaler Feldzug der Selbstintegration in alle möglichen vormals als Totalkatastrohpe vermiedenen Zustände hervor. Keine der Folterstunden und zahlreichen Vergewaltigungen war so schlimm, weil ich war ja nicht da, das war ja nicht ich, da lag so ein Körper und ich war irgendwo ungreifbar, unberührbar nur Raum. Bis dieses ja Geschenk die eigene erlebte Hölle aus dem nein Verließ holte und sich mir anvertraute.

Da war so viel Lebendigkeit, Leidenschaft, Lebenwollen, Leibbegehren und nichts davon durfte Leben. Enorme Mengen an kindlichen Verlangen und Nähewollen im eigenen Nervensystem kochend spüren. Die Unerreichbarkeit der Erfüllung lässt es nie enden. Alte Emotionen, die meine Zustände kreierten ließen mich in Jahrzehnten der schmerzhaften Geschichte des Unerfülltseins abhängen. So viel Energie aufwenden, um davon wegzukommen, von meinem verneinten Sein, nur um am Ende genau darin zu landen. Im Enden der Hoffnung irgendwann zurück geliebt zu werden, bejaht gewollt im Arm gehalten zu werden, durfte ich mir begegnen. Als die Abgelehnte, unerwiderte, Weggestoßene, zum verstummen gebrachte, aus den Wolken gefallene mit Phantasien am Leben erhaltene. Der Traum war bloß in mir. Ich bin die Projektion und die Projektionsfläche. Mein Projektor legt den Film ein, den ich sehe. Das Sehnen nach mir selbst ins Außen geschmissen, nahm ich meinen schreienden, kontakthungrigen Säugling und den allein der grausamen Schöpfung ausgelieferten Embryo zu mir. Mein Lebensantrieb war (und ist) die Suche nach gelebter Liebe und menschlicher Geborgenheit.

Das nein zu mir war nicht vollständig denkbar, nicht durchfühlbar. Es wäre eine Katastrophe gewesen. Und ja so war es auch. Wenn sich die tiefsten Wunden offenlegen, kommen jene Kinder die den schlimmsten Schmerz erfahren haben und seitdem weggesperrt wurde aus meinem Mitgefühl. Dieses kleine Kind, ist völlig alleingelassen worden, es ist zutiefst beschämt, es ist wütend, verzweifelt, es blutet, es ist dreckig und es ist in seiner Verwahrlosung hässlich geworden. Es hat kein Vertrauen mehr, in nichts und niemanden. Es ist so durch und durch verraten und verlassen worden, dass es gar nicht mehr glaubt, dass irgendwer zu ihm kommt und den Schmerz der Trennung wegnimmt. Dieser Teil beruhigt sich erst, wenn all dies sein darf und jemand da ist, der angesichts dessen still ist. Der da ist und signalisiert: „Hallo, ich nehme dich wahr, und ich bin jetzt bei dir“. Den hab ich mir immer im außen gewünscht, vergeblich bis auf einzelne kostbare rare Momente. Es liegt an und in mir die zu sein. Da zu sein in der überfließende Trauer, im Kochen des alten Mangels mein Wollen nicht leben zu können, zu brauchen und doch so viel Liebe in mir da zuhaben, die niemand gelebt haben will. Jeder Atemzug ein Versuch, noch einmal zu vertrauen, bei aller Angst, getrieben von der Sehnsucht, doch noch geliebt zu werden.

Erkennen von unendlichen Projektionsschleifen, angekommen im Jetzt um genau dies zu fühlen. Jetzt nochmal hingeführt, danke einer feinen Erfahrung des Verneintwerdens (ohne die hätte es in mir nie so aufgemacht in das Feld all der Verletzungen), nochmal hingefühlt ins Damals. Jetzt selber halten, was damals nicht war und nicht sein konnte. Alle Ungehaltenen und Abgelehnten sind eingekehrt. Ich bin die Sehnende und doch Sehende. Erneut wollen Dürfende, die schmerzhafte Lücke zum Gewollten spüren Könnende und Heilende. Frei, roh, zart und wund. So wunderbar meins. Ich bin berührt, empfindsam, verletzlich und sehne mich nach der Unmittelbarkeit der Nähe.

Meine Kinder haben das „nein“ so oft gehört. Und für die war immer ein „wenn ich in meinem Begehren und Bedürfnissen abgelehnt werde, wird mir auch die Liebe entzogen“. Ich habe die letzten Wochen zutiefst gespürt, wie das lebenslange nein zu dem Verneintwordensein ein ja bekommen hat, sich differenziert und integriert. Ins ja geworfen und aufgefangen heute fühlen, wie ich in allem abgewiesen worden bin, was das eigene Lebendigsein, etwas brauchen, jemanden wollen oder begehre und meine Lieben ausdrücken anbelangte. Dieses so abgelehnt worden sein war mir geistig bekannt. Ich habe es aber nicht leibhaftig fühlen können. Alleine der Schöpfung sprich der Trennung als mein Mensch ausgeliefert. Ohne Berührung, vergiftet von all den neins zu mir, blockiert in meiner emotionalen Entwicklung und überschwemmt von unterdrückten Gefühlen von allen um mich. Alles an Ablehnung und Trennung ohne jede Abmilderung ausgeliefert verlieren immer mehr mich verlieren unter all der „neins“ zu meinem fühlenden Wesen (O-Ton meines Vaters vor wenigen Monaten „Du sollst nicht fühlen, du sollst funktionieren.“ (als ich wütend wurde beim von ihm belehrt werden beim ihm helfen) fasst meine Kindheit perfekt zusammen, und er war der einzig ab und zu ansprechbare Mensch im Umfeld). Groß rau aua. Mich dem Schmerz hinhalten.

Alles nun spürbar, im schmerzenden weichwerdenden Körper, unter wie viel Ablehnung sich mein ganzes Wesen sich verkrüppelnd als Kind entwickeln musste. Mit der krassen emotionalen Not der alten Gefühle sein und meiner Geschichte des Unerfülltseins inklusive der Verknüpfung sexuelle Ablehnung und Liebesentzug den Raum halten. Jetzt war da so viel eigener Halt vorhanden, dass es auch wenn es überfordernd wurde nicht überwältigend war; zumindest nicht dauerhaft. Die Unerwiderte, Unerfüllte, Abgewiesene zu sein mit dem „nein das darf jetzt nicht leben, und schon gar nicht im Kontakt leben“ wurde von einem umfassenden Ja im Herz und Schoß gehalten. Das nein darf endlich Raum haben in mir. Und ja da ist viel ehrliche Trauer. Wie traurig, dass das nicht sein durfte so viel Lebendigkeit, Liebe und Begehren nicht leben durfte. Ich hab das nein nie wirklich ganz in mir zugelassen, es auch verneint mit meinem Standardtext „so bin ich falsch“. Das ist jetzt anders; ich bin nicht falsch obwohl ich von außen ein nein erfahre.

Da ist was gewachsen im Sinne von innerer Elternschaft. Das ist elementar in Wachstumsprozessen und ich hab es oft übersehen viel innere Kindarbeit gemacht, dabei geht es um innere Elternschaft! Es kommt der Punkt, an das altes Selbst sich verabschieden will und nichts stimmt mehr von dem, was vorher für viele Jahre gültig war. Das fühlt sich an wie freier Fall im eigenen Universum und ist begleitet von der nackten, verzweifelten Jagd der Gedanken nach irgendwas, das sie kennen oder kontrollieren könnten. Das fühlt sich an wie Sterben, weil ich sterbe und das will betrauert sein. Diese ehrliche Trauer ist Verbindung und beheimatet den Instinkt, Raum und Zeit zu schaffen für die eigene jetzige Wahrheit. Hier bin ich offen genug, um das bisherige verabschieden zu können, verlassen werden zu können und mich umbauen zu lassen. Die Form, der Ausdruck, der innere Raum ändert sich näher an die Essenz und die Wahrheit unter meiner Haut wird sichtbar. Ich darf jetzt wieder in allem Erfahren(en) Licht sein.

Das endlos weit offene Herz hält „die Verlassene“, „die in der Liebe Abgewiesenen“ und vor allem jene „die alles von sich gegeben, gezeigt, offengelegt haben und dennoch nicht (mehr) gewollt sind“ im Weinen, im Fallen, im Zittern, im inneren Sterben des Egos (ein unfassbar große Menge an Mustern, die letztlich alle auf ängstlichen „du musst und darfst nicht“ beruhen) und äußeren nichts und niemand mehr sein. Keine Ahnung wer ich bin und wozu. Das ist auch nicht schlimm, letztlich war jede Antwort ohnehin nur ein Konstrukt. Da ist nur mehr ein komplett offenes, rohes, das was ist haltendes Herz. Geschichtenlose Erlaubnis, emotionale Nöte kommen und gehen, kein eigener Wille, weder Hoffnung noch Hoffnungslosigkeit. Sonst ist nicht mehr übrig was in Worte fassbar wäre. Das schwarze Loch geschlossen, der Boden in die Mangelkathedrale eingezogen und mit Fürsorge versorgt.

So bin ich auf- und gebrochen vor mir selbst vorgefunden im eigenen Herz. Ich fühle mich erstmals dauerhaft geliebt, bin bedingungslos für mich präsent und ziellos erlaubt so zu sein wie ich bin „liebend“ sonst nichts. Jetzt die Liebe erleben zu mir ohne Wollen, Brauchen oder sehnsuchtsvollen inneren Drängen, ohne Grund oder Versprechen. Jetzt schauen wer da ist in mir. Eine Geliebte, eine die sich geliebt fühlt und nichts mehr versteht. Nur mehr badet im Gefühl geliebt zu sein und zu lieben. Grundlos erfüllt im geliebtsein habe ich endlich meinen tragenden Grund den Naturzustand im Erleben. Und jetzt? Hm ich weiß, dass ich nicht „durch“ bin, immer und immer wieder kommt alter Schmerz hoch aus ungefühlten schwarzen Ablehnungeserfahrungen und die Tränen rollen. Dann schiebt sich das Mangelichgefühl schmerzhaft in mein Sein. Ich spüre wie fertig ich bin. Wenn ich mich jetzt körperlich alleine ungehalten fallen lasse, würde mein schluchzen nicht mehr aufhören. Selbst wenn ich das „bitte halte mich“ ins Leere noch fehlende Gegenüber ausspreche, schmore ich in den Gedärmen eines Nervenzusammenbruchs bis zur Erschöpfung. Noch ist der Leib nicht erfüllt, das Herz sehr wohl, voll und ganz. Das leibhaftige Unerfülltsein wird mich begleiten und ich kann mir dafür vergeben. Sehe mich wie ich in der Scheiße hocke und trotz allem Bewusstsein zum Trotz gerade nicht rauskomme. Die Seele arbeitet genau darin an mir und interessiert sich wenig wie es mir damit geht. Kopf- und Herzrasen im „du brauchst und hast keine Bindung, zeig dich mit der Not und suche Beistand“ und „sie will/wollen dich nicht, zieht dich zurück bleib und halte deine Not, sei, sei erwachsen mit dir selbst in deinen Nöten, Selbstkonfrontation da ist sonst nichts“. In allem ist Dankbarkeit für was (nicht) ist. Alles ist gut mit uns, genauso wie es ist. Diese Intensität des heiligen eigenen Untergangs halten durch alle Zeiten. Und gleichzeitig zum tiefen Wunsch, nach einem Nest und Fundament wo bedingungslose emotionale Nähe da ist, stehen. Aufrecht darin stehen in meinen unerfüllten Bedürfnissen über Zeit und Raum hinweg.

Ich bin der Anfang als der ewige Beginn und darin wartet natürlich auch das Ende in seiner absoluten Schönheit. Darum bin ich verkörpert für DIE Liebe in dieser Berührung, in dieser Inkarnation, in dieser Begegnung, in dieser Öffnung.

Was ich bin, habe ich zu geben.

Ich lebe für Momente der echten Begegnung.

Meine Echtheit ist der Beitrag.

Die Göttin ist der wahr(haftig)e Mensch.

Nichts ist mehr, Alles ist. Wer Herz hat, der fühle.

In meinen Augen aus dem innersten Blick braucht es

nur Liebe und Wahrheit sowie die mutige Klarheit dies zu leben.

Allein die Liebe führt zum richtigen Handeln.

Was Ordnung in die Welt bringt, ist zu lieben

und die Liebe tun zu lassen, was sie will.

Die Liebe wird bleiben und alles andere letztlich gehen.

Es ging und geht immer um Liebe; Welle um Welle um Welle.

Die krasseste Liebe aller Zeiten. Mein Herz ist in Wahrhaftigkeit.

In mir richtet sich alles nach der Liebe aus immer wieder jetzt.

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