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NO CHOICE – Liebe und Klarheit – ein weiteres Stück Betroffenheitsliteratur

Die Basis sind Dunkelheit, Licht und Liebe.

Mein Heimweh war immer nur ein Sternweh.

In der Selbstbegegnung gibt es keine Wahl, sie ist alternativlos.

In allen (Selbst)Kontakten mein Menschsein da sein lassen mit allen Gefühlen, Prozessen, Geschichten dem Leben anvertraut sein, schiebt das was ist in die Empfindungen. Und genau so wie sie sind lässt es mich ein ins Erleben. Darin ist keine Wahl, hilft keine getroffene Entscheidung, gibt es nur ein gewissen Spielraum darin wie ich dem Erleben begegne.

Mein Weg wird erst gehbar, wenn ich aufhöre zu wählen und mich annehme. Etwas in mir kann nicht aufgeben und aufhören mich zu kontrollieren. Drückt Intensitäten an Verzweiflung, Angst, Trauer, Schwäche vor Anderen runter und richtet mich unaufhörlich auf mit der pushenden Idee „sei stark“ und der alten Bedrohung „wenn du dich auf andere verlässt, bist du verlassen“. Misstrauen in mein Leben, Not in der Selbstbestimmung, Angst in der Fremdbestimmung. Letztes Vertrauen nur in den Kosmos, Gott als die Zuflucht außerhalb des Köpers, weil er darin abwesend zu sein scheint.

Gleichzeitig ist die Trennung vom Menschsein unerträglich weiter lebbar. Ich brauche emotionale Unterstützung, um mich in den Todesängsten, einsamen Kämpfen, verzweifelten Flüchten, versteinerten Tränen selbst fühlen lassen zu können. Erst wenn ich mich sicher fühle, geht der Raum für mich auf. Erst wenn ich nichts mehr spiele, vorgebe, weglasse, kann sich das Nervensystem entspannen. Erst wenn das was ist immer wieder komplett innen und außen angenommen ist, kann Heilung geschehen. Heilung bedeutet, das was nicht wahr ist fällt weg. Dafür brauche ich keine Ziele, weil „ich bin“ dann hier. Das Leben möchte, dass ich zu mir komme ins jetzt. Meine Fähigkeit im Herz zu sein kann nur jetzt stattfinden. Es will immer wieder mit Aufmerksamkeit gestreichelt werden. Liebe ist mein Grundnahrungsmittel und ich brauche es auch körperlich. Spürbar über die Haut, so dass mein vernachlässigter Säugling Dasein spürt, mein verlassenes Kind Zuwendung empfindet und die Erwachsene Entspannung erlebt.

Ich möchte ohne Schutz und Strategien ganz und gar da und nah sein können. Ich will dir begegnen in einer Reinheit, in der Nichts zwischen uns steht. Ich will mich und dich pur, rein ohne Fassade und Methoden. Ich will unser Herz, die Bauchempfindungen, die Gefühle, Schmerzen, Schmachten, Leiden, Liebe, Feuer, Leere, Begeisterung, Frustration, Trauer… unverfälscht, authentisch. Alles gehört in die Liebe. Wahres Sein, reine Berührung. Das ist es was ich will, eine Verbindung der Seeln als ein Herz, welches beide Körper berührt und ewiglich währt.

Gleichzeitig ist kaum etwas härter als die eigenen, tief verborgenen und versteckten Schmerzen zu fühlen, die Scham, die da mit kommt. Sie sind da, meine Verletzungen, meine Bindungstraumata, meine Wunden. Tief verborgen unter meiner Haut unberührt wartend. Nur dann wenn all die Schmerz und die Scham, da sein dürfen, kann ich ganz authentisch als Mensch auf Erden wandeln. Ich sehne mich nach kaum etwas mehr als mich ganz zu zeigen und zu landen in berührender Beziehung. Nichts ist wunderschöner als im Menschsein wirklich zu schmelzen und ineinander zu sinken. Tiefer, inniger Kontakt ist die Königsdisziplin. Und jede Beziehung beginnt bei und endet in mir.

 

Selbstportrait

 

Meine tiefe Wunde im Brauchen, diese unfassbaren Bedürftigkeit gekoppelt damit missbraucht und mit Gewalt bestraft zu werden ist klaffend offen. So viel fremde und eigene Gewalt. Ich hab sehr viel Missbrauch erlebt und die wenigen Male, wo ich mich wehrte, kam immer noch mehr Gewalt, Kritik an meiner Fehlerhaftigkeit mein Misstrauen bezeugend ins Leben. Dann hab ich mich bemüht doch zu vertrauen und genau das war der vernichtende Fehler. Hinausreichen in Bedürftigkeit hat meine innere Lage auf ein Höchstmaß weiter verschlechtert. Und dieses hinzukommende Verlassenheitsgefühl verschärft die Situation noch mehr. Ich fühlte mich noch einsamer, weil nichts passierte, was meiner Seele zuträglich war.

Ich habe eine ganze Schar an bedürftigen Kindern in mir, die Schutz und Geborgenheit brauchen in meinem jetzigen Erleben. Wenn meine Seele schon so perforiert in Bedürftigkeiten schwimmend ist, ich keinen Boden mehr unter den Füßen habe und in höchster Not bin, habe ich aufgehört, ins Außen damit zu gehen. Ich bin für mich da, so gut ich das noch kann. Und eins ist klar: Das wird wieder aufhören. Es ist temporär und es darf sein. Kein Wunder, bei all dem Erlebtem. Kein Wunder, dass ich auch die Absicht der Bedürfnislosigkeit und das Streben nach Selbstlosigkeit missbrauche. Missbrauch ist meine Grundprägung. Ich kann alles auch missbräuchlich verwenden und habe es (mich) drauf anlegt. Ich habe mich verloren im Kampf gegen mich und nur durch ihn überebt.

Hätte ich bei mir bleiben können, hätte ich eine andere Wahl gehabt, (vielleicht auch damals). Ich konnte nicht bei meiner Bedürftigkeit bleiben, habe mein Brauchen verraten, die Ablehnung hat so weh getan, dass ich sie übernommen habe. Ich durfte keine Mutter brauchen, um weiterleben zu können. Nie mehr „eine Mama brauchen“ und generalisierend überhaupt möglichst wenig (von anderen) brauchen, weil darin wird alles noch so viel schlimmer. Das Bauchen leben lassen wäre mein Tod gewesen. Mama brauchen war Todesgefahr. Bis heute macht es Todesangst, erstickende Qualen. Also Selbstvernichtung, um mein Leben zu schützen. Realisieren wie ich heute beschützt bin. Es ist vorbei, es war schutzlos und ich bin jetzt beschützt. Es ist kein Monster, das bin ich gewesen im es mit allen Mitteln bekämpfen und mich eiskalt disziplinieren für meine Bedürftigkeit. Selbstbemutterung ist die Unbekannte, also mit Strenge kenne ich es nur halt nicht in Form von liebevoller Präsenz.

Nichts festhalten und nichts loslassen, sondern präsent sein in allem was ist. Mein Monster seinlassen und alle Mechanismen, die es in Schach halten mit allen Mitteln, innere Scharfschützen, beinhartes Nein zur Bedürftigkeit, quälende Selbstbestrafung, diverse Gehörsamverweigerungsverbote mitkriegen. Unerfüllbare Bedürftigkeit, unerfüllte Massen an Brauchen. Kein Wunder, dass ein Monster des Brauchens in der Tiefe voll viel Gewalt von mir abbekommen hat. Gewalt ohne Ende gegen meine Bedürftigkeit, um mein Ende zu vermeiden. So ist es, so steht es da, so weh habe ich mir getan, so einsam bin ich, so misstrauisch, so bedürftig, so selbstunterdrückt. Dennoch in Wahrheit so sehr Mutterliebe brauchen und sie in mir nicht erreichen diese warme Zuwendung die meine Bedürfnisse nach Nähe anerkennt.

Ich bin traurig, total verletzlich in der alten Wunde des Brauchens, voller Angst ohne den Kriege in mir gegen die Bedürftigkeit nicht existieren zu können. Wieder (von mir) in einer Beziehung instrumentalisiert zu werden. Es war so schlimm abhängig zu sein, bedürftig im Leben bedroht zu sein. Es ist so schlimm mir die Liebe zu entziehen und keine Wärme geben zu können, wenn ich brauchend da bin. Ich hätte jemand gebraucht der mit mir ist, jemand der mir die Hand hält. Und um ehrlich zu sein den brauche ich immer noch.

Damit bleiben geht, bleiben mit dem erwachsenen Kind voller „Mamaliebe brauchen“, bleiben mit den Abwehrgeschoßen der überlebenswilligen Kinder die klar haben „das geht gar nicht“, der Angst vor diesen bedürftigen Wesen voller Wollen/Brauchen/Gier in mir, dem meine Bedürftigkeit aus Überforderung nicht wollen, dem erschöpften das Nichtwollen nicht mehr aufrechterhalten können, der ganzen inneren Bedrohungen und Kriegszuständen. Alle haben Angst und durch unterdrückende Härte überlebt. Die Härte hat es gebraucht, um jedes Bedürfnis niederzudrücken und heimliche Umwege zu finden, um ein wenig davon zu substituieren. So ein Kraftaufwand aus dem Agressor gegen meine Existenz leben. Die Strategie war erfolgreich, ich habe überlebt. Da ist Anerkennung dafür, dass ich lebe. Ein Gesehenwerden in dem mein Leben abwehrendes Überleben und die Wahrheit meines Brauchens wahrnehmen. Sie ist erkannt die endlos heimlich einsame Schattenexistenz meiner Bedürfnisse.

Ich mag überhaupt nicht so autoagressiv sein wie ich bin. Ich verfluche mich dafür, dass ich mich verfluche, den ganzen Entfaltungsweg der Selbstehrlichkeit, die eigene Häßlichkeit im eigenen Licht. Das jetzt ganzkörperlich realisieren wie ich immer noch „eine Mama brauche“. Bedürftige Schattenexistenz total erschöpft davon jedes Brauchen niederzudrücken. Kraftlos, endlos heimlich mein Brauchen nicht mehr verschweigen.

Da gibt es ein Menschenwesen, das ich auch bin und in mir im Dunklen lebte, das die Erlaubnis einfordert, bedürftig wahr- und ernst genommen zu werden. Ich höre es und fürchte mich vor der Gier, den Bedürfnissen, der Überwältigung, dem Verlassensein, wenn es da ist. Da sind welche richtig böse, übelst klein, total verzweifelt, und etwas will gerettet werden, das könnte auch ich sein. Das Brauchen braucht mich bewusst. Ich bin für Atemzüge rettungslos, lösungslos in Bedürftigkeit erlaubt. Damals war niemand da, jetzt bin ich da, kein Loslassen und kein Ankommen. Jetzt bin ich sicher genug, um schwach sein zu können.

Ehrliche Worte streicheln flüsternd meine Seele und danken für die Offenlegung. Ein Hauch von Anerkennung berührt. Ich bin ausweglos bedürftig. Spüre meine Not. Fühle die Selbstverlassenheit die sich verbindet. Raum für mich. Mein Schmerz wird wahrgenommen. Da ist Akzeptanz und Angst vor der (fehlenden) Resonanz. Ich bin erlaubt und fühle erstmals erwünscht zu sein. Alles öffnet sich von innen nach außen. Auch das wahllose Selbstsein im Annahmeprozess meiner Schwäche, weil ich jetzt sicher Verbindungen habe und eine Zuwendung aus Liebe ohne Erwartungen geschieht. Endlich ist es möglich und erlaubt für (statt unterdrückend, pushend, wegmachend, mehrmachend gegen) mich zu sein.

Fühlen führt mich ins Leben! Ohne die Trauer zu leben, wäre ich nicht beziehungsfähig, weil es egal wäre ob der andere nah ist oder nicht. Meine Trauer ist der Schmerz, wenn Beziehung getrennt ist (zu mir und zu Geliebten). Meine Gefühle sind da und wollen gefühlt werden. Bei den Gefühlen reicht die Wahrnehmung ohne wegbeten und mit Aktivitäten verändern. Sie konfrontieren mich mit meiner Wahrheit wie dem Nähebedürfnis und der Bedürftigkeit im manchmal unüberwindbaren Getrenntfühlen. Da ist ein Grundbedürfnis das ungestillt ist und die Seele weint. Im besten Fall kann mein Mensch das auch und erlaubt das Reinsinken ins Meer der Tränen in dem ich (aus)gehalten bin. Da ist eine Sehnsucht nach einem personalen Gegenüber, die war schon immer da und wurde kompensiert durch Tun, abgelenkt ins Denken, zuflüchtig ersatzweise in Gott/Kosmos (rumträumen in religiösen/spirituellen Systemen) gesucht. Alles Scheinwelten, nur um mich nicht so schmerzhaft bedürftig zu fühlen wie es jetzt ist. Diese meine bedürftige Wahrheit macht frei das „ich bin“ zu erleben.

Jedes Gefühl und alle dahinterliegenden Bedürfnisse sind in ihrer Ganzheit meine Heilung. Gefühle wollen meine Wahrnehmung und einen Halt im Dasein. Sie haben immer eine Berechtigung und sind niemals wegmachbar, nur ablenk und bis zu einem gewissen Grad verschiebbar. Das macht allerdings langfristig krank und verbraucht andauernd massenhaft Energie.

Gefühle brauchen meine Kontrolle nicht, bei den Gedanken ist es meine Verantwortung beizeiten zu stoppen, aus der puren Einsicht ihnen nicht vertrauen zu können, weil sie konditioniert und oft altbekannt sind. Ja ich fühle die Trauer des Getrenntfühlens, und nein dass heißt nicht, dass mich keiner liebt und niemand für mich da ist. Da wirken alte Bindungstraumata die mir die Trennungsgeschichte reproduzieren und das Bewusstsein verengen. Teile von mir sind noch in der Todesangst der Kindheit und dem Verlassensein (bis vor knapp einem Jahr das Wunder des Gewolltwerdens und bedingungslos angenommen Seins in mein Leben kam). Die brauchen Halt und aktuelle Sinneseindrücke. Auf der Gedankeneben kann und will ich nicht alles so sein lassen. Es ist ein lebenslanger Prozess die Gedanken der Lüge mit der Wahrheit zu konfrontieren. Mich beobachten und das Denken an meiner Wahrheit ausrichten.

Ich kann nicht alle meine Bedürfnisse befreidigen, nur die Verantwortung übernehmen und sie in die Beziehung zu bringen versuchen, statt alles mit mir selber auszumachen. Meine tiefsten Bedürfnisse wird nicht Gott alleine automatisch stillen, da würde er mich übergehen. Ich bin für die eigene menschliche Reifung zuständig und meine Bedürfnisse offenzulegen mit allen Risiken, Ängsten, Gelüsten ohne Erwartungen auf Erfüllung, nur um mich wahr sein zu lassen, gehört dazu. Ich kann lernen mich jemand anderen anzuvertrauen und echte Beziehungen zu (ver)suchen (zu mir, zu dir, zum Schöpfer).

Die einzige Wahl, die ich wirklich habe, wenn ich bereit bin mich selbst zu leben, ist das WIE, nicht das WAS. Ich kann teilweise wählen, WIE ich meine Situation bewerte; entscheiden, WIE bewusst ich die Dinge wahrnehme. Alles Leiden in meiner Welt beruht auf der Annahme, dass das Individuum sein Schicksal selbst in der Hand hat. Zu glauben, ich könnte ändern und kontrollieren, wer ich bin und was oder wen ich (nicht) bekomme. Dieser Verstand glaubt tatsächlich, er könnte das physische Leben steuern und in das eigene Schicksal eingreifen. Und die „kollektive Intelligenz“ fordert Gründe für das Sein und diese Gründe entsprechen niemals meiner erlebten Wahrheit.

Die Aufgabe der Zeit ist es meine Wahrnehmungen ernst zu nehmen, auch wenn sie nicht mit den Anderen übereinstimmt. Auch dann, wenn die nicht ins System passt, nicht vorgesehen ist, keiner Rolle entspricht, total alleine dasteht. Was habe ich zu verlieren? Genaugenommen nichts weil einsamer als ich es bin, kann ich hier auch nicht werden. Ich bin bereit für „heilige Begnungen“ im Unheil. Anpassen, verstecken, betäuben, gefallen versuchen ist eh schon gescheitert, ich funktioniere nicht mehr, Gott sei Dank ist mein Körper dazu nicht mehr in der Lage und erlaubt nur mehr wahrhaftiges Eigenleben!

Wenn ich bereit bin wirklich nach Innen zu schauen, dann hab ich auf einmal keine Wahl mehr, weil in mir nun mal festgelegt ist, was ich bin und was ich dazu brauche. Ich spüre die Angst, die dahinter liegt (in mir). Die Angst, dass nichts mehr passiert, wenn ich mein Leben nicht mehr ändern und beeinflussen will. Die Frage, wie denn dann ein Leben werden kann, wenn ich es nicht mehr lenke. Sie wabbert sabbernd, ängstlich, sehnsüchtig, orientierungslos durch meine Bewusstseinsschichten. Ich habe so unfassbare Angst die scheinbare Kontrolle aufzugeben und gleichzeitig hat die bisherige Selbstkontrolle nur Druck gemacht und Schmerzen generiert. Die allermeisten in mir wollen endlich aufgeben. Auch die Kontrolle jeden Morgen zu meditieren und jeden Abend zu beten (weil ich nicht darauf vertraue, dass „das Passende“ von selbst zu mir kommen wird).

Wenn ich meine Limitierungen annehme, trete ich in ein „Keine Wahl – Universum“ ein. Das Leben ist bereits. Ich kann es nicht ändern nur erkennen. Ich bin was ich bin und habe keine Wahl. Und es geht mir darum keine Wahl mehr zu haben und die Begrenzung des eigenen Designs anzunehmen. Etwas hofft genau dadurch vielleicht tiefste Erfüllung zu empfinden. Es ist gleichgültig ob ich dem Leben als Führung vertraue oder nicht. Es wird es tun. So oder so. Nur wenn ich im Widerstand bin und den auch noch ablehne, dann wird die Fahrt des Lebens anstrengend bis blockiert.

Hier auf Reha bin ich physisch versorgt, werde mental mit Bekanntem gefüllt und somit bleibt alle Kraft dafür mich emotional zu halten. Dementsprechend öffnet das Unterbewusstsein die Pforten meiner (Un)Tiefen. Hauptsächlich in „zufälligen Begegnungen“ wie im therapeutischen Singen, deren Leiterin gleich rein kam mit der Info noch nie gesungen zu haben. So mag ich das Leben! Alle waren abgemeldet bis auf die Opernsängerin im burnout und mir, die keine Ahnung davon hatte von den krankenstandbedingten Vertretungen. Da sitzt dieses Vollweib neben mir und intoniert Ave Maria bis mir die Tränen liefen und gleichzeitig schaudernd die Ritualinhalte hochdrängten. Irgendetwas bewegte mich mein Mamahaltesehnen spürend zu benennen. Was wiederrum sie von ihrer harten Mutterschule reden ließ. In gebrochenen Deutsch ein Schwall an zu viel, zu schnell und dann der selig weiche Satz „aber wenn bin ich in Sterben, wenigstens kommt meine Mutter“ endgültig mein Herz aufbrach und all das zu wenig, fehlende an Mutterzuwendung mich weinte.

Meine Traumata von weiblicher Seite sind primär die Leere, die Verlassenheit, die Abwesenheit von Wärme, Güte, Zuwendung und wahrgenommen Werden (auf der männlichen Seite passt die klassische Definition von zu viel, zu früh, zu schnell). Nicht einmal als ich im Sterben lag hat sich meine Mutter mir zugewandt, sondern bewusst ignoriert was ist und wie ich bin, stattdessen Vögel versorgt (nicht ihren eigenen, sondern irgendeinen den sie mit halbgebrochenem Flügel abgelegen neben meinem kollabierten Selbst in der Wiese fand), oder sie hat die Zimmerpflanzenblätter auf Hochglanz geputzt neben meinem röchelnden Verrecken. Bis sie sich später sogar daran erfreute, wenn ich immer schwächer und schließlich kaum noch atmend am gehen war. So verhasst war ihr meine Existenz. Sie hätte mehrere Gelegenheiten gehabt mich zu bemerken, beizustehen und sei es nur damit mich mitzukriegen oder FÜR MICH Hilfe zu holen. Nichts half kein Flehen um Medikamente (die wurden meiner Kleinen extra unerreichbar hoch versteckt), kein ringendes Röcheln aufzuhören zu telefonieren über Stunden und einen Arzt zu rufen, alles vergeblich, endlos alleine verlassen in den Tod gleiten viele Male. Ich wusste es mental, jetzt brach es ins Empfinden der Todesangst und ins Fühlen der verzweifelten Trauer aus der Versteinerung heraus in mein Erleben.

Erste Momente in Kontakt mit dieser besonderen Frau und ab dann Tag und Nacht in Wellen immer wieder begleitet von inneren Ave Maria Klängen, flüsternder Annahme aus den Reichen der Liebe mit „is okay“ in die Atemaussetzer der Nächte wieder Bewegung bringend. Gott ist die Liebe und richtet den kollabierenden Organismus aus der Herzmitte auf während der Kopf meine Todesangst runterdrückt. Die Überlebensprogramme „streng dich an du (die Emotionen und eigenen Bedürfnisse) musst weg so schwach wie du wirklich bist“ funktionieren und spannen den erschöpften Leib an. Machen einem Wahnsinnsdruck im Oberkörper, versteinern den Zug im Nacken, halten das pure Entsetzen in der Schädelbasis, fixieren krampfhaft das Zittern im Kiefer. Angst, wenn wer da ist, und Not alleine fühlend im Wechsel erleben. Pendeln zwischen Nöten in der Selbstbestimmung des Rückzugs und Ängsten in der Fremdbestimmung beim diese in Kontakt bringen. Auf der Ebene der Emotionen muss ich mich selbst begleiten, da hilft mir selbst hier keiner (ernsthaft Einzeltherapie eine Anleitung für Selbstmitgefühl vom Zettel vorgelesen bekommen obwohl ich verstehbar kommunizierte, dass ich emotionale Unterstützung brauche).

Nach so einer besonderen Nacht dreieinhalb Stunden Ergotherapie mit der Aufgabe eine Zielcollage zu machen bevor freies Tun erlaubt sei mit der Absicht das Positive im Tun zu erleben (Sarkasmus!). Ja eh, nur ich todmüde, alles nur keine Ziele habend, da sitzen wie als Kind nach der MandelOP (da machten sie mir mit vier die weg, wo ich eigentlich Pfeifersches Drüsenfieber hatte, nur keiner vom Missbrauch wusste und es somit fehldiagnostiziert wurde) als ich es nicht schaffte eine Semmel runter zu würgen (angeblich nötig zur Narbenheilung), um etwas zum Trinken zu bekommen, stundenlag versuchen die Aufgabe zu erfüllen. Gut diesmal konnte ich mir Tee holen und aus dem Fenster schauen ohne getadelt zu werden, deshalb gab es diesmal keinen Kollaps, sondern am Ende doch so was wie eine Collage unter dem Motto „Anstiftung zum Nichtstun“ bis zum Ende der Einheit. ICH WILL MICH SPÜREN OHNE ALL DAS WAS ICH NICHT BIN und dafür Raum haben. Mein einziges Ziel ist es, mich selbst zu lieben. Nicht irgendwann sondern genau in der Situation in der ich bin.

 

„meine Zielecollage“

 

Jesus war kein abgeklärter nondualer Lehrer, er sah das individuelle Leid und war von Mitleid bewegt. Er sagte mehrmals „meine Seele ist zu tode berübt“. Gott ist also emotional, weil er ein Beziehungswesen ist und es keine Beziehung gibt ohne Emotionen. Ich bin erschaffen von einem zutiefst emotionalen Gott, also darf ich alle Gefühle entdecken und muss sie sogar erleben, um Nähe für mich zu erfahren. Was ich mir ersehne ist ganz sein und zwar in nahem Kontakt auch mit meiner Bedürftigkeit. Es ist die Sehnsucht nach Liebe. Und Liebe ist Bedingungslosigkeit. Also die Sehnsucht nach meiner Bedingungslosigkeit. Nach bedingungslosem Angenommenwerden von mir in dem wie ich bin. Nach bedingungsloser Zuwendung und Zärtlichkeit, für die ich nicht erst ein unerreichbares Ideal verkörpern muss. Und danach, selber bedingungslos zu lieben und zu geben, denn wenn die Liebe durch mich hindurchfließt, kann alles da sein. Und da sind viele in mir die meine Bedingungslosigkeit bisher nicht erlebt haben, und in mir schreiend auf sich aufmerksam machen bis ich von mir vollständig erwünscht und geliebt bin. Es sind viele Innenweltwege zu gehen. Ich brauche Geduld, Annahme und Hingabe in diesen Zeiten. Ich bin da. Es wird sich fügen.

Der Kontakt befreit mich (innen wie außen).

Viele Wortschätze darüber wie Selbstwahrnehmung (Selbst)Kontakt erfährt…

Bemerken, es geht darum mich zu bemerken, meine Wahrnehmung, meine Empfindungen, den Halt im Körper, das Wollen und Brauchen, die Abwehr, die Veränderungen, das Neue, die bekannten (Schutz-)Mechanismen, die fließenden Gefühle, die Liebesenergien, den eigenen (fehlenden) Ausdruck. Bewusst für mich als Bemerkende da sein und auch bemerken wie gut es tut bemerkt zu werden.

In welchen Momenten habe ich mich bewusst FÜR mich, mein Herz, meine Seele entschieden?

Nur ich kann aufhören mich zu ignorieren und mir erlauben hinzuspüren, was meine Programme der Konditionierung (nicht) wollen. Dann sind die Flucht vor Einsamkeit, Kontrollverlust, Ohnmacht genauso wie der Kampf um Nähe, Aufmerksamkeit, Sicherheit und Fürsorge nicht mehr Automatismen. Ich entscheide mich die Flucht vor mir selbst und den Kampf mit mir selbst anzuhalten. Nur ich kann aufhören über meine Grenzen zu gehen für „fremde Programme“. Mein Raum wird von mir behütet und beschützt (oder aufgegeben). Dann ist da die Herzenskraft, die meine inneren Gerichtssaal belichtet. Hier zeigen sich Vernichtung, Beschämung und Erniedrigung meiner Bedürfnisse (und Bedürftigkeiten). Disreguliert ist kaum eine Kontaktaufnahme möglich. Meine Scham braucht oft einfach mehr Zeit, dann geht sie mit (statt gegen mich an).

Härte braucht es (brauchte ich) zum Überleben. Brauche ich die Härte gerade oder nicht? Wenn die Werkzeuge/Mechanismen nicht mehr funktionieren, gilt es sie fallen zu lassen. Mir bewusste Impulse erlauben und die Möglichkeit der Wahl gönnen. Wem in mir gebe ich nach, welcher Impuls bringt Neues in mein Leben? Mein Herz kann entscheiden, dass dieser Körper mit allen Gefühlen und Empfindungen ein Recht auf Leben hat. Ich kann realisierend, dass ich geatmet werde und damit ein Recht darauf habe, dass meine grundlegenden Bedürfnisse erfüllt werden. Meine Bedürfnisse sind meine Menschenrechte.

Die Traumata, die ich in meiner Kindheit erlebt habe, haben mein Leben geprägt wie kaum etwas anderes. Lange haben sie mir die Möglichkeit genommen mich zu lieben. Ich dachte, ich wäre so kaputt, wie ein beschädigtes Objekt, zu kaputt, um geliebt zu werden, aber noch zu ganz, um mich fortzuwerfen. Der große Herzschmerz war rückblickend immer wieder mal ein Geschenk, ein heiler sprich ganzer in mir werden, ein zur Essenz werden, weil alles andere wegfiel und aufhörte möglich zu sein. Es kann mir nichts genommen werden, was ich nicht in Wahrheit bin und alles andere wurde mir schon genommen.

Es ist meine Reise vom Trauma in die Liebe. Wenn ich all diese Traumata überlebt habe, werde ich auch die Heilung ertragen. Heilung heißt nur Öffnung. Erst dann kann ich ganz innegehalten, innig gehalten mich selbst bemerken, beobachten und mein Fühlen, Spüren und Erfahren vollkommen zulassen. Das Vertrauen ist der Kelch der Liebe. Der Halt für die Liebe ist mein vorsichtig entstehendes Vertrauen ins menschliche Leben. Trauma als Weg der Menschlichwerdung. Die Traumata sind eine rohe Kraft, die in mir liegt. Eine Kraft, die mich schmiedet und formt, wenn ich sie in mein Herz lasse und bereit bin, mich von ihr formen zu lassen.

Ich bin da für mein Herz und meine Wahrheit.

Was geschieht, wenn ich nichts von mir erwarte? Liebe für das was und wie ich bin!

Vielleicht kann ich dann die Anderen mitnehmen oder sie nehmen mich damit oder auch nicht.

Nichtwissen. Keine Antwort kann auch eine Antwort sein. Die Stille kennt keine Fragen und kann auf alles eine Antwort geben.

NEIN, nicht alles was geschieht ist ein Geschenk für mich und in Liebe. Liebsein ist eine Traumafolgestörung und auf alles mit Liebe antworten ist ein Konzept voller Selbstunterdrückung (von Wut, Angst, Grenzverletzung, Scham, Traurigkeit und Ohnmacht). Mit dem spirituellen „was würde die Liebe tun“ wandert alles aus der Körperwucht in den Kopf wo eine Selbstvergiftung mit Autoaggression einsetzt. Die Alternative ist sein was ist. Spüren, fühlen UND ausdrücken was wirklich in mir ist. Es geht um die Zustimmung für das was in mir ist und entsteht, anstatt mentale Liebe und Licht darüberzuschütten, wo sie gedacht nicht ist. Widerstand, Trotz, Wut, Angst sind erlaubt. Nein ich muss nicht auf alles eine liebvolle Antwort haben. Alles andere ist mentale Selbstverarschung. Liebevolles ist gut zum Leben (weniger zum Überleben). Manchmal geht es ums Überleben, es ist die Basis fürs Weiterleben.

Authentisch bin ich nicht nur wenn ich aus meinem Wesenskern da bin, sondern auch im meine Schutzmechanismen offenlegen, im die Nöte kommunizieren, in der unsicheren Scham die aus Todesangst immer noch schweigt, im vorsichtigen Abtasten, ob ich gerade zu viel oder okay bin, im Teilen der emotionalen Zurückhaltung, die nicht überwunden werden kann, in der empfundenen Verzweiflung. Die Schutzstrategien sind auch echt, sie haben mich überleben lassen, erlauben mir diesen und vielleicht einen nächsten Moment zu erfahren. Im Schützen bin ich auch da, da ist dennoch Kontakt, es braucht nicht alles aufgemacht werden. Ich bin immer nur so weit, wie mein Körper mitgeht. Scheue Blickkontakte sind genauso Ewigkeitsmomente wie gehaltene Augenblicke. Das für mich ganz kleinschrittige in der Not und im Schmerz Kontakt aufnehmen ist okay. Etwas rein lassen was draußen war aus dem inneren und äußeren Kontakt. Versuchen den Kontakt zu halten und erfahren von „bleiben dürfen“. Heute mit Not, Schmerz, Verzweiflung, Zuständen aller Art in Kontakt gehen und bleiben dürfen. Realisieren da ist heute Kontakt(möglichkeit) wo nie eine war. Oh wow welch ein Wunder, ich kann Verbundenheit erleben auch wenn ich Grenzen habe.

Hingabe ist nicht alles mitmachen, sondern mich achten und offen sein für Ekstase bis Kernverletzung. Mich mir selbst hingeben ist radikales Beenden des Liebseins. Mit bestimmten Menschen bin ich richtig lebendig und sicher in meinem Sein. Mit anderen verschwinde ich ins Nirvana. Alles darf sein, wenn ich mich öffne, auch das wieder Verletztsein zu fühlen, weil es mir um die Liebe geht. Meiner Weiblichkeit geht es in der Tiefe ausschließlich um Liebe. Das wahre Selbst ist meine Liebe!

Alles was in mir Trennung erzeugt (um anderen nahe zu sein) ist nicht die Liebe. Wenn ich im außen verlassen bis abgewiesen werde, brauche ich meinen eigenen festen Halt. Ohne Halt in mir kann den Ablösungsprozess nicht im Vollkontakt fühlen, weil ich im Gefühl des Schmerzes ertrinke. Loslassen und Empfangen sind Prozesse und die brauchen Zeit, Raum und die Erlaubnis meine Wünsche ins Leben zu bringen. Es ist mein (freier?) Wille meinen Raum für die Seele, das Christusbewusstsein, mein wahres Liebesselbst zu halten und zu hüten. Das inkludiert die Angebote meinen Raum mitzuhalten und mich zu beschützen anzunehmen. Heute sind besondere Menschen in meinem Leben, selbst wenn ich schwach und hilflos bin. Ja manchmal sogar dann, wenn die Kontaktaufnahmemöglichkeit unter meiner Wahrnehmungsschwelle liegt. Ich darf mich danach sehnen, es mir wünschen und brauchen, dass wer da ist. Ruhig da ist, zugewandt da ist, wohlwollend da ist, bleibend da ist, wiederholbar da ist, auch wenn ich passiv bin, bei mir ist.

Gesunde Bindung ist immer wechselseitig! Ich kann nicht sicher an jemanden gebunden sein, dem ich egal bin. Echte Autonomie geht erst aus sicherer Bindung heraus. In mir wirkt die Verlassenheitswunde des innerlich verlassen Werdens und ständig davon bedroht Fühlens. Mein System ist darauf programmiert immer wieder verlassen zu werden. Ich brauche die Erfahrungen der „nicht unmittelbar verlassen werden Sicherheit“ die meint, dass wir miteinander ringen und wieder zusammenkommen können. Wenn ich mich jetzt wieder binde, dann schrillen die Alarmanlagen in allen Strukturen „wenn du auch wieder gehst, dann sterbe ich endgültig“. Die automatische Reaktion auf Kontakt in meinem Körper (der so viel Schmerz erlebt hat) ist dicht machen wie eine Auster. Ich hol(t)e oft keine Hilfe, weil ich nicht vertraue.

Gefunden- und Angenommenwerden ist essentiell. Sanftheit spricht mein Nervensystem an. Mir sanft und milde auch im emotionalen Sterben ein Ort der Erlaubnis sein. In und zu mir sanft, menschlich und liebevoll sein braucht meine Konsequenz und ein Feld in dem das willkommen ist. Ich brauche bleibende, emotional Feedback gebende, wiederholbare sichere Bindungserfahrungen möglich machende Mitmenschen. Mit ihnen kann mein Körper lernen, dass es sicher ist im Körper zu sein mit Menschen. Dann kann meiner Seele in mir leben und der Körper weich, zart, verletzbar, lebendig sein.

Verbundenheit ist ein Geburtsrecht und durch Anstrengung nicht erreichbar! Ich als menschliches Wesen brauche physische und emotionale Sicherheit. Ich erlaube mir Sicherheit und Sein. Die Sicherheit ist in meinem Bewusstsein und dem Vertrauen ins Geführtsein. Wenn ich etwas brauche, darf das da sein und um Hilfe gebeten werden. Ich lasse zu, dass sie mir auch menschlich geben werden kann. Ich möchte nie mehr den Menschen, der ich auch bin, abwerten.

Nur wenn ich mich um mich kümmere, kann ich mir vertrauen. Ich will meine Komfortzone werden und sein. Gott ist schon da. Das unverteidigte menschliche Herz darum ringt es in mir.

Meine Seele bringt sich über das Gefühl zum Ausdruck. Sie will mit dem Körper erfahren. Der Körper ist der Container für mich. Der Körper kann Leben halten, der Verstand nicht. Es geht nicht ums Entscheiden, sondern ums Verbinden, Verinnerlichen und Verkörpern! Ich kann nur so wahrhaftig sein, wie ich bewusst bin. Wahrhaftigkeit entspannt mein System, vor allem emotionale Wahrhaftigkeit. Es schafft einen Raum für mein Dasein. Alles was hier nicht lebbar ist fühle ich und es verbleibt im Jenseits. Erst durch das Daseinlassen erschaffe ich mich wirklich.

Mich erkennen ist unspektakulär und ohne Rezept, denn es geschieht nur durch meine ganz eigene innere Entscheidung, es zu wollen. Der (freie?) Wille ist ja deswegen für mich erschaffen worden. Ich wünsche mir das heile Seelenselbst und das Geschenk des Christusbewusstseins zu empfangen, aus- und weiterzutragen. Hier berührt mich die Reinheit in der Absicht des eigenen Herzens. Heimat und Frieden liegt letztlich dauerhaft nur in der eigenen Präsenz. Hingabe an den Prozess in einem behüteten Raum, um den ich bitte, bete, mich sehne.

Ich brauche nur wenig und doch viel von mir:

Die Würdigung jedes Zustandes,

meine offenen Handteller

gegen den Himmel gerichtet,

Augen, die sich selbst sehen,

wenn sie mich ansehen,

und das okay dafür,

dass alles unvollkommen ist,

und das gerade darin das Fundament

der Erfüllung liegt.

Der Sinn meines Lebens ist es die bedingungslose Liebe zu mir selbst durch und durch zu erfahren.

Mein/e Liebe/n ist verlässlicher, als alle Liebe die ich jemals von außen bekommen habe. Meine Liebe ist eher still und will meist einfach nur fließen. Ich bin Liebe und die Liebe ist für mich. Ich wähle, dass ich jetzt bedingungslos mit mir in mir bin.

Mein Leben ist ein Wellenatmen und aus Herzschlagfolgen.

Ein Leben in Gegensätzen. verstehen, was mir zustößt. Es hatte Hand und Fuß. bis es sich auflöste, ehe die Zerstörung der Muster geschieht. Unter den Umständen und dem Druck meiner Ehrlichkeit

zerbrach mein Bemühen um Liebe und Leben. Die Selbstkontrolle war meine Sicherheit. Kontrollverlustig der Angst vertrauen in der Leere wird Sprachlosigkeit eine Chance. Bestürzung ist die Chance, wieder ein Stück Verlassenheit zu fühlen. Hilflosigkeit ist die Chance, Vertrauen kosten zu lernen. Ich erspare mir und dir kein Gramm meiner Wahrheit, weil ich dich und mich bedingungslos(er) liebe.

Das freigelassene Abenteuer beginnt.

Der Moment ist das Fundament.

Wahres Sein beginnt mit Nichtwissen.

Das ganzes Leben ist ein Liebesportal.

Ich liebe um zu lieben.

Das was lebt (und bleibt) ohne Bemühen ist die Liebe.

Bedingungslose Liebe kann es erst geben, wenn das Vertrauen bedingungslos ist. Dann kann ich das „bedingungslos geliebt sein“ erleben, akzeptieren, fokussieren. Es heißt also vertrauen zu lernen. Vertrauen in ein größeres Wollen UND Vertrauen als Kleines gewollt zu sein.

Mit menschlicher UND göttlicher Liebe wird der Körper zum Kraftplatz.

Gott wie Mensch spiegelt mir nur die Liebe zu mir selbst.

Herzensdank an all die liebevollen Spiegel!

Der schönste Ort liegt in einer Umarmung, die von Herzen kommt und die um den Schein weiß,
der geht, wenn das Sein bleibt. Er liegt in einer Stimme, die nicht das Erlernte beschreibt, sondern das Erliebte benennt.

bemühen game over

Finsternis alle inneren Lichter aus…

und in der Finsternis seiend lerne ich,

dass es kein Licht gibt.

Ausweglose Annahme!

In Sachen „lieben und geliebt werden“ bin ich ausgeliefert und komplett hilflos. Das mir Wichtigste und Wesentliche im Leben „lieben und geliebt werden“ ist oder eben nicht, ohne wie mit meinem Zutun oder Weglassen.

Keine Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit kann Liebe herstellen, keine Abhängigkeit und Krankheit kann die Liebe verhindern, keine Sehnsucht kann sie erfüllen. Es ist vergeblich. Ich kann aufgeben, alles aufhören, jede Mühe, jeden Versuch sie doch noch zu erreichen. Bemühen hilft nicht für meine Lebensheiligtum die Liebe.

Die Idee jemals liebbar zu sein, bleibende Zuwendung hinzubekommen ist am Ende. Ich kann nichts tun, vermeiden, verbessern, verstecken, hinzufügen, antrainieren, wegcoachen, bewusster kriegen, achtsamer bemerken, anders wahrnehmen, mehr oder weniger machen oder lassen, um geliebt zu sein. Der Tag X an dem ich liebbar genug bin wird nicht kommen. Die Illusion ist dahin, das Leben hat es so deutlich gemacht. Null Zusammenhang zwischen meinem Sein und dem Erfahren von Liebe. Liebe zu leben ist Auslieferung mit dem Risiko alles zu geben und zu verlieren (im Sinne von nichts retour zu bekommen).

Sie ist unberechenbar, unerreichbar schlicht und ausschließlich ein Geschenk, dass jeder Zeit wieder entzogen werden kann. Die ganze Lebensanstrengung, die Vorsicht, die Schulung der Achtsamkeit, die diverse Bewusstheitsübungen, die Schattenarbeit, das Aufstellen von Lichtsäulen bis Familiensystemen, das ehrliche Mitteilen, die Offenlegung meines Innersten, die Versuche mich verstehbar zu machen, das Körper lösen, die Selbstregulierungspraxis des mich selber emotional Haltens (um nicht zu viel oder zu wenig zu sein), die Selbstständigkeit in der Bedürfnisbefriedigung, endloses Prozesse durchfühlen, das Hingeben meines Wesens, die Schärfung und Klärung des Geistes, das Aufräumen der Ahnenthemen, all die Therapien und so viel mehr sind wirksam in manchen Bereichen. Aber in Sachen Liebe bin ich ausgeliefert, hilflos, völlig machtlos.

Ich kann über mich nur sagen (nach gut vier Jahrzehnten eifrigen Versuchens), es ist vergeblich. Ich kann mich nicht liebbar machen. Die einen lieben mich ohne Grund und die anderen werden mich nie lieben egal wie viel Mühe ich mir gebe. Kein noch so reguliertes Nervensystem, keine Körperform, kein klarer Geist, kein Drama, keine Stille, kein hingebungsvolles Gebet, keine Energiebewegungen, kein Knoten lösen, keine höhere Kraft, kein Dämon, Luzifer, Fürst der Finstern, kein Naturwesen kann mich von meiner Einsamkeit befreien und die ersehnte Liebe realisieren. Meine dunkle Göttin ist menschlich alleine.

Alleinsein ohne Topf und Deckel, ohne Aussicht auf Änderung, ohne Ablenkung komplett mir zugewandt. Ich kann mich halten ohne Liebe, mich pur im unerträglichen emotionalen und körperlichen Schmerz erfahren. Still damit weinend lebt etwas ohne meine Bemühen, keine Ahnung wer das ist.

Es bleibt nur mich sein zu lassen, weich weh. Hart und streng mit mir war die Einsamkeit und emotionale Unterernährung erträglich, jetzt so weich, gegerbt, geöffnet in mir flennend fließt der Schmerz ausweglos in alle Richtungen, die keine mehr sind. Es bleibt nur mich so einsam wie ich bin anzunehmen und zu halten. Mich dafür zu lieben, dass ich gerade nicht geliebt werde. Ich liebte um zu leben und das geht auch in der lieblosen eigenen Scheiße. Aufgeben, freiwillig, alternativlos, nur mehr „ich bin wie ich bin“, liebt mich oder nicht, ich kann es ohnehin nicht beeinflussen.

Der Kollaps des Fundaments meiner Persönlichkeiten felsenfest daran glaubend „wenn ich mich nur genug bemühe in Beziehungen, mit ganzem Herzblut liebe, alles an Energie in Zuwendung aufbringen, dann werde ich jene liebevolle Zuwendung erfahren, die ich brauche, um „emotional zu überleben“ ist geschehen. Fast unbemerkt im Außen, komplette orientierungslos Innen verschwimmen, kein Antrieb mehr zu leben, weil mein Fixstern „die Liebe“ unerreichbar, nicht machbar, als Zufluchtspunkt erloschen ist.

All die Mühe um die Liebe und das Leben war Motor und der ist aus. Die Persönlichkeiten sind erloschen, ich habe keine Ahnung, brauche Stunden für ausdrückbare Sätze, blicke um mich und sehe durch alles hindurch. Etwas hält mein Erleben. Vielleicht bin ich im wahrhaftigen Leben schlicht die Liebende ohne Liebhaber. Das ist okay, wen erreichen zu wollen war nur anstrengend, gelassen kann auch ohne menschliche Erfüllung ein Leben geführt werden (vom Herzen und vom Kosmos).

Entweder ich kann mich halten und lieben oder eben nicht und dann ist da niemand. Vielleicht hungert mein Mensch emotional für immer, vielleicht liebt mein Herz in alle Ewigkeit. Nichts im ganzen Universum kann unabhängig sein, wenn alles eins ist. Ob ich das je erlebe, keine Ahnung. Lieber gehe ich in der Wahrheit unter als in einer Lüge zu stehen. Lieben war und ist ein Risiko, eine Überraschung, ein Geschenk. Jetzt kann Liebe erwartungslos geschehen. Das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit und Ohnmacht im Lieben ist erlaubt, erfährt sich, atmet.

Bitte helft mir, dass ich vertraue.

Gott hilf mir, dass ich im Vertrauen bleibe.

Das Vertrauen ist da, wenn ich mir in die Augen sehe.

Ich bin sein.

Mein Herz ist offen im eigenen untergehen, eingehen, aufgehen, vergehen.

Selbstliebe ist die Annahme von allem in und von mir

inklusive Ohnmacht, Trauer, Einsamkeit und Nichtkönnen.

Diese Liebe geht so viel tiefer, als das was ich bisher erfahren habe und ausdrücken kann.

Werden und Vergehen

Ich werde weiter tiefer, weicher, wahrhaftiger

im Körper spürend wahrnehmen,

und manchmal werde ich das finden,

was sich in mir fühlend gestaltet hat,

ohne mein Zutun, ohne mein Denken,

und es wird leuchten.

Und ich werde glauben,

dass meine Gestalt ein Ausdruck der Liebe ist.

Es wird werden und okay sein,

ganz gleich was passiert, weil es nichts geben wird,

aus dem ich nicht lernen kann, tiefer zu lieben,

von einem bis zum anderen Ende

meiner traumtänzerischen Seele.

 

Ein Jahreswechsel getragenes Rückschau, tiefe dankbare Innenschau und mutige Ausschau halten geleitet von den folgenden Fragen (Ja es ist ausführlich geworden, weil ich es sooo genieße an einem Auge wieder klar sehen und lesbar schreiben zu können. Meine Augen sehen so gerne mit diesem universellen, bedingungslosen Blick und meine Hände schreiben so gerne mitten aus dem Erleben.):

Was waren meine besten Beschlüsse?

Was waren gefühlt meine schmerzvollsten Momente?

Was waren gefühlt meine Glitzermomente?

Wann habe ich mich durch wen wirklich gesehen und gefühlt gefühlt?

Welche Situationen haben mich an mein So-Sein und meine Richtigkeit erinnert?

Was nährt, hält mich wirklich im Leben?

Was wünsche ich mir?

Wonach sehne ich mich?

Was sind für mich noch Herausforderungen, an denen ich gerne wachsen möchte?

Was will ich wirklich und ist jetzt wesentlich für mich?

Will noch was Ausdruck finden?

 

Was waren meine besten Beschlüsse?

In die Klinik zur Traumatherapie zu gehen und mich dort komplett einzulassen mit allem was ich bin, habe, sich zeigt, vor allem auch meine Liebe zu zeigen, mich darin und damit komplett offenzulegen. Diese Erfahrung in der absoluten Liebe ganz offen Mensch zu sein und im Leben zu bleiben. Das lange ersehnte, erträumte Heilungsbiotop hat sich für drei Monate für mich geöffnet. Es war der beste Ort meines bisherigen Lebens, viel besser als die Karibik, Thailändischen Inseln, der Gipfel des Kilimanjaro und die amerikanischen Nationalparks zusammen.

 

Was waren gefühlt meine schmerzvollsten Momente?

Die Klinik verlassen müssen, wieder raus in das unsichere, überfordernde, unbeschütze Leben und ein paar Tage davor von meiner Bezugspfelgerin verlassen werden, vor allem weil es all die Verlassenwordenseinserfahrungen aus der Vergangenheit mit hochholte und dann Monate nur Trauerarbeit von mir gefordert war. Schönschlimm, tränenmeerreich, jede Träne ein Perle in meiner Krone, tsunamiwellentief gebeutelt werden bis letztlich schutzlos unbedrohbar realisieren „das schlimmst ist schon passiert“ ab jetzt kann mich alles und jeder verlassen, es ist überlebt und haltbar.

Die flashback-Kette, welche die gesamte sexuelle Missbrauchserfahrungen in diversen settings gleichzeitig aus der Abspalltung ins bewusste Erleben zurückholte. Fraqumente kannte ich, Erinnerungsblizze, Körperflashbackzustandsmomente aber nicht die ganze grausame Wahrheit im Körper. Komplett desorientiert Stunden im Buschwerk am Ende des Klinikgartens kauern und ausgerechnet von einer fast blinden Mitpatientin, die sonst nie dort hingeht, gefunden werden. Nicht sprachfähig und schon gar nicht auf die Beine zu bringen wartet sie mit mir, hielt mich bis irgendwann so einigermaßen wieder eine gesteuerte Bewegung möglich war. Dann brachte sie mich ins Zimmer in einer Geduld die engelsgleich war. Dort unter dem Tisch am Boden liegen, weil mir das Bett vom Inneren (Täterintrojekte) nicht erlaubt war. Dann zwei schlaflos Nächte auf und ab gehen und mit jedem Geräusch wie ein verletztes Rehkitz im Wald ohne Mama aufschrecken, weil ausgerechnet jener Pfleger (der auslösende Trigger mit Versuch Kontakt in Not zu bekommen mit „nein helfen kann ich ihnen nicht, Zuwendung gibt’s keine“ und „ich kann ihnen nur den Psychiater holen“) zweimal alleine Nachtdienst hatte und dann zu den Pflichtzimmerkontrollen gar nicht kam. Untertags ferngesteuert Plan erfüllen und immer wieder in den Filmen verloren gehen und mich zurückholen, irre Parallelwelten, pure Angst, Panikattacken bei jeder Selbstberührung, primär im Zimmer in mir alleine winseln, bluten (real und emotional) und winden. Vor allem das Realisieren der selbstaufgebauten Illusion, dass meine Mutter es halt nicht wahrnahm aufgrund ihrer Erkrankungen, zerbröseln zu erfahren und erkennen, sie war bewusst und aktiv dabei, hatte sogar Lust aus meiner Qual bezogen. Dann darin gefangen total fertig, nur noch Terror seiend eine Woche lang vegitieren ohne Ausdruck, nur Fluchtenergien bis endlich meine Bezugspflegerin aus dem Urlaub zurück war und mich damit haben wollte. Ich mich ihr damit anvertrauen konnte und gehalten wurde, um zu realisieren „es ist vorbei“ und „ich bin jetzt beschützt“ was einer der größten Integrations- und Erneuerungserfahrungen meines bisherigen Lebens darstellt.

 

Was waren gefühlt meine Glitzermomente?

Das Lieben wurde in mir wieder komplett freigelegt, das nur lieben wollen, Liebe sein, durchflutet, verbrannt, benannte werden von der Liebe in einer absoulten, allumfassenden, reinen, kindlich und weisen Art gleichzeitig. Mein Liebespotenzial in aller Kraft wie Starkstrom mich aus der Suizidalität, Depressivität, chronischen Müdigkeit und Erschöpfung ins Leben spülend erfahren. Es blieb als verlässliche Empfindung, alles unterspülender Zustand. So verlässlich, dass ich es nur Gott zuschreiben kann. Das Erfahren der göttlichen Liebe in meinem Menschenherz begleitet von einer Vielzahl an direkten Gotteserfahrungen, die zunehmend dichter und andauernder werden. Die Tiefe und Liebe, die ich schon als kleines Kind hatte, ist mein Leitfaden geworden.

Da waren und sind sichere, heilsame Kontakte (Christine, Anja, Petra, Anita, Jeanine, Marie-Paul, Ingrid, Patrick), die begleiten, mich wollen, lieben, dableiben und mir Bindung und Beziehung lehren, die nicht missbraucht, belehrt, benutzt, sondern auf dem gemeinsam Seinwollen beruht. Diese Momente der tiefen, wahrhaftigen Begegnungen sind das Wertvollste, was ich geschenkt bekommen habe.

Mich immer wieder durch einen wundervollen Menschen gefühlt zu fühlen war und ist meine Erfüllung. Zuwendung, Verbundenheit, Sicherheit sind DIE Geschenke und gleichzeitig ein innerer Zustand, der mich braucht, in meiner ganzen Bewusstheit, Liebe und Verantwortung. Gegen Jahresende habe ich erstmals aus mir heraus gespürt, dass ich gut genug bin für meine Liebe ohne Vergeben, Verändern, Leisten, Lassen schlicht genau so wie ich da bin. Und daraus entstand in großer Not des temporär mein Augenlicht verlieren (durch einen neuerlichen multiplen Herpesschub in meiner Hornhaut) meinen Schutz leben wollen, mich beschützen, behüten, bewahren versuchen und die erste Sicherheitszone aus meiner eigenen Kraft und Klarheit heraus meine Wahrnehmungen und Zuständen zu vertrauen entgegen allen Ärztediagnosen.

 

Wann habe ich mich durch wen wirklich gesehen und gefühlt gefühlt?

Von meiner Bezugspflegerin Christine (in der Klinik) und Anita (online), den Therapeutinnen Petra (vor Ort) und Silvia (in der Klinik), von der wunderbaren Anja Reiche immer wieder immer tiefer immer öfter (danke für jedes ausgetauschte Wort, jede Sprachnachricht) immer mehr in Gott, Csilla (HDbegleitung) als Essenzenhüterin, Sigrid (Tamarbegleiterin) und Ingrid (Amtswegebegleiterin) als weltliche Stützen, von den Lebensfreundinnen Marie-Paul, Jeanine, Michaela, Urszula, Stefanie, Alexandra und immer wieder im Wiener fünf Rhytmen tribe allen voran Romana und Patrick.

 

Welche Situationen haben mich an mein So-Sein und meine Richtigkeit erinnert?

Die telepathische tiefe Eingestimmtheit mit einem Pferd bei der tiergestützten Therapie, die Annahme von Christine, Anja, Petra, Jeanine in all meinem Sein von total klein eng verfinstert bis zu multidimensional hell leuchtend. Jedes „es ist okay, das ist okay, du bist okay“ von Seiten der Pflege selbst im total dissozierten, heulkrampfenden, reinszenierenden Zuständen. Vor allem erstmals getröstet werden, erstmals ins Bett gebracht werden, erstmals erfahren ein Mensch (danke sooo sehr Christine) weint für mich mit mir über mich, über meine Härte, die innere Gewalt und die eigene Berührung.

Die Körperpsychotherapie bei Petra mit ganz viel somatischer Spiegelung, Körperkontakt, gemeinsam Spüren und Sein, dieses eingestimmt, fühlig spürend, echt interessiert zusammen sein und entstehen lassen. Die Offenheit, Ehrlichkeit und Wiederholbarkeit von Berührungserfahrungen haben viel in mir im Inneren erreicht, was im außen gesucht wurde. Da waren so viele neue innere Zustände im Erleben: Wünschen dürfen und Zeit haben die Körperbedürfnisse durch die Schamschichten in Kontakt zu bringen, dann Raum dafür zu haben und sogar Erfüllung erfahren auf basale bis magische Weise. Rücken an Rücken sitzen sie in meiner Wirbelsäule spüren und diese Erfahrung immer wieder machen bis sie so präsent war, dass sie mich durch den Alltag begleitete und mittrug in meinem alleine auf mich gestellt Sein. An ihrer Schulter lehnend bei den Körperflashbacks die Hand zum Halten angeboten bekommen und die ganz neue Erfahrung machen sie bleibt da und präsent in meinem Kontrollverlust. Mein Körper kann einem anderen Menschenkörper vertrauen! Viele Momente in denen erstmals physisch erfahren wurde, wie meine Schwäche nicht mehr bedrohlich ist, sondern Raum und Halt bekommt, ich durfte wirklich schwach am Boden liegen in Verzweiflung und wurde gelassen, sogar gehütet. Unausdrückbare Verzweiflung in ihren Händen meine Stirn und Augen gehalten endlich weinen, loslassen, aufgeben, den harten Blick lassen können. Da sein wie ein Embryo eingerollt am Teppichboden, kalt, verhungernd, isoliert, zitternd und ein Bein etwas rauslugend mit ihrem Fuß berührt spüren wie gleichzeitig diese alte Isolation wirkt und real Kontakt da ist, kostbare flüsternde Worte des okay seins, erstmals meine Verbindungsunfähigkeit in Kontakt erfahren ohne Beschuldigung, Beschäftigung mit Übung, strafenden Worten der Selbstverursachung, Abwendung sondern erlaubt und atmend nur gesehen, mitgehalten und darin beschützt werden. Daraus entstand ein mich beschützen wollen und können, wirklich mir meinen Schutz geben, mich behüten wollen und damit dass was bisher nur anderen zuteil werden konnte für mich selbst entwickeln.

Es wirkt eine leise und vorsichtige Änderung der Betrachtungsweise von dem , wie ich als Mensch hier auf der Erde wirkend bin. Vielleicht bin ich ja wirklich genau so richtig und auch genauso gemeint von der Schöpfung mit all diesen funktionalen Defiziten, dieser extremen Fühligkeit und krassen Wahrnehmungen, die mich oft belastet haben. Mit meiner Traurigkeit, die eine Mariannengrabentiefe hat, die mich wunderschöne Texte schreiben lässt. Das Problem fing an, als ich mich zu vergleichen begann mit „normalempfindsamen“ Menschen und versuchte mitzuhalten und mich mit Teilen identifizierte, die dazugehören wollten zu den Menschen. Dadurch verlor ich mich, fühlte und machte mich falsch, strengte mich in so vielem an im Versuch mich für (meinen) Menschen akzeptabel und richtig zu machen. Angenommen alles verletzliche, empfindsame, durchlässige, überforderte, mutidimensionale wäre genau richtig so und wertvoll für die Schöpfung und gewollt von den Menschen, das wäre so eine Erleichterung. Es steht als Option im Raum, ist vorsichtig da und noch sehr zart.

 

Was nährt, hält mich wirklich?

Letztlich 24/7 ich selbst, dazu die kontaktoffenen, ehrlich interessierten, fühlig spürenden Menschengeschenke Anja, Christine, Petra, Jeanine, Marie-Paul, Patrick, Gregor, Csilla, Anita…

Ansprechpersonen bei denen ich als ganzer Mensch willkommen bin mit allem was ist und wie ich drauf bin. Mich mitteilen dürfen und können über Bilder, Texte, Worte und gehört, gesehen, wahrgenommen werden.

 

Was wünsche ich mir?

Geborgenheit zu erleben in mir, gehalten in meinen Emotionen in körperlicherer Nähe leben, ein Liebesumfeld mit sichere Menschen in Heilräumen mit Beständigkeit, wo ich alle Masken ablegen und sein kann. Authentizität innen wie außen, die mir Sicherheit in meiner Existenz gibt. Ich wünsche mir die Wahrhaftigkeit grundsätzlich reifen zu lassen und das Fundament des Seins zu leben.

Das Lieben verdient meine Tiefe und sehnt sich nach deiner. Ich will von mir gewollt sein mit meinem Lieben und so Gott will damit empfangen werden. Da ist die ganz große Sehnsucht, ja Leidenschaft zu lieben und gleichzeitig geliebt zu werden. Heilen im Sinne von ganz da sein, mit allem präsent, haltend und gehalten, berührbar und berührt. Der Wunsch ist lieben und geliebt werden gleichzeitig am selben Ort in meinem Körper zu erfahren.

Verbundenheit in mir erfahren, sowie Verbindungen nach innen und außen, oben und unten verkörpern, menschliche Liebe, Seelenwelten und Gottesführung gleichzeitig realisieren. Wirklich im Vertrauen leben, wirklich tief Gott, dem Leben, den Menschen, und meinen Prozessen trauen.

Liebe, Zartheit, Hingabe erfahren und erleben wie sie meine Härte auflöst und den Kampf befriedet,

in dem die Liebe körperlich erlebbar wird und alles fehlende erfüllend entspannt.

 

Wonach sehne ich mich?

Die Sehnsucht (aus)zuhalten, ist manchmal nicht leicht. Wenn ich sie nicht mehr ersticke, betäube, ignoriere oder überspiele, ist sie eine größte Helferin auf dem Weg in das Neue. Meine Sehnsucht wohnt in der Seele, im Herzen. Ich glaube, in dieser Kluft zwischen dem, was ich bin und dem was die Seele sich über die Herzgefühle wünscht, liegt tiefste Lebendigkeit. Die Kapazität, diesen drängenden Schmerz, dieses Bedürfnis nach mehr (nährende Nähe, wahrhaftige Zuwendung, zärtliche Berührung), zu halten, ist für mich Hoffnung. Und Hoffnung tut total weh, weil sie danach strebt, alles von mir mitzunehmen, nicht nur die Teile, die ich mitzunehmen ertrage, sondern auch die, die ich hasse, verachte, nicht erreiche und die mich in dem was ist (war) halten. Ich glaube, es geht darum, die Teile in mir, die sich verstecken wollen, nicht zu verlassen.

Ich brauche ganz viel Sanftheit mit mir und Liebe für mich, um mit den zerstückelten, verletzten, verlassenen, vereinsamten Anteilen in Zartheit zu sein. Es ist möglich die Lebendigkeit im Schmerz zu sehen und anzunehmen, letztlich ist es die Kraft in mir, die leben will. Die Kraft, die weiß, dass es da mehr gibt. Nicht die „besseren Zeiten“ sind Gott, sondern alle Zeiten. All die inneren Prozesse versuchen mein Vertrauen in das Menschliche und das darin geborgene Göttliche wachsen zu lassen bis ich es in allem erlebe. Meine Sehnsucht entspricht der göttlichen Ordnung. Sie speist sich aus der Quelle und will sich in Seelenverbindgsräume ergießen und darin die Lebenseinsamkeit heilen erfahren.

 

Was sind für mich noch Herausforderungen, an denen ich gerne wachsen möchte?

Das wirklich hinsehen, benennen, spürbar da haben aus dem erlebten Verstehen ist in meiner Innenwelt das große Neue des letzten Jahres. Ich kenne das Gefühl der einsamste Mensch der Welt zu sein aus den ersten 40 Jahren meines Lebens. Nichts und niemand ist sicher, niemand bleibt/kommt/kehrt wieder vor allem wenn ich in Not oder schwach bin war ein Dauerzustand. Selbst wenn wer da war wirklich gespürt, gesehen und gefühlt wurde ich fast nie. Die Einsamkeit überschattet(e) mein ganzes Erleben, machte mich kalt, isoliert und tief traurig. Die zentrale Wunde der Verlassenheit, außen wie innen emotionale Vernachlässigung und Ablehnung. Mutterseelenalleine drückt es am besten aus, nicht gefragt, gefühlt, gesehen, unbeantwortet. Isoliert in mir selber und dann nochmal abgekapselt, teilweise unfähig mich mit dem zu verbinden was in mir ist, tief alleine. An Silvester kam es wieder hoch voller Angst, der Körper hatte Angst, die Seele wusste um die Verbindung, das Herz fühlte sie und der Körper zitterte sich durch die lärmende Nacht obwohl ich ihn behütete, wärmte, sicher daheim schützend verbarg vor Schrecken, Kontrollverlust, unbegreifbar lustigen Menschenkontakten. Mein Fluchtwesen war wie ein Eichhörnchen in einer Panik. Selbstannahme, mich darin, mir Halt und Schutz geben, in einer Deckenburg wie ein Embryo einrollen, mich wärmen, regulieren was möglich ist, etwas mit Brei essen kompensieren bis endlich erschöpft einsam einschlafen möglich war.

Das Herzstück aller meiner Traumata ist ein Gefühl der Isolation, der Trennung, der Einsamkeit. Folge ich mir bis zum verheerenden Kern, bis zum Herzen der Dunkelheit, treffe ich unweigerlich auf die Verlassenheitswunde, den Schmerz aller Schmerzen. Verlassen von Mutter, Vater. Vergessen und missverstanden von der Welt. Aus dem Himmel verstoßen und von der Gottheit getrennt. Getrennt vom Leben. Natürlich ist das eine Illusion. Ich bin nie getrennt vom Wasser, von den Bergen, den Wäldern, den diamantenen Tropfen des Morgentaus, nie getrennt von dem Einen. Ich wurde immer geliebt (nur nicht von Menschen). Das schreckliche Herz der Dunkelheit war immer mein eigenes, wunderschönes Herz, so zerbrechlich, so kraftvoll, so liebenswert, so real.

Diese Einsamkeitsnot wie isolierte feste Trauerknoten in der Brust wünscht sich ein Gegenüber dass mit da ist, verstehend, zuhörend, spürend, fragend ohne Druck zu machen. Alte Einsamkeit integrieren und Verbundenheit jetzt körperlich erleben. Mein Körper braucht Berührung, um die Einsamkeit da sein lassen zu können. Berührte Füße die bleiben spüren, steinhartes Becken stabilisiert, Bauchdankbarkeit und schwer um die Knoten in der Brust atmen. Dableiben mit meiner Einsamkeit in Kontakt und okay sein. Nichts wird weggeredet, mit Veränderungsideen unter Druck gesetzt oder als Illusion spiritualisiert.

Die Hereinforderung und Kostbarkeit wirklich gesehen, empfangen und gespürt zu werden von mir UND von einem Gegenüber, das versteht aus eigener Erfahrung weiß, wie es sich anfühlt. Zu mir stehen und kommunizieren ist eine große Aufgabe. Sie kann nur gelingen, wenn da auch Raum ist dafür. Ich bin so tief dankbar, dass ihr da seid lauschende, spürend, fühlende, sprechende Menschen. Es ist eine besondere Gabe die Fähigkeit, anderen zu erlauben, genau so zu sein, wie sie sind. Zerbrochen. Ganz. Traurig. Wütend. Exstatisch. Ängstlich. Verloren. Erwacht oder schlafend. Wie auch immer. Mit jeder Faser des Wesens zuzuhören, um sie mit den Sinnen zu empfangen, um ihnen zuzuhören wie die wilden Tiere des Waldes. Um sie in ungestörter, faszinierter Aufmerksamkeit einzuwickeln. Sie in eine stille, warme Gegenwart zu hüllen. In diesen kostbaren Momenten des Zusammenseins entsteht eine Verbundenheit in mir wo bisher nur Abwesenheit war.

 

Wachsen möchte ich in diese Art des für mich „heiligen Gegenwärtigseins spüren so wie ich bin“. Es ist unverkennbar, das zentral Neue meines letzten Jahres. Es kann nicht hergestellt werden. Es kann nicht vorgetäuscht werden. Es ist äußerst selten und heilig. Es ist nichts weniger als bedingungslose Liebe. Ihr Seelenschwestern Anja, Christine, Petra, Jeanine habt sie mir als Erfahrungen geschenkt, mich erleben lassen, dass mein einsamer Mensch heute verstanden, gefühlt, gespürt, gesehen und gewollt wird. Darin liegt eine Versöhnung mit meiner Gebrochenheit. Sie wird Vollkommen, wenn sie in Kontakt ist, ganz da ist, wirklich heilt und die innere Zerstückelung umfließend verbindet. Wir können zusammen weinen, zusammen gehen, unseren Schrecken, unser Entsetzen, unsere Scham, unsere Hoffnung und unsere Ehrfurcht teilen. Ich erkenne deine Sehnsucht als meine eigene und meine eigene Sehnsucht als deine. Liebe ist ein Erkennen. Meine Liebe anerkennen. Mich erkennen lassen. Und erkannt werden. Tiefes einander Erkennen und vor allem auch die Gewissheit: Ich bin nicht alleine in meinem Anders sein.

Da war so viel Einsamkeit, in mir selbst isolierte Knoten, so viel unteilbare Wahrnehmung und Orientierungslosigkeit unter Menschen, ein nur unter Anstrengung vielleicht kurz Verbindung gebären können, dieses schmerzende in der Menschenwelt unerkannt alleine zu sein, obwohl da viele sind. Meine Wahrnehmung ist krass anders, mein Körper spürt fein und somatisiert sofort, das Herz fühlt tiefer und freut sich schwächer bis gar nicht in Oberflächlichkeiten, mein Geist trackt die Störfrequenzen und kann sie nicht ausblenden.

Meine Wahrheit war da, aber sie konnte nicht fließen, nirgends landen, das Feld reagierte nicht, kein mitgekriegt werden und dann richte(te) ich die kollektive Ablehnungs- und Ignoranzenergie gegen mich. Spürte erstickend die kollektive Hand vor meinem Mund, dokterte vergeblich an mir rum für annehmbares Menschsein, kochte im Selbsthass. Im ins Leere teilen, frustriert unverstehbar bleiben, unbeantwortbar isoliert leben gärte ich über Jahrzehnte. Super zerstörerisch, destruktiv ohne Alternative, weil da kein zweites alles spürende, fühlende, erkennende, hinsehende Nervensystem war.

Bis ja bis da jemand mich fand (die erste war in der Klinik meine Bezugspflegerin und kaum draußen war es wieder der alte unverbundene einsame Scheiß und endlose Verlassenseinsmonate). Ehe ich so richtig von Anja erkannt wurde, benannt, gerufen, in die Hörbarkeit getragen, das ganze Sein in Kontakt erfahren dürfen. Endlich Menschen mit einem tiefweithohen Bewusstseinsraum da, in den ein wir sich in alle Richtungen, Universen, Engen des Menschseins ausgedehnt zusammen erfährt. Endlich fließt die Wahrhaftigkeit aus und in die scheintote Leere meiner Erlebniswelt.

 

Was will ich wirklich und ist jetzt wesentlich für mich?

Alle konditionierten Götter töten für die Wahrheit der eigenen direkten Gotteserfahrung und damit endlich, unendlich, endlich Menschen vertrauen können. Es braucht kein Konzept/ System/ Gottpleasing. Ich, ihr und er will mich wie ich bin, echt und ganz. Da ist überwältigende Schauerehrfurchtsfreude in meinem System über dieses hier und jetzt in meiner Wahrheit gewollt zu sein. Ich war noch nie so lebendig. Spüre das vormals unerreichbare „ich bin sicher hier“ unter Menschen. Und der Körper sehnt sich danach das auch in körperlicher Nähe zu erleben. Als Geistseele verkörpert meine Wahrhaftigkeit leben und damit nicht mehr alleine sein! In geborgener Gemeinschaft meine Wahrnehmung wertgeschätzt erfährt.

 

Will noch was Ausdruck finden?

Oh ja: SelbstLIEBE ist das größte Experiment.

Selbstliebe, ich will mich darin versuchen. Traue mich in einen Versuch mich nicht mehr aus Gotteswillen auszuschließen. Mir seine Liebe in mir erlauben, auch wenn ich mir meine Liebe in seiner Bedingungslosigkeit verweigere. Diese (ur)alte Abhärtung, die mir das Selbst lieben verweigert, hält fest.

Ich habe mich an Gott und die Welt hingegeben, an alle und alles, nur nicht an mich. Hingabe verletzte mich, weil sie mich aufgab und selbst das niemanden zum bleiben bewegte.

Die Hingabe war hilflos, alternativlos, ein emotionales verbluten. Es war Nothingabe, nicht echte freiwillige Hingabe, weil die Einsamkeit unerträglich war. Es sollte einfach nie wieder weh tun oder sich so einsam anfühlen wie damals. Dafür sind alle Mittel recht gewesen, hingeben, vergeben, aufgeben, tot stellen, dissoziieren, manipulieren, anstrengen bis zum Umfallen, lieb sein und bös sein je nach Präferenz des Gegenübers. Alles drauf aus zu vermeiden wieder alleine zu krepieren, alles besser als alleine im sterben festzustecken. Mein Körper kenne diese Hölle des Selbstmissbrauch bis in jede Zelle.

Jetzt kann ich darin sein, die verweigernde Festigkeit meines Schoß spüren, die traurige Verzweiflung der Verschlossenheit fühlen, den wollenden Geist hören und warten bis mein Körper echte Hingabe freigibt, vielleicht auch nie. Auch wenn es noch so schmerzt im einsamen Herz verdient mein Körper Freiwilligkeit, Langsamkeit und Spürsinn.

Spüren wie sich meine Lebendigkeit vertieft, bis sie wie jetzt nicht mehr tiefer geht und aus dieser Tiefe meines Mariannengrabendaseins lebt. Auf dem die Nacktheit meines Lebens gestrandet von der Lebensanstrengung erschöpft ruht. Dort ganz tief in der Erde warte ich auf Kontakt.

Das Gefühl von Haut auf Haut erinnern und das Fieber der Leidenschaft spüren. Zittern und Donnern im Leib. Ein Schweigen aus Furcht und Glück. Der Körper kennt das Beben aus Kindertagen. Ich bin der fernste Stern und meine unmittelbare Haut fehlt. Jede Grenze, jeder Schutz fehlt, aufgegeben nur mehr überleben. Die Hingabe hat mich verraten, weil ich sie getan habe, anstatt mich allein sein zu lassen.

Ich will leben, endlich, endlich, unendlich, endlich, in dem, was ich tun will, schon immer tun wollte, aber vor Angst nicht konnte. Ich will mich leben, mich mir hingeben. Da ist so viel Energie gebunden und gleichzeitig eine tiefe Erschöpfung. Ich will, dass nichts zwischen uns kommt, auch nicht die schlausten Ratschläge und die teuersten Glaubensbekenntnisse. Ich will nur leben und spüren, dass ich bin, bedingungslos, auch in der Einsamkeit. Die Bedürftigkeit nicht mehr zurückhalten, den Kampf Alleinesein zu erleben nicht mehr bekämpfen, die Unverbundenheit nicht mehr unter Bindungsdruck setzen, das Todmüde nicht mehr aus dem Bett zwingen, die Einsamkeitskörperangst in Fluchtbewegungen ausagierend nicht mehr fürchten.

Selbstliebe also, ein Versuch der wahren Liebe zu mir. Meine wahre Liebe kennt nur geben, und will nichts zurück dafür. Sie ist bedingungsloses Teilen, mich verschenken, erwartet niemals dank und freut sich doch überschäumend, wenn sie empfangen wird. Hier und jetzt von mir mich nehmen, reines nehmen.

Wirkliche Liebe nimmt meine Bedürfnisse an.

Wahre Liebe will mich wie ich bin.

Wahre Liebe will sich geben, sich mir hingeben, mich mir hingegeben sein.

 

Die wahre Liebe wartet auf mich, auf meine freiwillige Hingabe. Danke dafür!

Danke dafür, dass ihr mich lest, erkennt und liebt so lange bis ich es selber kann, das mich Lieben und in allem angenommen seien. Einander und ineinander die Qualität des wahrhaftigen Liebens sehen, hören, spiegeln, spüren, fühlen und erleben zu können, das ist die Erfüllung für mich. Wir sind Geschenke für einander in jedem Kontakt. Wir bewirken einander, behüten und verkörpern die Liebe. Liebe heilt jedes Weh und ich bin die Liebhaberin (meiner selbst). Es ist nicht in Worte zu fassen wie essentiell wir Liebenden sind.

 

Ein Schreiben aus dem absoluten Lieben

Liebe…

 

Liebe alles

Liebe ist

Liebe ist alles

 

Ich, du, wir sind immer sichtbar. Alle spürbar und immer geliebt.

Alles was in mir Trennung erzeugt ist nicht die Liebe!

Selbst, wenn ich es verhindern will, werde ich gesehen und geliebt.

Die Form, Person, Empfindung davon wechselt, der Grundzustand bleibt bestehen.

Da ist pure Dankbarkeit, dass in diesen finsteren Stunden voller Licht zu erleben.

 

Wenn es Liebe ist, bin ich nicht sichtbar, sondern werde gesehen.

Wenn es Liebe ist, werde ich nicht nur gehört, sondern verstanden.

Wenn es Liebe ist, bin ich nicht greifbar, sondern fühlbar.

Wenn es Liebe ist, werde ich ins Herz geschlossen und nicht nur respektiert.

Wenn es Liebe ist, werde ich nicht ersetzt, sondern gehalten.

Wenn es Liebe ist, werde ich nicht nur gebraucht, sondern geschätzt.

Wenn es Liebe ist, bin ich kein Zufall, sondern ein Geschenk.

 

Liebe kann scharf urteilen und gleichzeitig spricht sie die Wahrheit in der ich erkenne, wer ich wirklich bin.

Liebe bringt alles in die Bewusstheit, was nicht Liebe ist, ohne selbst zu (ver)gehen.

Liebe schreckt vor nichts zurück.

Liebe stärkt und tut gleichzeitig auch zerstörerisch weh.

Liebe kann trennen, wenn es sein muss und doch verbindet sie selbst jenseits aller Worte und Taten.

Liebe lässt Ohnmacht spüren und gleichzeitig schenkt sie Hoffnung bis ins jetzt.

Liebe ist da, auch wenn ich glauben, sie verloren zu haben.

Liebe gibt alles. Und manchmal nimmt sie auch alles.

 

Wenn es reine Liebe ist, heilen alle Wunden.

Wenn es wirklich die wahre Liebe ist, ist sie keine Wahl,

sondern einfach nur diese eine Liebe, dieses Geschenk!

 

Liebe alles

Liebe ist

Liebe ist alles

 

Das wahre Selbst ist meine Liebe.

Hier und heute bin ich genug für meine Liebe.

Danke, danke, danke fürs endlich in mir ankommen.

Halten statt heilen und dieses mein Leben bedingungslos wählen

Seelenschreiberei in aller Klarheit (weil da Fragen waren für wen ich den schreibe, wer mein Zielpublikum sei): Mein Schreiben geschieht für mich ohne darauf aus zu sein, dass mich jemand liest, dass da Resonanzen, Korrekturen, Beifall, Tipps, Rückmeldungen von wem auch immer kommen. Die sind oft mal da und in allen Nuancen willkommen. Genauso okay wie schlichtes mich im Ausdrücken klar kriegen ohne sichtbare Reaktionen. Ich wage es wieder und wieder meine innerste erlebte Wahrheit zu teilen, jedes Mal mit der Angst die die Sichtbarkeit bringt und der Aufregung womöglich wirklich gelesen zu werden. Die Seele schreibt von sich aus in mein Sein. Schreiben geschieht immer für mein Leben, manchmal auch für andere L(i)eben.

Wer mit mir in tiefen Kontakt sein möchte liest und der große Rest darf mich ignorieren. Klar tut es weh, mehr als jede Abwertung, aber nur von jenen, die ich liebe. Dazu zähle ich seit kurzem manchmal mich selbst. Die Selbstablehnung ist eine Reinszenierung der Hässlichkeiten, um ihrer Heilung willen. Selbstsabotage ist Selbstschutz. Da ist ein Teil der glaubt daran festhalten zu müssen mich abzulehnen in meinem Sein. Er beschützt mich, genauer meine kindliche Überzeugung, nur im mich ignorieren und unsichtbar werden überleben zu können. Ja es ist bizarr, die Selbstzerstörung als Selbstschutz und doch diente sie mir. Meine Eigenignoranz und Zerstörung kann ich (scheinbar) kontrollieren, das Zerstörtwerden durch Ignoranz und Gewalt von Mitmenschen wäre noch schlimmer, nämlich komplett hilflos ausgeliefert, gewesen. Doch wer will mich heute noch vernichten (die innere Mutter, der Feind sitzt meist im meinem Inneren) und ignorieren (eine, ganz bewusst, mit der mein System die Mamadynamik reinszeniert)?

Meine Mutter hat mich nicht gespürt, gewollt, sehen und fühlen wollen, sondern von mir getrunken. Ich bin in die Hölle hineininkarniert, in die kann ich gar nicht mehr kommen. Von Zeugung an verlassen und missbraucht, habe ich schon als Fötus den Körper verlassen. Meine Mutter war blind für meine Liebe (für wesenhafte Liebe generell). Essentielle Einsamkeit in meiner Liebesfähigkeit unfassbar schmerzhaft ohne dissoziieren unaushaltbar. Anstatt in meinem Lieben angenommen und unterstützt zu werden, kam bestenfalls eine Zurückweisung, meist einfach nichts. Ein Wollen von mir, wen wollen hat die Bindung zerstört. Ein unerträglicher Schmerz, der bis heute und vielleicht für immer in mir präsent ist. Also besser nichts wollen, niemanden brauchen. Als Schutzreaktion auf das Trauma der Ignoranz, des nicht gespiegelt Werdens in der Wahrnehmung, habe ich mich selbst verlassen. Ein Schutz vor der Nichtantwort auf mein ursprüngliches „als Liebe“ da sein. Mein Kind konnte überleben, dass ich nicht geliebt war, aber nicht, dass ich keine Liebe geben konnte. Die Sehnsucht nach Angenommenwerden, egal in welcher Form, trieb mich durchs Leben. Ich war und bin todunglücklich, wenn ich meine Liebe nicht geben kann.

Mit der Ignoranz ging die Erfahrung „niemand beschützte mich hier“ einher, also musste ich ganz früh erwachsen werden. Selbstaufgabe aus dem Erleben des „gebrauchbar oder wenn nicht egal“ Seins. „Alles geht, weil nichts Bedeutung und nichts bleibenden Wert hat.“ war das Motto meiner Kinderjahre, die in die Jugend hineinreichten. Macht mit mir was ihr wollt und eine gnadenlose Selbstausbeutung folgten. ICH habe das getan, ich habe mich meinen Schlächtern unterworfen. Das Ego, meine Identifikation mit dem Opferdasein und der Idee gerettet zu werden (spätestens im Jenseits als Lohn für die Selbstaufopferung), versuchte total selbstgenügsam und selbstvergessen zu wirken. Mich zerstören, um nicht wieder und wieder ohnmächtig zu sein im Vernichtetwerden. Kontrollierte Vernichtung nach innen und Funktionieren im außen.

So hat mein Opfer sich in einen Helfer gewandelt und über Jahrzehnte an mir vorbei gewirkt. Mein „people pleaser“ war ständig am Suchen, wem kann ich dienen. ICH hab das getan als Selbstschutzprogramm, um den Schmerz zu lindern, dass mich niemand schützt und mir niemand wirklich zuwendet. Retten der anderen, um der eigene Rettungslosigkeit und Verlorenheit nicht hilflos ausgeliefert zu sein. Meine Helferpersönlichkeit (Papa, Lehrern, Geschwistern, Mitschülern, Kindern, Schülern, Freunden, Fremden, Tieren, Bäumen, Pflanzen) spaltete so viel ab, das fast jedes Eigenempfinden wegfiel. Wenig von mir Fühlen war erst überlebenstechnisch praktisch, dann nur mehr leer. Der Körper gehörte mir nie, erst den Bezugsmenschen, die mir vorgeben waren, dann jenen die ich mir ausgesucht habe, um mich (auf)zugeben. Heute die eigene Wahrheit „dieses Ding da gehört mir nicht“ erlebend, bin ich dem direkt dankbar, weil der Schmerz und die Bedürftigkeit im Körper unhaltbar war und manchmal noch ist. Genauer jetzt, wo er mich wieder in die Wahrnehmung einbezieht, spüre ich die Bedrohung des Körperseins, die Trauer der Verlassenheit, die Rage der Ignoranz, die ganzkörperliche Bedürftigkeit nach Zuwendung.

Das Opfer in mir ist jenes, das noch fühlt und zwar intensiv bis überflutend alles Eigene und Fremde. Das Verletzte triggert(e) mich in die Reinszenierungen und pusht mich in Schmerzerfahrungen. Das ist nicht böse, sondern ein Selbstheilungsreflex. Ein Gedeien in der Reinszenierung, weil so die Chance besteht, dass mein Schmerz gesehen wird und ich für mich selbst einstehe. Meine Seele will nicht „gute“, sondern besonders intensive Erfahrungen machen.

Wie kann ich in der eigenen Hölle das Herz offen halten? In dem ich mich von nichts mehr trenne, egal wie schrecklich es ist. Gruseliges Unterbewusstsein ich bin bereit. Ich bin da, um den Schrecken in mir zu halten und das ganze Ausmaß an Elend, Leid und Liebe zu umarmen. Seele komm rein bis alles was nicht echt ist in mir wegerodiert. Jenseits der Todesangst liegt eine neue Welt in der das Menschsein vollständig erfahren wird. Vielleicht ist dort innere Freiheit in der ein „die können alles mit mir machen“ und „nichts davon kann mich mit Bedrohungen zu etwas zwingen“ zusammenfallen.

Der Tod ist bereits in mir, er war bereits passiert, zu sterben schreckt mich nicht. Ich habe nichts zu verlieren und dennoch ist da Todesangst im Organismus. Der Körper hat seine eigene Meinung. Ich kann seine Angst beobachten und nur teilweise bewohnen. In jeglicher Erklärung finde ich keinen Halt. Im Okay, im universellen Raum, im Herzen und der Schwerkraft bin ich gehalten.

Nicht der Verstand, sondern die Körperempfindungen (und ihre Vermeidung) halten mich im System. Ich will mir tatsächlich helfen und nicht nur Energie und Aufmerksamkeit erhalten. Ich kann mir nicht weiter diesen Schmerz zufügen. Wenn das aufhören soll mit dem Erschaffen von Schmerzerfahrungen, muss ICH dafür sorgen. Die Täter (innen wie außen) werden nicht aufhören und ein Retter (innen wie außen) wird nicht erscheinen. Ich muss mich selber lieben lernen, auch wenn alles in mir schreit „nur das nicht“, weil da wieder die allumfassende Ohnmacht um sich greift. Komplex Traumatisierte wie ich sind es gewohnt, dass sie etwas oder jemand verlieren. Gleichzeitig fehlt (mir) oft die psychische Fähigkeit jemand heranzuziehen, um mehr Nähe zu erzeugen.

Wie kann ich ganz lebendig werden, auch wenn ich weiß, dass das, was ich dann alles sehen und (nochmals) erleben werden, mir wieder und wieder das Herz brechen wird? Nun, indem ich den ganzen Herzschmerz in seiner ganzen Wucht umarmen lernen als pure Intensität. Das Herz rutscht über den sich windenden Bauch in die Hose. Infusionen von Verlassenheitsgefühlen ohne Rettung, die eine emotionale Bindung wäre. Angst und Widerstand die ganze Abwehr formiert sich, nur um nicht noch einmal im Lieben ignoriert und vernichtet zu werden. Momente des offenen Beckens und darin glasklar der eigene Wahnsinn sehen. Nicht der Lehrweg zum Himmel öffnet den Raum (in dem alles sein darf), sondern die Anerkennung der Hölle aus Verletzungen und basalen Bedürftigkeiten nach Nähe, die in mir leben. Der Schmerzpegel steigt bis an einen Punkt an dem die Abwehr kollabiert und ich nur mehr will, dass er mich vernichtet ob der Unerträglichkeit der Verlassenheit. Und dann ist er da, komplett im Körper fast köstlich kathartisch. Ich bin nichts, es tut nur weh, ich bin nicht mehr… ich bin nicht mehr nur der Schmerz. Ich kann zu nichts kommen, als zu dem was in Wahrheit in mir ist.

Der Seelenverlust kommt zurück zum Körper traurigschön, schmerzeuphorisch in die Vereinigung leben. Hier reife ich in der Tiefe und heile mein fühlendes Opfer, die gewaltsamen Täter und den hilflosen Retter. Nur im Körper nicht jenseits davon. Auch wenn das Jenseits durchaus hilfreich sein kann. Letztlich erfahre ich sogar lebendig, dass der Körper mich hält. Jahrzehnte scheiternde Versuche meine Körper, seine Empfindungen, all die ihn überflutenden Gefühle, Unmengen an Gedanken, Anteilen, Innenpersönlichkeiten irgendwie zusammenzuhalten haben dazu geführt in einem tanzenden Moment der Ewigkeit zu erfahren, der Körper hält mich. Ich brauche nichts tun, der macht das, verstoffwechselt alles, berührt alles, kontaktiert alles, lässt alles zu und genauso alle gehen. Das Ding ist endlich ein ausreichend großes Gefäß, mein Körper. Seither ist diese erleichternde Möglichkeit verfügbar und es wird sicher in mir da zu sein.

All mein „in den Körper streben“ war Bemühen und bestenfalls Vorbereitung. Erdung kann man nicht machen, die geschieht im sich fortwährenden einlassen. Die Beziehung zum Körper ist geprägt und aus guten Gründen nicht willentlich steuerbar. Im für innere Nähe offen sein und die Fähigkeit des Spürens ausloten, geschieht aus Gnade das Wunder des Reinfallens. Aus dem Rausgefallensein in den Kosmos über den Geist durchs Herz und den Bauch ins Becken fallen und dort tatsächlich Halt vorfinden. Darin kann die Welt, innen wie außen sein, wie sie ist und nichts muss mehr beruhigt oder gerettet werden, weil der Körper heute alles hält was auftaucht.

Ich bin in der Erfahrung nicht alleine, weil der Körper sie hält. Heute bin ich von meinem Körper nicht mehr alleine gelassen und verlassen, sondern sogar beschützt. Noch vor wenigen Wochen hätte ich diesen Satz als verrückte Utopie abgetan. Jetzt wird klar, die viele Trauer hat die Beziehung zu meinem Körper verwandelt, in ein Liebesfeld, in dass ich endlich einkehren kann. Fühlen ist Fülle, im Fühlen erlebe ich Erfüllung.

Der Körper hält mich. Ich bin in diesem Moment in Sicherheit. Jetzt und hier ist es sicher im Körper zu sein. Manche Menschen bleiben einfach so hier. Obwohl ich sie nicht sehe und nicht mehr berühren kann, sind sie da geblieben als Gefühl im Herzen. Ihre Augen sind tief eingebrannt in den inneren Bildern und das Echo einst gesprochener Wort hallt ewig nach. Und auch die bebende Traurigkeit darüber, dass ich ihnen in Liebe ganz nah war und nun nicht mehr körperlich bin. Der Körper hält mein Weinen und lässt die Tränen fließen. Alles was ich erlaube ist da. Fühlen ist Fülle, meine Erfüllung. Bewusstes erleben in mir, sonst nichts.

Es könnte sein, dass Leiden und Schmerz einer deiner größten Helfer auf dem Pfad des Wach(s)ens sind. Je länger er mich begleitet, umso weniger Angst habe ich vor dem Schmerz. Wenn der Boden herausfällt oder sich zeigt, dass nie ein tragender da war und sein wird. Wenn nichts und niemand mehr zum Greifen auffindbar ist, schmerzt es. Das Leben beherbergt mich nicht, es zertrümmert mich. Es ist dazu bestimmt, und es könnte nicht anders sein. Jeder Samen zerstört sein Gefäß, sonst würde es keine Frucht bringen.

Wenn die Dinge auseinander fallen, kann es ein grauenbringendes Geschenk sein bis es ausgepackt ist. Am Abgrund stehen zu bleiben und nicht zurückzuschrecken, ist die große Kunst. Angehalten die Hölle ins Herz nehmen und mit dem Schwert der Wahrheit in der Hand auf die Knie gehen und atmen. Wenn ich mit der Wahrheit genagelt werde und nichts mehr funktioniert, werde ich langsam, still, leer, staunend und bemerke, dass ich kurz vor etwas Wundervollem strauchle. Darin erkennen ich, dass dies zwar ein sehr verwundbarer, aber auch ein zarter Ort ist, und dass diese Zärtlichkeit in beide Richtungen gehen kann. Es ist etwas Zartes und Pochendes in dieser Unsicherheit. Der außermittige, unruhige, unsichere, dazwischen liegende Zustand ist eine Situation in der ich nicht mehr einschlafen kann. Das Herz und der Verstand sind ungehindert offen. Es ist ein sehr verletzlicher, ergebener, grenzenloser Zustand.

Absolut berührbar zu sein, die Angst vor den alten und erneuten Verletzungen verloren zu haben, alles zu fühlen, ein Herz zu haben, dass nicht mehr brechen kann – weil es bereits zerbrochen ist – ist meine wahre Stärke. Eine Stärke, die nicht darauf beruht, zu schützen und zu verschließen, sondern eine Stärke, die so weit ist, dass sie alles umarmen kann, die alles in sich aufnimmt. Es ist eine Stärke, die alle Anhaftung an Stärke aufgegeben hat. Halten statt heilen erlöst mein Dasein. Danke für alle Mithaltenden des Lebens. Danke für all die Lebenslieben.

Das Leben kann ich mir nicht nehmen, nur erlauben. Die Suche in und für mich kommt allen zu Gute und macht lebendig. Lasst uns unsere tiefen Prozesse und Durchbrüche nicht als persönlich behandeln und verschweigen, als seien sie klein. Sie sind es nicht. Sie sind das Kraftvollste und Revolutionärste, dass wir dem Zeitalter der Taubheit und Betäubung entgegenschleudern können. Und sie sind mehr als ein Versuch. Sie sind ein Umschreiben von Welt. Sie sind eine Öffnung für alle, durch die die Freiheit zurück in unser Herz fließt und gehalten sein im Becken erfährt.

So möchte ich die Zeit mit meinem Körper verbringen: Herzverbunden. ICH bin nicht nur aber gerade auch dieses kleine Menschlein. Traumata sind nur vordergründig dafür da, dass wir „sie lösen“. Echtes Trauma wird (mich) das ganze Leben begleiten. Keine vier Sekunden kann ich mir vorstellen ohne Traumaenergie zu leben. Eigentlich assistieren die Traumata als Richtungsweiser hinein in das, was furchtlos macht. Immer furchtloser im alles Annehmen und mit wie ohne Bedrohungen leben lernen. Ich bin und gehe in die Lehre des Körpers als Bewusstsein. Meinem Körper geht es fast nur um Entspannung. Mit den Abgründen und meinem ich dem Leben nackt und klar gegenüberstehen und so sehr beben, so sehr wollen und pochen und dableiben, dass alles lebendig im Körper da sein darf.

Ich lebe und wähle mein Leben (wenn da wieder Zweifel an der Wahl auftauchen, erinnert mich das Leben ans Dasein). Alles was in mir ist, was einst nicht gewollt war, ist eingeladen da zu sein ohne zu wissen wie ich es halten werde. Ich kann und werde weder vor meinem, deinem, noch dem kollektiven Trauma fliehen, betäubt verharren oder es angestrengt zu heilen versuchen.

Ich, du, wir, es ist anzunehmen wie es ist. Ich muss nichts heilen, mein(e) Inneres darf verletzt da sein. Es muss – kann vielleicht auch gar nicht – heilen. Es reicht zu fühlen und zu bezeugen: Das alles bin ich. Ich bin da, berührbar und erreichbar für das Leben, die Liebe, die Seele(n), die Schmerzen, mich, dich, alle die es mögen. Ihr könnt mir in die Augen blicken, die erlauben alles zu sehen: das wunde Herz, die Angst, den Schmerz, die Rage, die ozeantiefe Trauer, die grundlose Freude oder einfach nur das ungeschützte Zarte in mir. Absolute, völlige Verletzlichkeit ist meine einzig wirkliche Stärke. Weichheit und Freiheit, Wille und Hingabe, völlige Echtheit ohne Verzerrung. In diesen Zuständen bin ich im Körper und meiner Seele am nächsten.

Ich bin bereit da zu sein. Ich bin hier. Es gibt mich offen und nahbar. Ich bin da wo ich bin und nicht dort wo ich gerne wäre. Bereit zu fühlen wie ich mich fühle und nicht mehr so, wie es vielleicht zu Verbindung führen könnte. Ich will mich genau so wie ich bin, weil alles andere purer Wahnsinn wäre. Die Krankheit ist, mich anders haben zu wollen als es jetzt gerade in mir ist. Annehmen ist das was die Krankheit eliminiert. Das Leben sieht mich und ich spüre das wahrgenommen werden. Eine neu Lebensmelodie im jetzt und parallel laufen die alten Zwischentöne des „alleine Seins“. Beides halten und fühlen wie ich ohne Verbindung nicht existieren kann, mir die Luft ausgeht, alles das alleine sein verhindern möchte bis es die bestehenden Verbindungen realisiert. Bindung haben zu können hält mich im Leben. Mensch sein heißt für mich in Verbindung zu gehen und in Beziehungen zu leben. Trotz all der Bindungsabbrüche immer wieder Verbindungen gestalten und innere und äußere Bindung halten, lässt mich im Leben bleiben und auch da sein wollen. Manchmal braucht es die Trennung, um die Wiederverbindung zu realisieren. Sie geschieht früher oder später. Alles zu seiner Zeit, alles hat seine Zeit. Verneinen, bejahen, trennen, verbinden, spalten, vereinen, kämpfen, befrieden, zerfallen, entstehen, weinen und flehen. Halten und bleiben ist die Kunst. Meine Künstlerin hält gerne den Stift wohlwissend wer der Schöpfer ist. So entspannt der angstfeste Körper im von mir gelesen werden. Es zaubert ein Lächeln ins Gesicht vom L(i)eben gesehen zu werden. Die Umarmung aus der Liebe heraus ist der Sinn meines Lebens.

Es ist auch okay, nicht okay zu sein! – gewaltige Worte fürs Dunkle

Heilung braucht Wahrheit. Meine Wahrheit zeigt sich in Erschöpfung (innerer Druck der nur mehr schlafen, aufgeben, liegen bleiben will) und viel Gegendruck gepaart mit Todesgefühlen. Ich trage Krieg und Liebe in mir. Bekämpfe die Bedürftigkeit, die Erschöpfung, die Verzweiflung und versuche mich gleichzeitig annehmend zu umarmen. Das ist ein Fegefeuerleben. Der Krieg hat jahrzehnte lang funktioniert, um den Schmerz des Daseins auszuhalten. Die Liebe pulst fortwährend und durchfließt alles Harte, Verkrampfte, Festhaltende, Disziplinierte, Schützende, und erzeugt zerreißende Heilungsschmerzen. Alle meine aufgestellten Grenzen und das ganze (falsche) Fundament zerbröseln. Die Liebe ist meine Sterbeamme, die ich so gerne in Menschenform an meiner Seite hätte. Verbindung und Liebe kennen keine Grenze. Sie erkennen meine Grenzen nicht an. Ich kann nur fühlen was ich fühle. Kindlicher Terror niemals aufzugeben, weil eben sicher nichts und niemand außer mir trägt. Erwachsenes verstehend, lösungslos mit der Angst sein.

Emotionale Probleme sind nicht mit logischen Argumenten zu lösen. Der Verstand muss verzweifeln in meinen emotionalen Wellen der existentiellen Trauer. Mein trauender Mensch will nicht repariert werden, sondern Zuwendung und sein dürfen wie ich bin. Bei Trauer geht es immer auch um Liebe. Trauern ist die Lösung und nicht das Problem. Fühlen von Massen an Trauer. Ich weine immer wenn ich ohne jemand oder nicht beschäftigt bin. Es weint und ich bin davon so erschöpft, dennoch lebt die Trauer immer weiter. Ich kann nicht mehr fühlen als ich fühle. Ich habe Angst, das hört nie mehr auf mit dem Siechen in der Trauer beziehungsweise mich mit Gewalt zu was anderem zwingen.

Trauern macht so müde, schwer, jede Hoffnung versiegt und nichts macht mehr Sinn. Im Moment bin ich im „ich kann nicht mehr“ und der Moment zieht sich. Der Erschöpfung, dem nicht mehr können, kann ich mich nicht anvertrauen; da ist so eine riesige Angst, dann vegetiere ich in den Tod, dann kommt keiner. Wenn ich nicht schreibe, frage, bitte, rausgehe, mich bewege, versuche ohne Ende Coregulation zu erbetteln, meldet sich niemand bei mir. Ich muss mich anstrengen beim Aufstehen, beim rausgehen und mich bewegen, beim für mich kochen, bei Körperpflege, bei den Atemübungen, bei jeder Therapie, beim Versuch einen skill anzuwenden und den alltäglichen Dissoziationsstopps, bei allem außer schlafen. Überleben ist schon die Selbstwirksamkeit.

Ich bin im Ende, so müde vom Fühlen mit all den Widerständen gegen das Untergehen in der Trauer und falle immer tiefer in die körperliche Erschöpfung. Ich lasse sie für begrenzte Zeiten zu bis die Angst aus dem Strudel der Ohnmacht reißt. Was ist, wenn ich mich fallen lasse, aufhöre zu kämpfen, um den eigenen Lebenserhalt und liegen bleibe. Kommt dann wer? Nein, wer soll sich bitte um mich kümmern und nach dir sehen, von sich aus dir die Hand reichen. Das ist eine absurde Utopie. Also weiter mich selbst mit den Restkräften halten. Ich kann mich (noch) halten, bin ich doch mein Leben lang schon mein einziger Halt, der übrig bleibt.

Ich habe Angst, dass mir die Kraft und Disziplin, die mich von Kleinkind an im Leben gehalten hat ausgeht. Ich will nicht mehr und erlaube mir das Aufgeben nicht so lange noch irgendeine Art von Können da ist. Der Kampf gegen die Kapitulation und dem Liegenbleiben ist ein Endkampf. Es denkt ich sterbe alleine, wenn ich es nicht mehr selber schaffe mein Leben aufrechtzuhalten. Es erinnert mich wie oft niemand kam, als ich am krepieren war. Vielleicht stimmt das ja auch heute noch. Ich habe Angst und bin tief traurig. Hat was von Notenge, Erkenntnisstau und Vollohnmacht. Auch wenn ich es nicht sollte, fühlt sich in mir Ohnmacht beschissen an, und wenn überhaupt nur im Paket mit „wann hört das auf“ Widerstand. Hingabe ist dran, es klingt so toll, nur wie, ich fühle mich darin nur hilflos und ausgeliefert im fühlenden Erleben. In mir ist kein Unterschied zwischen Hingabe und Ohnmacht. Es hat die Qualität von „ich lege alles in deine Hände“ und da sind aber keine.

Früher konnte ich mein Tagebuch offen liegen lasse, hat ohnehin niemanden interessiert. Das ist heute immer noch so. Ich weine schon wieder trotz schreiben. Ich habe schon so oft um Hilfe gebeten, vielleicht nicht deutlich genug. Ich krieg meine Not nicht verstehbar in Kontakt kommuniziert bzw. interessiert das niemanden beziehungsweise kann (will) mir keiner helfen. Ich kann nicht mehr warten bis wer kommt, da kommt keiner, ich muss mich selber (aus)halten. Ja ich reinszeniere, wenn ich schwach war, wurde ich immer verlassen, war und bin immer alleine. Es ist mir bewusst, aber ich packe es nicht mich komplett fallen zu lassen und alleine ins Aufgeben reinzulassen. Mich darauf einlassen geht und dabei weiter weinen. Ich kann nicht mehr als mit dem sein was ist und bin zutiefst erschöpft. Danke fürs damit da sein dürfen. Auch wenn ich euch nicht spüren und fühlen kann, denkt mein Raum da ist wer, zumindest im geistigen Seelenreich.

Danke fürs Lesen/Sehen/Antworten, vielleicht. Mein Schreiben ist wie ein in aller Not um mich rausrufen „bitte helft“ mir und gleichzeitig bin ich stumm und hilflos in der körperlichen Realität. Es ist sehr ähnlich wie als Kind, nur sind die Worte gewandter und zahlreicher, vielleicht ist da ja auch Interesse in der fernen Menschenwelt. Schreiben hilft, auch wenn es alleine ist. Es spiegelt mich, schafft mir ein wahrgenommen Werden. Ein „Gedicht“ kam dabei zutage:

 

Schwermut

Ich warf mich so oft gegen die Wand der Angst,

bis der ganze Körper verspannt erschöpfte.

Die Schulterblätter meiner Seele sind dumpfe Schmerzquellen,

die Seile meines Herzens werden dünn.

 

Das Herz klopft zum Klang der gequälten Schreie.

Meine. Deren. Unserer.

Mein Herz hämmere gegen Schatten,

in der Hoffnung, dass meine fegefeuerartiger Erschöpfung besiegt wird.

Das Licht deines Bildes fällt ein.

 

Ich erkenne in mir das Schicksal des Menschen.

Greife nach deinem Foto und schaue dein Bild an,

blicke in das von meinen Fingern gehaltene Gesicht,

 

Ich schaue dich an und das Herz geht auf,

versuche zu verstehen was mich so rührt

und fühle die bedingungslose Liebe, die mal da war.

 

Ich fühle mich ganz

und weiß, dass ist mein und

unser aller Ausgeliefert sein

dem L(i)eben gegenüber.

 

Mein Erleben durchstehen,

fühlen und spüren,

es geschieht allen.

Ich hänge an deinem Bild

als würde ich mich selbst betrachten,

weil ich es tue.

 

Schweigend ausatmend die Fratzen

der eigenen Umarmung versteckt

nach ihrem Sehnen verlorener Rettung.

 

Ich verkrieche mich unter meinem Bett,

wie als Kind in Gegenwart meiner Mutter,

während vergessene Gebete über meine Lippen kochen.

 

Im Blutrausch ertränkt, offene Seelenqualen

im Klammergriff modriger Schatten.

Das Gefühl, dass „es nie gut wird“, herrscht in mir.

Es hallt um mich. Überall.

 

Ich kann das nicht kontrollieren.

Ich bin müde. Zu müde zum Ausruhen,

aber nicht genug, um Widerstand gegen die Angst zu leisten.

Ich trinke, was mich verbrennt.

 

In diesem dunklen Raum werde ich

von einer tintenschwarzen Ewigkeit erstickt.

Sie klebt und färbt überall ab.

Sie verblendet bis zum leeren Kern.

 

Die Seele kann nicht mehr richtig sehen.

Wie eine Fliege im Netz komme ich nicht weg.

Der Spinnenbiss lähmt. Sie frisst mich lebendig.

 

Die Welt löst sich auf, wird ein Nichts.

Unsicher greife ich zu meiner einzigen Waffe. Kontrolle!

Die innere Mutter töten.

Ich lasse dein Bild los und schlage ins Leere

in das Leere in mir.

 

Stelle das Getrenntsein fest.

Das L(i)eben ist mir aus den Händen genommen worden

und das begreift meine Trauer in der Tiefe.

Da ist immer noch das Bedürfnis gehalten zu werden,

eine mich mittragende Beziehung zu erleben.

 

Du bist nicht da und warst nie für mich da.

Jetzt erfasst mich das ganz.

Die Trauer auch noch loslassen

und ins Nichts gleiten.

 

Danke für nichts.

Impulslos warten.

Hinnahme der Unverfügbarkeit.

Warten auf jemanden mit dem die Liebe bleibt.

 

Noch l(i)eben zu können,

noch auf jemanden zuatmen,

noch die Augen erfüllt haben mit einem Menschen,

noch Worte finden, und aufschreiben,

noch die Schwingungen eines Menschen zu spüren,

hält die Welt in und um mich offen.

 

Kostbar sind die Regungen,

die mich zum L(i)eben tragen.

Ich bin noch da

schwermütig in tiefer Trauer

und eingebettet ins L(i)eben.

 

Berührt euch etwas davon, kennt jemand meinen Zustand, geht der vorbei?

Wie kann ich in dem „ich kann nicht mehr“ dableiben und die Todesgefühle aushalten?

Wie halte ich das unhaltbare, unaufhaltbare Aufgeben (nicht mehr) aus?

 

Ich bin da und habe keine Ahnung ob dort oder hier oder fern oder … aber ich bin da…irgendwo bin ich … und irgendwo ist wer. Ich wäre gern näher. Atemzug um Atemzug halten wir das Unaushaltbare aus und irgendwann verändert sich der Zustand und die Situation wird wieder erträglicher. Danke euch allen, dass ihr mir punktuell eure Wahrnehmung und Worte schenkt. Mir die eine oder andere Hand und Umarmung schenkt (ohne zu erklären, wie ich da wieder rauskomme, oder mich belehrt was an mir zu ändern wäre). Ich übe mich im akzeptieren davon, wer/was geht und lieben wer/was bleibt. Selbst wenn es nichts und niemand ist für die toten Leeremomente. Ich habe mich alleine noch nie nicht einsam gefühlt. Mit Menschen kommt es nur mehr selten vor, seit ich so ehrlich in Kontakten bin. Danke für jeden milden, weichen Blick auf mich, der mir alleine so leicht abhanden kommt!

Es ist auch okay, nicht okay zu sein. Ich brauche nicht weniger weinen und muss auch nicht weniger bedürftig sein. Weinen und Brauchen ist gerade meine Wahrheit und damit heilsam, auch wenn es mich total überfordert. Es sind meine menschlichen Grenzen, die die Liebe auflöst. Ja es darf viel Trauer und viel Bedürftigkeit sein und der Schmerz, das alles nicht (aus)halten zu können braucht einen begrenzenden Rahmen. Ich bin noch nicht bedingungslos mit mir, das ist anzuerkennen. Hingabe an mich, ans nicht mehr können und dennoch weiter leben.

Die tiefe Emotionalität und Verletzlichkeit so gut ich es vermag zulassen. Liebe kann ich nur empfangen, wenn ich mich wieder und wieder hingebe. Hingabe macht sehr verletzlich. Es schmerzt abgewiesen zu werden, es stürzt mich ins Bodenlosen, wenn Geliebte von mir weg gehen. Tiefe Liebe ist jedoch mit Hingabe verbunden. Völliger Hingabe und die macht mir enorme Angst. Ich muss das Risiko eingehen, dass nichts mehr von mir übrig bleibt, sollte die Sache schief gehen. Aber ohne Liebe gehe ich auf jeden Fall zu Grunde und damit fällt die Entscheidung leichter. Tiefe Liebe schließt Austauschbarkeit aus. Ich liebe. Was geht dich das an? Nichts und niemand kann mich davon abhalten in der Tiefe zu lieben.

Über Frauenarztbesuche mit Vaginismus und sexuellen Traumatisierungen

Ich bin da wo mein Schoß ist also im Arsch.

Berührbar, nahbar sein in allem braucht für mich noch immer Überwindung. Und mache es dennoch, weil mich nicht zu zeigen, bedeutet mich (meinen Ausdruck) anzugreifen und zu verbieten. Sicher bin ich, wenn ich von mir angenommen da sein kann und in meiner Wahrnehmung mir dessen Ausdruck lasse. Ich geschehe für das Erleben und das Erleben geschieht für mich. Es bewegt meine Not aus der Isolation in den Kontakt. Lässt alle Masken, Vorstellungen, Wünsche zerfallen. Kurz Sichtbarkeit in allen Schwächen vor mir und dir, wenn du lesen möchtest.

Das Eindrücklichste und Heilsamste ist es zu erfahren wie alle und alles da sein darf, Raum, Kontakt und Wahrnehmung bekommt. Dieses bedingungslose Angenommensein mit dem wie und was ist – ohne Lösungen, regeln wollen oder verändert werden, aussparen oder hinzufügen – schlichte vollkommene Präsenz miteinander ist meine Heilung.

Zurück zum Thema das mehr Unheil in sich birgt. Da war der dritter Frauenarzt(ver)besuch meines Lebens. Der mit dem meisten Bewusstsein und erstaunlicherweise auch weitem Wahrnehmungsraum, um das schmerzhafte Prozedere herum. Nach den Missbrauchsjahren der Kindheit und der Vergewaltigung als Jugendliche hat mein Körper beschlossen „unten wird nichts mehr aufgenommen“. Vaginismus heißt das, wie heute weiß, wenn alles so eng ist im Schoß, dass nichts (Penis, Tampon, Finger) mehr eingeführt werden kann. Damit lebe ich seit Jahrzehnten und nehme in Kauf keine Sexualität, keine Partnerschaft (weil da ist Sex die Währung) und keine Familie leben zu können.

Nachdem ich seit drei Jahren durch viel Traumaintegration und Prozessarbeit richtig reichlich blute und es mitunter neben der allgemeinen Schwäche auf den Kreislauf geht, was dann wieder das dissoziieren fördert, wollte mein Verstand das abklären lassen, auch wenn die Intuition darauf hindeutet, dass es psychosomatischer Druckabbau und Reinigung ist.

Der erste Versuch Anfang des Jahres endete im Spital mit einem Krampfanfall völlig dissoziiert. Der zweite Versuch vor zwei Wochen privat bei einer mit dem Thema vertrauten Frauenärztin. Sie achtet mit drauf, dass da Kontakt spürbarer von Mensch zu Mensch bleibt durch einer Hand am Bauch und ab und zu direktem Augenkontakt. Mein Körper ließ schmerzend die Tastuntersuchung mit einem Finger und den Ultraschall zu, dann kippte mein System ins Delirium. Woraufhin vertagen dran war und erst einmal warten bis die Nachblutungen wieder abklangen, weil mit kein Abstrich machbar ist.

Zwei Wochen später war das soweit und der Termin machte meine Alpträume real. Ich habe mich nach schlaflosen Nächten hinbewegt und bin vor Ort im Körper geblieben, auch wenn der Versuch das kleinste Spekulum einzuführen eine Schmerzexplosion und einnässen auslöste. Vom Muttermund einen Spalt gegen den Willen meines Körpers öffnen habe ich noch was mitbekommen, vom Abstrich selber nicht mehr, aber es war vollbracht. Ich bin so froh ihr vorher gesagt zu haben, dass mein System mit dem Satz „Es ist vollbracht.“ (wie man mich nach dem rituellen Missbrauch als Kind wieder in den Körper zurück holte) eine Möglichkeit mich zurückzuholen bietet, und es klappt immer noch damit.

Das schöne an dem (sexuellen) Trauma ist, dass ich heute mit für die meisten banalen Sachen die krassesten Wahrnehmungserfahrungen machen kann für die andere psychedelische Substanzen einwerfen müssen. Vom bewussten raus und rein gleiten in den Körper, über sich überlagernde alte Bilder und Orientierung im heutigen Raum, erinnerte Berührungen aus den Tiefen des Körpergedächtnisses und die warme Hand der Frauenärztin im Moment am erwachsenen Bauch, Desinfektionsgerüche vom Metallgeschirr und Kerzenbrandeln, Farben und klingende, glockenartige Klänge von wer weiß woher und die Maserung der Deckensturktur und aktuelle Geräusche von Autos unterhalb auf der Straße ebenso wie den zwitschernden Vögeln alles gleichzeitig.

Heute mit der Erinnerung eine neue Erfahrung machen. Heute kann ich mir Heilung gönnen in dem ich annehme was war und ist. Alle Vorstellungen von Heilung und jede Erwartung wie die geschehen kann loslassen, schlicht weil ich es nur schlechter machen kann als es geschieht, wenn ich mich empfange wie ich bin. So saß ich dann in meiner Blutlache, zog mich an und spürte das vertraute warme Blut rinnen. Der Heimweg war nur peinlich, den lasse ich aus. Angekommen erstmal in die Badewanne, eine blutige Sauerei mit kaltem Wasser. Mir wie früher vom Missbraucher Eiswürfel holen, um das Zusammenziehen der Gefäße zu unterstützen.

Dann saß ich lange da wo mein Schoß es wollte, auf Decken daheim geborgen in der Stille und mein System hat genossen wie der Tag in die Nacht überging. Eine Wärmeflasche am Unterbauch, die der Atem schaukelnd bewegt. Der Blutstrom pulst spürbar durch alle Adern und Venen im Becken. Beckenboden und Hemstrings steinhart, halten fest. Der Versuch sie mit etwas Yoga und Feldenkraisübungen zu lockern war vergeblich. Festhalten am Zusammenziehen und intensives energetisches Strömen durch winzigste Lücken bis runter durch die Beine in die Erde. Der Gebärmuttermund brennt und zieht in Mikrobewegungen. Dafür zittert das Kiefer immer wieder mal heftig. Die Hände sind warm und stützen meinen Kopf, er hat es schwer, so eine Masse an Gehirngewicht mit einem Klumpen an Hirnstamm. Der Körper will Begrenzung, deshalb lag ich auch eine Zeit in der Nische unter meinem Sofa, wie früher als Kind, um Sicherheit in der Enge wahrzunehmen bis es für die Erwachsen zu unbequem wurde. Im Herzen und den Brüsten ist es kalt, eiskalt. Ein inneres Frieren des allein Fühlens mit dem Erleben. Deshalb schriebe ich wie so oft, um mir einen Raum zu geben, in dem ich gelesen mich fühlen kann wie ich bin. Nun teile ich es hier und bin schon neugierig ob ich gefunden werde. Ich lasse die Welt zu mir ins Innerste kommen, wenn sie es möchte. Unten rein wird es nichts, über die Mitte und oben gibt es Zugang zu mir.

Das ist wohl mein Pfad der Ergebung. Viel später kamen dann die Tränen in Wellen und mischten sich zu den ohnehin tiefen Trauerphasen dieser Wochen. Da ist nichts mit zu tun, da kann nicht geholfen werden, ich bin hilflos mit dem Wunsch Trost und der Sehnsucht Liebe in mir fühlen zu können. Da ist die Klarheit mich nicht mehr banalisieren zu wollen. Ich war Opfer und leide unter den Folgen (die für das Amt nicht einmal krankheitswertig sind, weil unlebbare Sexualität nicht als Behinderung im Leben angesehen wird). Das ist okay, ich kann mich mit dem eng sein akzeptieren. Etwas weiches Mitgefühl ist da. Eine Selbstmilde, der es ausreicht mich zu spüren. Und ich bin auch okay damit vielleicht für den Rest meines Lebens Hilfe zu brauchen in allem was Kontakt angeht. Ich kann mir das ein- und zugestehen. Anerkennung für das was ich empfinde, fühle, prozessiere ist es noch nicht. Es ist ein akzeptierendes Zugeständnis so bin ich (geworden).

Jeden Moment, in dem ich mich mit mir alleine spüre und fühle, falle ich in den tiefen Schmerz, der mich verschlingt und die Tränen rückhaltlos fließen lässt. Mein Lochfall wieder und wieder lässt erleben, dass es ein bei mir ankommen ist. Wenn ich mich komplett erlaube, weine ich ohne Ende. Jeden Moment mit jemanden oder etwas bremst sich die Dynamik ein und zieht sich in den Hintergrund zurück. Da weint es dann dosiert etwas mit Vorsicht oder ganz still im Inneren.

Mich ehrlich zeigen wird ohne Tränen nicht möglich sein. Danke für den Raum um all die Phänomene, dieses aus dem Kosmos gehalten sein. Darin verortet sich der Schmerz, das Leben, die Worte. Wahrnehmung und Annahme schaffen diesen Raum der wahrhaftigen (Selbst)Begegnung. Das Versteckspiel ist vorbei im mich mitteilen können und ihr seid mit mir der Raum der sieht. Danke, dass es sich hier für mich sicher und offen genug anfühlt alles mitteilen zu können was ist. Und ich danke mir für die Bereitschaft alles zu empfangen, wie es kommt. Ja ich wähle es die ER-lösung in mir zu finden dankbar wohlig wissend, dass sie nicht von mir kann und auch nicht zu kommen braucht.

Völlig am Ende seiend bin ich in mir angekommen. Zusammenbrechend empfange ich mich. Ich bin da wo mein Arsch und Schoß ist. Ich geschehe für das Erleben und das Erleben geschieht für mich. Es hat mich wieder einmal schmerzhaft und teuer gelehrt, was schon intuitiv gespürt wurde, die Blutungen sind psychosomatisch. Die erneut gemachte Erfahrung mein „inneren Wissen“ in Frage zu stellen macht so greifbar wie sehr ich mir damit schade. Mit der Idee etwas für meine Gesundheit zu tun, mache ich mich krank. Ich will und werde meine Symptome annehmen und die Lebensintelligenz machen lassen. Ich kann es nur schlechter machen, wenn ich dem Leben reinpfusche. Mich empfangen lernen wie ich bin ohne was dran verändern zu wollen. Diese durch mein Leben ziehende Selbstablehnung endlich stoppen. Die „Fehlersuche“ in mir beenden. Ich möchte mich nicht mehr ablehnen. Bitte unterstützt mich im annehmen. Ich brauche Liebe, um weiter und vor allem tiefer lernen zu können Liebe (für mich) zu empfangen.

Hier findet ihr ein Bild von meiner blutenden Yoni und wie sie sich selbst heilte in der Zeit nach dem von mir verursachten gewaltsamen Eingriff:

Zuletzt eine Erinnerung ans mich Annehmen lassen!

 

Besiegt vom Leben – wund im Urschmerz zerbrechen UND Glückseligkeit im darin Nähe erfahren

Reingleiten – mein Loch ist das in mir ankommen!

Besiegt vom Leben.

Ich gebe auf, ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr.

Der Schrei ins Leben ist verstummt.

Wo und mit wem auch immer Vertrauen aufgebaut wurde kam es zum Verlassenwerden. Manchmal mit wünschenswerten Verhalten etwas herausgezögert, aber letztlich doch, weil ich (meine Not) nicht dauerhaft unterdrückbar bin. Unabhängig ob es Familienmitglieder, Freund*innen, Kolleg*innen, Therapeut*innen, andere Professionellen oder Spirituelle waren, keine*r blieb mit mir und meinem offenen Herzen. Jedes Mal wurde die Wunde tiefer und breiter. Ich stellte das Bedürfnis nach Bindung über alles und selbst das half nichts, um eine aufrechtzuerhalten.

Dennoch ist es mir unmöglich das Herz zu verschließen, es liebt einfach weiter, da habe ich keine Steuerung darüber. Vielleicht ist mein gebrochenes Herz unheilbar. Unheilbar Liebesfähig und unheilbar als gebrochenes Herz. Die Lösung liegt weder in meiner noch in einer anderen Person. Hilflosigkeit. Tragfähige Verbundenheit und Gehaltensein bleibt unerreichbar.

Ich bin ein tiefes Loch von Bedürftigkeit. Früher hat das Wesentlich (mitgekriegt, wahrgenommen und beschützt werden, Fürsorge, Schutz, Zuwendung, Hilfe) gefehlt. Mein Kind hat vieles nicht bekommen, das war und ist traurig. Noch mehr schmerzt die Realisierung, das was es gebraucht hätte und immer noch braucht ist nicht mehr zu bekommen. Das ist nicht nachnährbar, unwiederbringlich verloren und die Folgeschäden des Fehlenden bleiben. Egal wie viel ich lerne meinen Körper zu Spüren und die Gefühle darin zu halten, es macht mich nicht fähiger zu Kontakt, Wohlbefinden oder gar Liebe. Es reicht nicht, mich erreicht nichts dauerhaft. Für bleibende herzliche Verbindung reicht mein Wesen nicht. Das Loch bleibt und das gebrochene Herz.

Anerkennen was ist. Die endlose Traurigkeit im ganzen Körper verbreitet. Die Realität durchlaufen, in der alles schmerzt und alle fehlen. Bereit sein, den Augenblick zu ertragen. Mich darin annehmen, anders geht es nicht. Radikale Akzeptanz. Trauerarbeit. Es ist ein doppelter Abschied von der beschissenen Kindheit und von der Hoffnung, dass da noch was nachgeholt werden kann. Beides betrauern und anerkennen wie es war und, dass da niemand mehr kommt. Die Sehnsucht und Idee einer wiederkehrenden Bezugsperson aufgeben. Ja Heilung ist präsent fühlend im Körper sein (können) und meine Trauer braucht ein Gegenüber (das nicht da ist). Akzeptanz ist schmerzhaft und letztlich das einzige was übrig bleibt, wenn etwas unveränderlich ist.

Ich bettle nicht mehr, bitte nicht mehr, beschwere mich nicht mehr, fordere nichts mehr, klage nicht mehr.

Sondern bleibe auf den Knien, lege mein Haupt in den Boden, falle auseinander.

Absolute Hingabe.

Ich gebe auf, nimm mich, mach mit mir was du willst.

Stück für Stück ziehe ich meine Schöpfung zurück.

Nehme die Fragmente in Demut.

Annahme meines Lebens wie es ist.

Danke für mein Leiden.

Ausatmen.

Dankbarkeit.

Prozessdichte voller Trostbedürftigkeit und Gefäß  für all die Liebe sein…

Geschenke und Wunscherfüllung in vielfacher Form ermöglichen den tiefsten Schmerz „der fehlenden Mutterliebe und verwahrlosenden Nichtwahrnehmung“ aufkommen und aushaltbar zu machen. Ich hab ein Loch in meiner Seele da wo Mutterliebe sein könnte.

Nachdem alle Versuche ambulante psychiatrische Pflege in mein Leben zu bringen nach der Klinikzeit scheiterte am Ösisystem (so was gibt es nicht) verwarf ich aus mein klares Erkennen mehr „Pflege und Bezug“ als Therapie zu brauchen dafür Hilfe zu bekommen. Im Hintergrund wirkte das Feld für mich und sorgte über Gabriellas Traumaheilungsnetzwerk im DACHraum für mich. Die universellen Kräfte haben ein Goldstück aus Deutschland ins Leben getragen. Einfach so auf mich zukommend gestern Vormittag virtuelle Stunden gemeinsam verbringen und erfahren, da wo ich drin bin ist „der doppelte Abschied“ und der ist das emotional schmerzhafteste was es gibt. Sie ist da selbst durch und hat in ihren vielen Jahrzehnten in der Traumaklinik als Pflegerin viele darin ein Stück weit begleitet.

Ich lausche fasziniert, bemerke es stimmt seit die Trauer so intensiv da ist, sind die Dissoziationen weniger und auch die flashbacks kürzer eher wie Intrusionen. Ihr Verständnis erzeugte viel davon in meinem Verstand für diese Heulzustände. Die tief Wertschätzung in ihren Worten für mein Bewusstsein und darin so klar zu sein, hielt alle inneren Kritiker an. Der Wunsch nach Trost traute sich in Kontakt und die Frage „wer in dir braucht Trost“ zeigt die Vielschichtigkeit und die Nuancen von Regulation und Kompensation. Das bisherige meist trostlose Leben anerkennen und Möglichkeiten die inneren Kleinen und vor allem auch der Erwachsene Trost zu spenden erforschen. Ganz sinnlich meinem Hauptkanal mit dem Impuls des Kummerbachs Rituals, Kerzenzeit und im Körper mit Kraft mit Leidvollem zu sein gemeinsam praktizieren.

Liebe in hörbarer Form als Audio von ihrem Klavierspiel und eigenen Gesang von Händels „Lass mich Tränen reich mein Leid beklagen“ geschickt bekommen als haltgebende Klänge für die Zeit des Alleineseins. Sie machen das Ringen mit dem Weinen weich fließend immer und immer wieder wiederholend, wenn ich die Not mit Härte fühle. Ganz viel Liebe ohne sich selbst zu verlieren, pure Herzensqualitäten als Geschenk und Omalebensweisheit einfach so da. Bleibend, verlässlich Hilfe zur Selbsthilfe. Ganz große weise Perspektive auf mein Leid und auf sich und ihre Erfahrung voller Gelassenheit. Danke Universum/Göttin!

Dann ein Nachmittag mit meiner Amtswegebegleiterin von promente über viele gemeinsame Stunde an der spätsommerlichen Donau. Da hat mir der Kosmos eine Perle an die Seite gestellt. Die frühere Juristin und nun in Ausbildung befindliche Leben- und Sozialberaterin mit somatic experiencing Schwerpunkt ist ähnlich reich an Selbsterfahrung wie ich, genauso gescheitert im System zu funktionieren und liebt die Natur. Da wird eine Stunde wie vom System vorgesehen zu einem ganzen Nachmittag in entspannter, berührbarer Zusammenkunft mit schwimmen, sonnen, Laubblätter und Steinchen sammeln und Thermoskannentee genießen. Augenblicktiefe und lange Umarmungen zum Abschied. Mit dem Sonnenuntergang heim radelnd voller Glücksgefühle auch noch eine spontane Einladung für den nächsten Tag toppen bis zum Glückstränenfluss trotz der Prozessblutungen und Kopfschmerzen diesen Tag der Wunder.

Abends alleine daheim kommt die nagende Sehnsucht hoch, kochend, siedend ist sie da mitten in der fast kompletten Erfüllung spüren. Traurigkeit, Sehnsucht nach der einen Person, die mich ignoriert und nicht (mehr) will. Meine Projektion tracken und merken es ist die kleinkindliche Sehnsucht nach Mama. Alle konnte ich erreichen mit meiner Liebe, nur sie nicht. Da kam nur Ignoranz, schlichtes mein Wesen überhaupt nicht wahrnehmen und viel Vernachlässigung. Keine/r konnte das ausgleichen. Dieser Mama(ersatz)wollenschmerz brauchte die ganze Nacht meinen Fühlraum. Stunden lang mit einer großen, dicken Kerze für mich und dem Teddybär da sitzen. All die Kleinen, die so viel Zeit alleine waren im Körpergedächtnis. Im Starren in die Flamme kamen die Bilder von früher, wie ich alleine vor (aus der Kirche mitgenommenen) Teelichtern saß mit 4+ Jahren (Mama mit Schwesterlein in der Psychiatrie für Monate, Papa am Arbeiten in zwei Jobs bis in die Nacht weg).

Wie das ging kann mir keiner sagen, ich für mich schon erschließen, während ich wie früher mit den Fingern durch die Flamme streiche, mit dem warmen Wachs spiele und wie früher und die Kerze verforme (wenn er später bemerkte meinte Paps „na hast du wieder eine Kerze massakriert“). Es ging, weil ich mich damals schon anziehen, mit Medikamenten und Essen versorgen, zum Nachbarn ebenso wie in die Au gehen konnte, Schlüssel und Notfallspray immer in der Tasche. Es war auch schön frei „schon große sein“ zugeschreiben zu bekommen. Keine Essenszeiten, keine Vorgaben, keine Regeln, riesige Kochschokoladepackungen aus der obersten Lade unter der Decke, am Fensterbankerl mit den Füßen raushängend sitzen, aufs Dach kraxeln, wetterunabhängige Baumzeit im Kronendach (der einprägenste Moment war jener als einmal ein Blitz in den Nachbarbaum einschlug und ich in der totalen Faszination miterleben konnte wie der bis in den Boden hinein verbrannte während es in Strömen schüttete). Kerzen anzünden dürfen, mit Messern hanteln, alles ausprobieren an vorhandenen Lebensmittel und wenn was schief ging konnte ich das auch verarzten und wegputzen, dauerte manchmal etwas war aber auch egal weil eh keiner Stress machte. Eigenständig schwimmen lernen aus dem Selbstverständnis meines Papas „mein Kind kann schwimmen“, ja sie konnte es bald.

Im Nachhinein gesehen war ich wohl kontraphobisch unterwegs auch in Menschenkontakten. Doch diese tiefe Einsamkeit war unfühlbar, weggepackt für hier und jetzt, wo ich zu spüren gelernt habe und heftige Emotionen halten kann. Vieles bot sich an zu integrieren, immer wieder in „zu viel“ Momente kippen und dann auf die Terrasse raus in den Himmel schauend beten mich zu unterstützen. Mir aus der geistigen Welt helfen lassen, um dieses unerfüllbare Wollen nach Mamaliebe im lodernden Brennen halt- und linderbar zu machen. Draußen bleiben über die ersten Morgenstunden in die Gewichtsdecke gewickelt. Immer wieder von einer Meise besucht werden, wenn die Tränen flossen und verlassen werden, wenn es wieder ruhig in mir wurde. Ich hatte eine Trauermeise ;).

Dann die Einladung von gestern voller Herzlichkeit ganz ohne Geldgegenleistung zum Roten Zelt Workshop annehmen und ins Yogastudio fahren. So viel von anderen Frauen erfahren wie sie mit ihrem Zyklus und Blutungen sind, wieder dieser Schmerz im realisieren mich hat niemand darin eingeweiht, gesehen oder mitgekriegt, als ich die Tage bekam. Blutungen zu stillen wusste ich ja schon von den Missbrauchsjahren davor und wie immer habe ich alles selber gemacht. Auch fast all die Jahre danach. In der Frauenrunde recht still sein auch wegen der Unterleibskrämpfe die immer wieder die Sinne nach innen verschlossen und meine Bewältigungskräft gebrauchte. Damit eingebunden und aufgefangen werden erleben wie meine Abwehr gegen Fürsorge wirkt und eine Überforderung mit getröstet werden nur kleine Mengen reinlassen kann. Den Mechanismus nur nicht zu viel an Zuwendung rein lassen, weil es könnte ja jeder Zeit wieder weg sein und dann zerfalle ich womöglich ohne aufrechten Eigenkräfte, erkennen. Mich selbst begleiten und zulassen was ging und okay sein mit dem wo der Alarm im Organismus zu heftig wurde.

Nachmittags erschöpft raus ins Stadtleben auf einer Bank eine Pause machen und beobachten wie ein Mädel auf der Straße von der rennenden Mutter zurückgelassen zwischen stehen bleibenden Autos, fürsorglichen Passanten, einem herbeieilenden Polizistenpaar voller aufgeregter Zuwendung behandelt wird und sie nur nach ihrer Mama schreit und niemand anderen an sich ran lässt. Mich darin sehen so tief berührt in Tränen spüren, egal wie mies sie mich behandelt hat meine Mama, ich wollte im tiefsten Herzen nur ihre Zuwendung und Wahrnehmung. Weiter beobachten wie die Mutter das Mädel wüst beschimpft und die Kleine sich an ihre Beine klammert, die nach ihr treten während da so viele andere Arme die Schutz bieten würden außer Acht gelassen werden. Letztlich kam es zu Amtshandlungen von den Polizisten gegen die Mutter bei der ich fast eingenässt hätte durch die Intrusionen.

Damit wie Wolken innerlich durchzogen heimradeln in die anbrechende Dunkelheit und in meinem Postfach einen Zettel vorfinden mit einem Auszug aus Alice im Wunderland. Ich kenne diese Passage, habe sie bisher befremdlich und lieblos empfunden. Warum sollte Lieblosigkeit als Vorbereitung für die Menschenwelt ein Akt von Güte sein? Und dann las ich es nochmal langsam Satz für Satz spürend, wie mein Herz wie ein unendlicher Raum voller Liebe tatsächlich die Liebe in der Lieblosigkeit fühlen konnte. Damit war das Gebet nach dem warum vollumfänglich erlebt erfü(h)llt. Ich möchte es mit euch teilen:

„Liebst du mich?“, fragte Alice.

„Nein, ich liebe dich nicht“, antwortete das weiße Kaninchen.

Alice runzelte die Stirn und legte ihre Hände zusammen, wie sie es immer tat, wenn sie verletzt war.

„Siehst du“, erwiderte das weiße Kaninchen.

Jetzt wirst du dich fragen, was dich so unvollkommen macht und was du falsch gemacht hast, damit ich dich nicht wenigstens ein wenig lieben kann.

Weißt du, deshalb kann ich dich nicht lieben. Du wirst nicht immer geliebt werden Alice, es wird Tage geben, an denen andere müde und gelangweilt vom Leben sind, ihre Köpfe in den Wolken haben und dich verletzen werden.

Weil Menschen so sind, verletzen sie sich immer gegenseitig, sei es durch Nachlässigkeit, Missverständnisse oder Konflikte mit sich selbst.

Wenn sie sich selbst nicht lieben, zumindest ein wenig, wenn sie keinen Brustpanzer der Selbstliebe und des Glücks um Ihr Herz schaffen, wird das schwache Unbehagen, das von anderen verursacht wird, tödlich und zerstört sie.

Als ich dich das erste Mal sah, schloss ich einen Pakt mit mir selbst: „Ich werde es vermeiden, dich zu lieben, bis du lernst, dich selbst zu lieben.“

Lewis Carrol, „Alice im Wunderland“

Ich staune, und realisiere das „Warum“. Warum ich immer wieder auf diese Erde komme, hier inkarniere, hinein in dieses grobstoffliche Holodeck, dieses Spielfeld, dieses krasse wundervolle anstrengende grausame magische Irrenhaus. Danke für so viel Führung, menschliche und geistige Begleitung in diesen besonderen Trauerzeiten. Geschützt und behütet in der Umarmung des Göttlichen Funken sitze ich mitten in der Quelle und alles ist gleich gültig.

 

Dauerüberforderung ein chronifiziertes gerade noch da sein…

Realisieren „ich habe immer die Beziehung“ über und vor das Spüren und Fühlen meiner Überforderung gestellt. Mich anerkennen für das was ich empfinde und Fühlen. Bereit dafür sein meine Bedürfnisse anzunehmen wie sie sind. Trauern, sehnen, ergeben, ohne was damit zu machen darin aufgehen.

 

Verlust – Trauer – Akzeptanz

 

Unsere Herzen sind ineinander geflossen, haben sich verbunden und einen Herzschlag gehalten.

Du hattest alle Antworten auf meine schweigenden Fragen in deinem liebevollen Blick.

Gesichter einer Liebe bis du dich abgewandt und verabschiedet hast.

 

Alles dreht unaufhörlich Kreise in mir, die mit dir anfangen und mit dir enden.

Über die Hängebrücke der Trauer schwanken in den Winden der Verzweiflung.

Diesmal werde ich meinen Schmerz nicht hinter meiner Selbstabwertung begraben.

 

Nie mehr mich um meine Trauer betrügen und im Selbsthass verloren gehen.

Aufhören an meiner Wahrnehmung herumzudoktorn

und an die natürliche Bindung an mich selbst glauben.

 

In den Tiefen der Einsamkeit

in eine Welt hineinkriechen

in der du nur noch Erinnerung bist.

 

Keine Liebe mehr erhoffen, keine Zuwendung mehr erwarten.

Die Müdigkeit der Enttäuschung kriecht in mein waches Warten.

Ich will Deine Parallele sein und Dir im Unendlichen begegnen.

 

Das Ganze kann nur gelassen werden.

Wirklich zu leben, was ich empfinde, ist alles an Eigenleistung.

Mehr kann ich nicht und bin (den)noch da.

 

Das ist das Ende mich zu banalisieren

und der Moment der Akzeptanz meines Daseins.

Meine Scham zu lieben – Not und Nähe – SelbstSchmerzErSchöpfung – Annahme des Lieblosen

Es gibt keine größere Kraft, als die des geöffneten Herzens.

Das beschämte Lieben zieht sichtbare Lebensspuren…

legt sich offen und erhebt die enorme Empfindsamkeit darunter…

mein Innerstes kehrt sich nach außen in die sicheren, sichtbaren Hände meiner selbst…

ich schämte mich zu lieben, verweigerte dem Lieblosen meine Liebe…

bis die eigene Schmerzschöpfung erschöpft aufgegeben…

schlicht in der Überforderung des Liebens landete…

und nun darin als lebendiger Leib ruht.

Keine meiner Verletzungen muss mehr projiziert werden, ich sehe, spüre und fühle mich darin als Ursache. Ich habe alles in meinem Leben selbst erschaffen, selbst zu verantworten und selbst zu heilen. Alles jede Not, jedes Leiden, jede Liebe ich bekenne es war meine Schöpfung. Ich bin vollverantwortlich gehalten in radikaler Akzeptanz, wenn ich sie mir zugestehe.

Im gebrochenen Vertrauen zu mir bin ich brüchig. Das gebrochene Vertrauen in Menschen und in Gott macht alles so schwer, weil ich Gott in den Facetten der irdischen Lieblosigkeit ablehnte. Da war ein „das Leben sollte liebevoll sein“ und überall wo es das nicht war und ist innen wie außen wirkte ein dagegen sein. Ich habe eine enorme Wahrnehmung und spüre physisch was nicht in der Herzqualität ist. Diese Empfindung ist wie sie ist, wäre da nicht die Ablehnung der Empfindung und das Nein zu allem – in mir wie um mich – was nicht in der Liebe ist. Das Nein zum lieblosen Leben macht mich labil, unsicher, vorsichtig, schutzbedürftig, abwehrend, flüchtig. Im mich in dieser Negativität beobachtend realisieren, dass da einfach etwas nicht in der Liebe ist und das zu akzeptieren ist so wie es ist, wurde es weicher, weiter bis Herz und Hand vollständig zueinander gehörend im Erleben sich für einander öffneten. Seither wird viel mehr bewusst und jedes Nein zu meiner Empfindung fühlbar. Ich erkenne meine Schmerzschöpfungskräfte und leide emotional intensiv bis in die Tiefe an meiner Selbstbeschämung für die eigene Empfindsamkeit. Die eigene Liebe wird mit meiner Lieblosigkeit erniedrigt. So viel wurde mir zugemutet als kleines Menschlein, ja das ist wahr, und noch viel mehr Härte habe ich mir selbst angetan. Das ist unerträglich geworden. Die innere und äußere Lieblosigkeit tut weh. Sie ist als Teil von Gottes Schöpfung da und somit zu bejahen in ihrer und meiner Existenz. Genau diese Schöpfung ist wie sie ist anzunehmen inklusiver aller Liebe, Lieblosigkeit und der überabzählbar vielen Tränen, die all das nun fühlbar bewusst geworden begleiten.

Im Leben atmet mich das Empfinden und im Bewusstwerden kommt die Scham überhaupt etwas zu empfinden, einen so empfindsamen Körper zu haben aus der mentalen Abspaltung zurück. Empfinden an sich ist nicht gewollt gewesen, Empfindsamkeit bis heute eine Übung in Akzeptanz. Liebe zu empfinden ist das größte innere Tabu. Im Spüren des eigenen Körpers und der eigenen Wünsche offenbart sich, wie sehr ich mich schäm(t)e zu lieben. Lieben bewertet mein Verstand als meine größte Schwache.

Wenn der Wunsch nach (intimer) Nähe da ist, ist immer auch das Erleben von Verletzung präsent. Eine zelluläre Kopplung von Hinbewegung mit der Angst vernichtet, verlacht, verletzt oder Missbrauch in Kauf zu nehmen. Das Lieben erwischt mich an meiner verwundesten Stelle. Hier ruht bis heute ungelösten Bindungsnot. Ich bin eine Gefahr (für mich), wenn ich liebe. Viel mehr, als wenn ich Liebe brauchte, da gibt es Kompensationsmechanismen, die meine Bedürftigkeit regulieren bis betäuben. Aber wenn ich wirklich in Liebesflammen stehe, bin ich offen, komplett schutzlos, die ältersten Strang des Nervensystems sind aktiv, heiße Scham, kalte verstummende Angstschauer, fragile frühe Persönlichkeitsanteile übernehmen. Ich bin dann die Liebe und verliere die Fähigkeit (mich) zu lieben. Die kindliche Liebe macht mich vollständig aus und ich brauche alle meine Kräfte, um bewusst zu bleiben. Dem in den Boden brennende Liebesfeuer Begrenzung zu geben und die Sehnsuchtszügel an mich zu halten. Bis die unendliche Traurigkeit mit niemandem in meinem Lieben verbunden zu sein sich prozessiert und die Anspannung tränenreich temporär löscht.

Liebevoll gefühlt, gespürt und geführt werden ist meine Erfüllung. Ich wünsche mir so sehr eine sichere Bezugsperson, die mich zurück liebt und bei mir bleibt so lange ich es brauche. Von ganz klein an suchte ich einen Landeplatz für meine Liebe. Da wo es Landeanflüge gab wurde ich abgewiesen (Mama wurde da psychotisch bis gewalttätig), beschämt (Papa), missbraucht (Nachbar) bzw. ausgenutzt als Servicegeberin. Das Lieben im Flugmodus heimlich, versteckt, zurückgehalten, unterdrückt, umgelenkt in Produktivität folgte. Mein Lieben durfte nicht mehr direkt in Kontakt kommen. Ich schäm(t)e mich so sehr, wenn ich liebte. Ich wollte einfach nur lieben und entzog mir selbst jede Liebe.

Als kleines Kind versuchte ich die Verschmelzung, wurde darin ausschließlich verletzt; versuchte dann als junge Erwachsene (notgedrungen direkt die restliche Kindheit und Jugend ungelebt überspringend) die Autonomie und hab mich darin immer mehr innerlich isloliert. Ich habe mich selbst mit „alleine schaffen“ geschunden und die Anderen verlassen. Als das zu schmerzhaft wurde, versuchte ich mich gegen die Autonomie zu wehren, doch sie ließ sich nicht vernichten, weil ich niemand als bleibende Verbindung erreichen und halten konnte. Ich habe Angst vor meiner Autonomie. Sie wird von allen befürwortet, die Selbstverantwortung für alles, obwohl meine Not mit der totalen Einsamkeit darin klar offengelegt ist.

Meine größte Verletzlichkeit liegt im Lieben. Zu Lieben ist das Verbotenste gewesen in meiner Herkunftsfamilie, und ich als Liebeswesen abgelehnt und beschämt bis tief in den Kern, um dann in fremden Armen letztlich schmerzhaft auf Zeit Zuwendung zu leben. Empfindungen sind generell beschämt in mir. Mir körperliche Empfindsamkeit zuzugestehen ist immer noch ein mit der Scham und dem Empfundenen da sein. Bis heute schäme ich mich dafür Körperkontakt zu brauchen und mit meiner Liebe wohin zu wollen. Die Hinbewegung wird von vielen Gegenprogrammen begleitet. Wenn ich Liebe empfinde werde ich im Vollgasmodus von meinen Wächtern ausgebremst. So diese Bremse gelockert wird und ich mich damit zeige, kommen Fluten an alter Angst, die nur ein mich selbst erniedrigen und belächeln wieder ersticken. Auch das versuche ich nun, wie die Scham und das Lieben, in Kontakt zu bringen und scheiter in der verzweifelten Suche nach Worten ohne Selbstverachtung.

Da ist absolute Hilflosigkeit sichere Bindung zu realisieren, reichlich Frustration und Kapitulation. Nichtstun und Ratlosigkeit aushalten und zwar über einen langen Zeitraum. Durch das Scheitern hindurchleben ohne wegzugehen. Zumindest die Bindung an mich nicht ganz abbrechen lassen. Extreme Not und leise Bitten nach Hilfe, gleichzeitig Abwehr gegen die Zuwendung aus den verletzten Anteilen. Ich fühle mich in einem unlösbaren Dilemma, in einer Zwickmühle, aus der er keinen Ausweg gibt, als zwischen Rückzug/Trennung und Hinbewegung/Verletztwerden hin und her zu pendeln. Bisher gab es entweder Kontakt mit Anpassung und Selbstverleugnung (inklusive Rebellion) oder Trennung mit der Konsequenz von totaler Einsamkeit und Verlorensein. Es ist alt und im Lichte der Realität nicht mehr wahr das unlösbare Dilemma meiner Kindheit: Ohnmacht und Hilflosigkeit in der Bindung an Menschen. Zu jeder körperlicher Hinbewegung des Nähesuchen gibt es dennoch ein Wegbewegen aus Angst vor dieser Empfindung vom Verstand. Soweit ist das mich in dem Nähesuchen/Lieben/Anziehung empfinden „nicht wahrnehmen wollen“ Programm klar. Die Denke „ich bin verkehrt und falsch als liebendes, empfindsames Wesen“ ist der Selbstmord.

Da ist der Wunsch im Lieben gesehen und von der Selbstzerstörung abgehalten zu werden. Eine doppelte Botschaft von „haltet mich ab von mir“ mitsamt der Angst, dass jemand das womöglich wirklich macht. Ich traue mich nicht, so arschig wie ich bin, um Nähe zu bitten. Nähe und Not geht gar nicht (Ich wurde früher, wenn ich Not hatte, wütend war, was brauchte ins Zimmer eingesperrt, bis ich mich wieder berühigt = zerkratzt und kollabiert hatte. Die seltenen Vorfälle wo mir Tränen kamen wurden, wenn sie überhaupt wahrgenommen wurden, von meiner Mutter mit „du bist nicht traurig, du bist böse“ kommentiert). Diese kontaktunfähige Kindernot haltend realisieren ich heute wie überfordert ich war. Mich darin heute erleben mit der Kraft des erwachsenen Bewusstseins. Die konservierte Selbstbedrohung durchs Lieben und darin verlassen worden sein mit Atem versorgen. Realisieren wie der Schmerz des Verlassenseins, genauso wie er war, immer noch da ist, mit keinem Tag wurde er und Sehnsucht weniger. Zeit heilt nichts was konserviert ist. Ich leide wie Sau obwohl ich mich um mich kümmere, gute Kontakte pflege und mir Struktur gebe. Nichts hilft die Sehnsucht nach einer zugewandten Bezugsperson zu stillen. Was bleibt ist integrieren und so gut es möglich ist den Schmerz verarbeitbar zu machen. Trennungsschmerz Tröpchen für Tröpfchen in selbstberührten Kontakt bringen und mich aus dem konservierten Zustand des Verlassenseins.

Früher musste ich mich im lieben verlassen, heute gilt es mich darin nicht mehr zu verlassen. Mich empfinden wollen und es mit Selbstresonanz versuchen. Mir selbst das Geschenk der Aufmerksamkeit geben, vor allem fürs Empfinden, besonders fürs Empfinden der Bedrohung und des Schmerzes, den ein Bindungsabbruch im Lieben erlebbar macht. Im Reinsinken und Zulassen ist dann dieser unendliche Schmerz und die tiefe Erschöpfung. Mich damit wollen ohne in Aktionen oder Mentales abzuhauen und die Trennungschmerz aushalten. All mein mich hinterfragen, erniedrigen, verlachen, erklären, aussagen hat nur dazu gedient die Überforderung mit dem Empfinden und Fühlen zu mildern. Mich zerdenken und demütigen, um mich nicht komplett überfordert zu fühlen. Mich selbst mit denken und tun von meiner Verletzlichkeit, Zerbrochenheit und Hilflosigkeit ablenken war Programm. Ich fühle die selbsthassenden Gedanke direkt ohne Zeitverzögerung und das ist ein Geschenk. Es lässt mich realisieren, dass es nicht mehr notwendig ist. Jetzt kann ich den selbsterniedrigenden inneren Text stoppen mit der Kraft meines mich wahrhaftig Wollens unterstützt durch die innere Beschützerin.

Ins Empfinden vom Lieben eintauchen, erst mal die Schamschichten durchschwimmen und darunter in der Angst vermischt mit geheimer Freude im Körper baden. Der Verstand nimmt dieses Empfinden augenblicklich wahr und blockiert das Lieben im selben Moment mit mich bloßstellenden Gedanken. Der Geist wird aktiv begleitet von den Gegenenmotionen der Selbstbeschämung und diverser Zweifel an meiner Liebbarkeit. Die liebenden Empfindungen werden je nach Intensität umgelenkt, umgedeutet, ignoriert bis abgespalten. Dadurch verzerre ich meine Wahrnehmung und verbiege mich, wenn ich liebe. Es ist mir bewusst, ich sehe mich darin und erliege dem Geschehen.

Da wirken ein liebevolles Erleben und ein korrigierenden dieses empfindsamen Zustandes als Schutz davor wieder verletzt oder verlassen zu werden. Dadurch fühle ich mich latent minderwertig, falsch, unzufrieden, blockiert und oftmals auch energielos. Aus diesem Empfinden der Unzufriedenheit will ich dann wieder heraus und suchen nach psychologischen oder spirituellen Techniken, die mir dabei helfen sollen. Doch keine der vielen guten und erprobten Technik hat mich dauerhaft von meiner inneren Wirklichkeit befreit. Das „ich sollte nicht so (liebend) empfinden“ ist geblieben und mir ist bewusst, dass ich das nicht bin dieses Korrektiv. Alleine hilft es mir nicht es zu erkennen, dafür brauche ich eine Wahrnehmungsbestätigung für die Empfindung, die direkte Erfahrung zu lieben und damit okay zu sein. Die korrigierende Erfahrung von „lieben ist jetzt okay“ kann die alte Wahrnehmungsverzerrung „du solltest (als Mädchen) keine Liebe (zu einem Mann) empfinden“ aktuallisieren. Ich bin eine erwachsene Frau und mein Nervensystem wird es. Dafür brauche ich mich und dich konzeptlos, verletzlich, direkt, authentisch, wenn ich mich wage die Liebe, die ich empfinde zu leben.

Ich brauche eine hunderprozentige Authentizität von mir und meinem Gegenüber jenseits aller Konzepte, Ziele und Strategien. Sobald ich jemand etwas mit mir machen will, „bin ich teilweise bis ganz weg“. Ich habe dafür extremste Sensoren und merke sofort, wenn mich mein Gegenüber innerlich verlässt. Geschieht es komme ich in Überlebensnotfallstrategien, die mich selbst verlassen. Oft verlasse ich mich vorauseilend selbst und mit an Sicherheit grenzender Wahrschienlichkeit hat mich kein Mensch so oft verlassen wie ich selbst. Mein Misstrauen in mich ist also durchaus begründet. Seit ich mit der Todesangst „alle gehen“, ich bin selbstverlassen leer und physisch alleine sein kann, bin ich nicht mehr die große Bedrohung.

Mir ist voll bewusst, dass mein Gegenüber nichts als die Antwort auf den Umgang mit mir selber ist. Es geht Atemzug für Atemzug darum mich anzunehmen wie ich bin und nicht den Verdrehungen zu folgen. In Wahrheit ist es absurd mich vor dem eigenen Empfinden von Liebe zu schützen. Die Sensitivität, das leidenschaftliche Lieben und das Zarte macht mich verletzlich und authentisch. Jetzt bin ich so ehrlich da und erlaube mir dieser Ausdruck des Lebens zu sein als den ich mich empfinde. Immer wieder jetzt um Gehör, Wahrnehmung, Coregulation bitten in all dem gelingt schon manchmal. Nur der Wunsch nach Trost kommt noch nicht über die Lippen. Die Wahrheit ist, ich möchte mich einfach nur anlehnen, ohne anschließend missbraucht zu werden. Ich möchte eine Hand halten, ohne Angst vor ihr zu haben. Ich möchte lieben, ohne mich zu verstecken und ohne mit meiner Not anzustecken. Ich kann nicht mehr, ich möchte mich einfach nur in einem mütterlichen Schoß einrollen, ohne dass ich benutzt werde.

Ich musste mich als Kind quasi ständig selbst verlassen, nie durfte ich in und bei mir bleiben. Die Momente wo ich in mir sein konnte musste ich mir stehlen und das ging nur alleine. Eingespeichert ist „wenn ich mit anderen bin, dann muss ich mich verlassen“ und „sicher bin ich nur, wenn ich alles alleine schaffe“. Mich wollen und mir das Megaaua von früher „entsprechen zu müssen und nicht geliebt zu werden wie ich bin“ heute zugestehen. Ich habe mich verlassen, um Zuwendung zu erfahren. Alles aufgegeben und eingesetzt, um zu lieben. All das in mir halten, um mich selbst als Liebende nicht wieder zu verlieren.

Ich wurde nie wegen mir wahrgenommen und berührt. Ich weine viele ungeweinte Tränen des tiefen Einsamkeitsgefühls und der Verlassenseinsnot von früher. Weine Liter alleine in Selbstbegleitung. Mein Verstand nennt es grundloses Rumgeheule und befiehlt Rückzug, um mit meiner Not niemand Druck zu machen. Diese Selbsthassprozesse tun immer mehr weh. Ich fühle zunehmend den selbsterniedrigenden inneren Text körperlich. Leide also bewusst(er) unter mir, neben der Traurigkeit verlassen zu sein und der Scham weiter zu lieben. Weinen damit die Seele nicht ertrinkt, ein Heilwasser des in mir Ankommens. Es tut schlicht weh, wenn eine tiefe Verbindung nicht gelebt werden kann. Es tut scheiße weh zu lieben und nicht (mehr) gewollt zu sein. Das Leben will, dass ich alleine ohne L(i)ebespartner*in weiter lebe. Was bleibt ist mich selbst zu wollen, selbst wenn ich nicht (mehr) gewollt bin. Heile ich oder bringe ich mich um im Versuch mich selber zu halten?

Klarheit in aller Verzweiflung. Mitgefühl dafür nicht um hilfreiche Nähe bitten zu können. Mir vergeben, dass ich genau da, wo ich es am meisten brauche, nicht schaffe um Hilfe zu fragen. Die Anteile in denen ich da bin konnten noch gar nicht sprechen oder haben später erlebt, dass die Versuche meine Not in Kontakt zu bringen das Gegenüber so dermaßen außer Rand und Band brachte, dass alles noch so viel schlimmer wurde, als es eh schon war. Mitgefühl mit mir bevor (!) mein Automatismus anfängte Verständnis für die Anderen zu haben. Mein jüngeres Ich musste es alleine lösen und all die rauen, beinharten, gewaltsamen Sachen überleben. Milde mit meiner Regression, wenn sie ganzkörperlich ergreift. Jetzt wahrnehmen wie überfordert ich als Kind war mit allem aufbringbaren Mitgefühl. Mich nicht mehr abtun und kleinreden, sondern voll realisieren. Die Selbstverurteilung immer wieder stoppen und mich ernst nehmen. Meinem Überleben eine Bedeutung geben. Die Wunden und Wahrnehmungen anerkennen. Ich konnte es und kann es manchmal noch nicht besser als im Notfallprogramm isoliert zu überleben.

Heute darf die krasse emotionale Not da sein und ich mit ihr in Kontakt diese plötzlichen Weinwellen bewegen. Das Notprogramm durchzittern lassen. Mich ausweinen und dabei halten, auch wenn es nie ausgeweint hat. Trennungsschmerzprozesse, Traumaentladungen, Unterleibsaufruhr, Weinwellen, Erschöpfung, letztlich hilflos in meinen Armen liegen und vom Raum gehalten werden. Ich bräuchte Nähe und bekomme keinen äußeren Kontakt hin. Der Körperimpuls bettelt um Nähe und gleichzeitig greift die Panik, dass ich damit alle/s Bindungen zerstöre. Da ist die alte Angst, dass mein Sein, nicht nur mich zerstört, sondern alle wegreißt.

Ich fühle immer mehr wie viel Druck ich mir mit meinem „alleine schaffen“ mache. Empfinde die Selbstgeißelung durch den Geist. Getrenntsein ist nur furchtbar und kann empfindsam (üb)erlebt werden. Heute Raum sein für die Trauer mit dem „liebenden Wollen“ alleine gewesen zu sein. Ich bin in und mit mir nicht irgendwo oder etwas. Nervlich in mir ankommen, Ausdehnung, Entgrenzung. Den Halt letzten gibt die Liebe für den Ursprung. Im Fühlen der Liebe zum Ursprung meiner Existenz ist eine Resonanz, die mich liebevoll will wie ich bin (emotional, spürigst, gefühlslabil, alleine), sonst wäre ich nicht mehr. Da ist das eigene Leben in das ich hineinsinke in Hochachtung vor dem schwachen eigenen Menschsein. Ich will mich nicht mehr alleine halten müssen UND ich kann mit dem dasein was gerade ist. Ich kann mich auch müde und alleine sein lassen. Ich muss nicht mehr im Leiden schwimmen und den eigenen Kopf über Wasser halen. Es schulen sich meine Fähigkeiten ins Empfinden einzutauchen und in den Schmerzen unterzugehen. Darin sicher und sichtbar werden und endlich Selbstresonanz als Mitgefühl erfahren.

Ich bin bedingungslos geliebt, alles andere ist eine Täuschung. Selbst das Liebloseste in mir wird geliebt, wenn ich es erlaube. Über, unter und in allem ist die Liebe, sie integriert die Lieblosigkeit. Die Revolution sind die Momente des neue Erlebens mit allen Empfindungen in einem mir wohlgesonnen inneren Universum zu sein. Die einzige Macht, die mich ablehnt, war ich selbst. Das geht vorbei, es wird weniger, Milde und Demut wächst im Inneren, wo die Selbstbeschämung und das auf mich geistig draufhauen endet. Ich verzeihe mir meine ganze Schöpfung. Ich habe genug unter mir gelitten. Es ist vorbei, das mir nicht gut tun. Was auch immer mein Leben mir vorwirft, ich werde es so bewegen, dass es mein Leben ganzer macht. (Meine) Lieblosigkeit wird ab jetzt vom Feld der Akzeptanz getragen. Die Einheit ist mein natürlicher Zustand. Ich bleibe mit allem auch wenn es finster ist, wenn es weh tut, reibt, schmerzt, selbst wenn ich mich wund und ungeliebt fühle, ganz klein, unwürdig, ertappt und nicht gesehen. Halte den Drang das Trauma zu beschützen und mich unfühlbar zu machen und bleibe empfindsam. Ich bleibe bis ich entspannt gehen kann.

Es ist okay. Ich bin okay.

Ich darf mich wollen.

Ich darf Liebe wollen.

Ich darf Liebe für mich wollen.

Ich darf sogar mich lieben.

Ich lasse mich so lieben wie ich bin.

Bitte erinnere mich daran, wenn ich es vergesse. Danke, dass ihr mich wahrnehmt und lest. Ich möchte mich vom Herzen und beschämenden Hirn bedanken, dass ihr so geduldig mit mir seid. Gerade jetzt wo ich so unglaublich offen, verletzlich, zutiefst über mich selbst trauernd und vorsichtig liebevoll da bin. Ich danke euch fürs mich direkt und wahrhaftig erleben lassen, dass ich mit allem gewollt und geliebt bin. Danke für jedes Wohlwollen, das ich empfangen und empfinden kann.